Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tharsya. Die Rückkehr der roten Drachen

Tharsya. Die Rückkehr der roten Drachen

Titel: Tharsya. Die Rückkehr der roten Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth M. Fuchs
Vom Netzwerk:
offensichtlich beendet.
    „Also gut, machen wir wieder mal das Beste draus“, Bordeker zuckte mit den Schultern und blickte resigniert auf seine Schuhspitzen. Normalerweise hatte ihn so was ja immer amüsiert. Aber da war es auch um Dinge wie die Einteilung von Erntegruppen, das große jährliche Drachenbad, die Organisation irgendeines festes oder sonst was gegangen, aber nie um etwas lebensbedrohliches. Doch dann hob Bordeker den Kopf, straffte die Schultern und machte sich ans Werk: Seine Listen warteten!
     
    Floritzl lief in der Höhle herum. Lessa hatte ihm mit einer Salbe den Kater aus den Schultermuskeln vertrieben. Er fühlte sich großartig und wollte unbedingt etwas tun. Etwas, das möglichst wenig mit Gemüseputzen zu tun hatte, denn davon hatte er vorerst mal genug. Er bahnte sich also seinen Weg durch Stapel, Körbe und Bündel mit allerlei Essbarem, die sich überall in der Höhle türmten. Die Frau des Bürgermeisters hatte wirklich gute Arbeit geleistet. Die Vorräte sahen aus, als könnten sie für Jahre reichen. Dann stand Floritzl vor einem Pferch, der hinter dem Dorf gebaut worden war, um die Ziegen darin unterzubringen, die einige Moosbuben gerade von des Grashängen trieben. Der Pferch musste soweit weg wie möglich von Andraks Lager sein, denn den Ziegen war beim besten Willen nicht beizubringen, dass das, was da so nach Drache roch, ausnahmsweise keine Gefahr für sie war. Der Elf versuchte, möglichst fachmännisch auszusehen, als er den Zaun begutachtete. Im Grunde hatte er von so etwas keine Ahnung. Aber sogar für ihn sah alles solide aus. Er rüttelte versuchsweise an einer Latte – alles fest. Da gab es nichts mehr zu tun. Vielleicht sollte er zum Empfangskomitee am Eingang, das nur aus einer Person bestand, nämlich Bordeker. Der würde bestimmt dankbar sein für ein bisschen Hilfe.
    Er war tatsächlich ziemlich dankbar, als Floritzl ihm einen Teil des Händeschüttelns abnahm. Die Spatzen waren nämlich sehr fleißig gewesen: Immer wieder trafen fremde Familien ein, so dass Bordeker schließlich das Listenschreiben auf den Abend verschoben und sich ganz der Bewillkommnung gewidmet hatte, wie sich das für ein Dorfoberhaupt gehörte. Zwerge kamen und andere Moosvölker, ein paar Kobolde und einige Heinzlmänner, Schrate und Bergriesen (25) und sogar der eine oder andere Wombling (26) . Ohne Floritzl hätte Bordeker es nie geschafft, alle angemessen zu begrüßen. 
    Floritzl tätschelte gerade einem Zwergenmädchen den Kopf, das sich verängstigt an seine Mutter schmiegte, als ein lautes „Huch!“ ihn aufschreckte.
    Bordeker stand da mit allen Zeichen des Entsetzens und starrte auf einen Gnom, der auf einer bemerkenswert großen Maus saß, und das nur eine Nasenlänge vom Bürgermeister entfernt.
    „Die Gnome und ihre Wüsten Rennmäuse melden sich zur Stelle!“, verkündete der Gnom zackig, wendete sein Reittier und preschte wieder davon.
    „Meine Güte, was war denn das?“, staunte Floritzl.
    „Ein Gnom, der mich da fast umgeritten hat?“, fragte Bordeker barsch und wischte sich mit einem großen roten Taschentuch den Schweiß von der Stirn. „Ich hab gedacht, mein letztes Stündlein hat geschlagen.“ 
    „Eigentlich hab ich eher diese Maus oder was das ist, gemeint.“
    Bordeker sah den Elf beleidigt an. Der begriff, dass er sich erst einmal dem mitgenommenen Bürgermeister widmen sollte, um ihn zu beruhigen.
    „Kein Benehmen, die jungen Leute. Aber vielleicht ist das Tier durchgegangen?“
    „Oh nein, die Gnome beherrschen ihre wüsten Rennmäuse. Das war volle Absicht! Die Mäuse sind übrigens Wildmäuse, die nur von dieser Gnomeart gezähmt werden können. Keine Ahnung, wie sie das anstellen. Aber deswegen mit ihrer Reitkunst so angeben, das ist ganz schön arrogant.“ Bordeker schüttelte entrüstet den Kopf. „Ich glaube, ich muss mich ein wenig hinlegen. Ich schicke zwei oder drei Leute vom Ältestenrat zum Begrüßen vorbei, es scheinen sowieso langsam weniger zu werden.“
    Sprach's und ging davon. Der Elf begrüßte also allein die Gnome, die jetzt manierlich in Reih und Glied einritten.
    Kurz danach kamen Brombell und Horbard, um ihn abzulösen und Floritzl schlenderte davon, vorbei am großen Tisch der Gemüseputzer.
    „Puh, die kenne ich, das ist Aita“, stöhnte Lessa, als Floritzl gerade an ihr vorbei ging.
    Er sah sich um: Gerade hatte eine Womblinga mit ihrem Baby die Höhle betreten.
    „Na und?“, fragte der Elf erstaunt und musterte die

Weitere Kostenlose Bücher