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THARKARÚN – Krieger der Nacht

THARKARÚN – Krieger der Nacht

Titel: THARKARÚN – Krieger der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chiara Strazzulla
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Thaun
keineswegs. Er war auch nur bereit, diesen grobschlächtigen ersten General der Goblins in seinen eleganten Gemächern zu ertragen, um dem Schlimmsten seines eigenen Volkes eine Eskorte zuzusichern, die ihm jede Flucht unmöglich machte.
    Nur dank des Winks dieses verbrecherischen Zwerges hatten sie Arinth Naun schließlich in seinem Schlupfwinkel ausfindig gemacht, einer einsamen Insel inmitten der ewigen Nebel in den Sümpfen von Spharr. Ghadril Thaun hätte den Zwergenschurken unglaublich gern in die Finger bekommen, um ihn für die Schuld an der sinkenden Beliebtheit seiner Partei büßen zu lassen, denn er war es, der dem gefährlichen Terroristengnom den Sprengstoff für die Attentate geliefert hatte, die ihm jetzt solche Schwierigkeiten bereiteten. Harte Burschen einer Spezialeinheit hatten ihn umzingelt, mit dem Befehl, den Terroristen unbedingt lebend zu fangen, sich vor seinen unvorhersehbaren Verteidigungsversuchen zu hüten und die gesamte Aktion streng geheim zu halten.
    Neben den Verwandten seiner Opfer wollten noch viele andere liebend gern Arinth Nauns Haut an den Mauern der Hauptstadt hängen sehen. Diese Gnome würden ganz sicher nicht sehr verständnisvoll reagieren, sollten sie erfahren, dass der Präsident dem Verbrecher die Freiheit schenken wollte. Es war besser für alle, wenn man den bekannten Attentäter immer noch für flüchtig hielt.
    Seine Ratschläge an die mit der Aufgabe betrauten Soldaten waren begründet. Arinth Naun hatte in der Umgebung seines Schlupfwinkels Fallen verteilt, die zum größten Teil aus verdeckten Gruben, vergifteten Stacheln und Sprengstoff bestanden. Und nachdem sie ihn eingekreist hatten, wäre er den Soldaten beinahe noch durch einen geheimen Tunnel entkommen, hätte der Magus ihn nicht entdeckt. Man hatte ihn vier Mal durchsuchen müssen, jedes Mal gründlicher, um das Waffenarsenal zu finden, das er an seinem kleinen Gnomenkörper versteckt hatte. Noch jetzt brach dem Präsidenten der kalte Schweiß aus bei dem Gedanken, welche Pläne und Zeichnungen man im Inneren des Schlupfwinkels
entdeckt hatte. Dieser Wahnsinnige hatte sogar daran gedacht, den Präsidentenpalast in die Luft zu sprengen! Schlimmer noch: Wenn man die Präzision und den Einfallsreichtum seines Vorhabens bedachte, wäre es ihm mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit gelungen! Das musste natürlich ebenfalls geheim bleiben.
    Der Präsident hätte keinen Augenblick gezögert, Arinth Naun schnell, unauffällig und endgültig verschwinden zu lassen. Aber nun brauchte man ihn, damit es auch ein fünftes Zeitalter der Großen Zeitrechnung geben würde.
    Der Magus hatte lange allein mit dem Terroristengnom gesprochen, genau wie vorher mit Farik, und danach versichert, dass dieser die kommende Mission zuverlässig unterstützen würde. Der Präsident bezweifelte das. Dieser Arinth Naun war ein zu übler Schurke, als dass man hoffen konnte, er würde sein Versprechen halten, selbst wenn er es einer so bedeutenden Persönlichkeit wie dem Magus gegeben hatte. Der log doch jedem frech ins Gesicht!
    Ghadril hoffte nur, dass es Arinth nicht gelingen würde, sie alle in die Luft zu sprengen, während er für ihn die Verantwortung trug, das hieß so lange, bis er ihn zum Saal im Wald gebracht hatte. Danach würde der Magus für ihn zuständig sein. Wenn der Druide unbedingt Selbstmord begehen wollte, indem er einem Wahnsinnigen und Fanatiker freie Hand ließ, würde er, Ghadril, sich nichts vorzuwerfen haben. Seiner Ansicht nach hätte dieser verdammte Terrorist als Toter der gemeinsamen Sache mehr genützt. Der Abgesandte der Götter wurde langsam alt. Zu Zeiten von Sarandon Sulpicius und der ersten Versammlung des Großen Rats musste er wesentlich weitsichtiger gewesen sein.
    Ein Stein zischte plötzlich pfeifend durchs Zimmer, verfehlte nur knapp das gläserne Tintenfass, knallte gegen die Wand hinter dem Schreibtisch und riss den Präsidenten aus seinen düsteren Gedanken. Ghadril Thaun ging zum Fenster, das sich fünfzig Zentimeter über dem Boden und damit auf bequemer Sichthöhe für den Gnom befand, und stellte fest, dass die Kundgebung sich in eine gewaltsame Auseinandersetzung mit den Ordnungskräften
zu verwandeln drohte und dass die Demonstranten beleidigende Spruchbänder gegen seine eigene Person aufgehängt hatten. Gleich darauf zischte ein zweiter Stein wenige Zentimeter über seinem Kopf vorbei, gefolgt von einem Hagel wüster Beschimpfungen. Der Präsident begriff, dass es sich bei den

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