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The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis

The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis

Titel: The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
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und Gawaine lauschten. Man hörte Kampfgetümmel und gelegentliche Schreie, doch die ruhige Stimme Cedrics drang durch den Lärm, und die ebenso feste Ravens antwortete. Die Zuhörer verstanden weder, was die beiden Gefährten sagten, noch das, was ihre Gegner schrien.
    Lyrana führte Gawaine zu dem Spalt in der Mauer.
    Glücklicherweise kannte sie die Gegend besser als er, wenn auch nicht besonders gut. Er hätte den Spalt sicher lange gesucht. Jetzt jedoch konnte er wenigstens den Kampf auf der anderen Seite beobachten.
    Cedric wirkte abgehärmt, als er er sich umdrehte und einen Pfeil auf seine Verfolger abschoß. Ravens Fähigkeiten nutzten ihm hier nichts. Er trug einen Messergurt und einen Bogen, der kleiner war als Cedrics. Er konnte zwar mit beiden Waffen nicht besonders gut umgehen, aber es reichte, um zu verhindern, daß sich die Verfolger ausschließlich auf Cedric stürzten.
    Gawaine stellte sich auf die Zehenspitzen und bekam allmählich eine vage Vorstellung von der Lage dort drin.
    Heilige Lords des Lichts, daraus werden sie sich niemals befreien können! Voyvodan hatte diesmal etwas für sie ausgesucht, was er noch nie gesehen hatte. Röhren, durch die sie klettern mußten, Seile, an denen sie sich hochhangeln und mit denen sie sich weiterschwingen konnten …

    und hinter ihnen, vier große Männer, die sich trotz ihres plumpen Äußeren überraschend behende bewegten.
    Gawaine schloß aus den freundlichen Kommentaren, die sich Cedric und Raven zuwarfen, daß Voyvodan offenbar darauf spekulierte, daß der eine den anderen als Köder zurücklassen würde. Doch die beiden Männer hielten zueinander, deckten sich gegenseitig oder halfen sich über die schwierigen Hindernisse hinweg. Gerade kletterte Cedric geschickt auf die Mauerkrone und hielt mit dem Bogen die vier Scheusale in Schach, während sich Raven an einem Seil, das mitten von der Mauer herabhing, hochzog und sich schließlich neben Cedric wälzte. Er löste das Seil, warf es zu den vier Scheusalen herunter und grinste Cedric an, der das Lächeln erwiderte und sich spöttisch vor dem Quartett verbeugte, bevor er und der Druide von der Mauer heruntersprangen und verschwanden.
    Gawaine holte tief Luft, lehnte sich kurz an die Mauer und gab sich dann einen Ruck. »Sie haben diesen Abschnitt ebenfalls geschafft.«
    »Der Drache wird nicht erfreut sein«, sagte Lyrana unglücklich.
    »Nein.« Ganz und gar nicht erfreut. Die beiden lebten zwar noch, aber Voyvodan würde sicherlich ihre Chancen noch weiter verschlechtern. »Komm, du mußt zurückgehen.«
    Als sie an dem Gitter des Werkraums vorbeigingen, sahen sie überall auf dem Tunnelboden Pfützen. Das Wasser drang zwischen den Gitterstäben hindurch und lief daran herunter. Drinnen rieb sich Wulfgar die Hände und kicherte, während sein angeblicher Schüler das Gold mit einer Kelle aufschaufelte. »Es ist so einfach«, sagte der Zwerg. »Vorausgesetzt man weiß, daß Gold schwerer ist als fast alles andere. Ich habe einfach nur die Tür abgedichtet, Wasser vom Flur hereingeleitet und die Kammer überflutet. Sägemehl schwimmt davon, und Gold sinkt herunter. So geht es, nicht wahr?«
    »Ja, Meister«, sagte Tem-Telek gespielt schmeichelnd, aber Gawaine hatte den Eindruck, daß diesmal auch echter Respekt in seiner Stimme mitklang.
    Dann schauten sie noch bei seinem Meister vorbei.
    Naita-chal ging vor dem Kamin auf und ab und redete mit sich selbst. Er dachte sich Verse aus, und es war bezeichnend für seinen momentanen Zustand, daß er diese Unterbrechung seines kreativen Nachdenkens begrüßte.
    Er sah nicht besonders gut aus. Der Bardling hatte ihn noch nie so dünn, grau im Gesicht und gehetzt erlebt.
    Aber wenigstens lächelte er, als Lyrana ihm einen Gruß zuzischte. »Ah, Neuigkeiten, Gawaine? Guten Morgen, Miss Lyrana.« Er hörte zu und seufzte, als Gawaine die Geschichte mit den Gladiatoren beendete, lächelte über Wulfgars Erfolg und runzelte die Brauen, als der Bardling den Zustand der Zwillinge schilderte. »Das ist nicht gut«, sagte er. »Sie sollten sich erholen, sonst nützen sie Cedric und Raven nichts.«
    »Das wissen sie bereits.« Lyrana klang resigniert. »Ich habe es ihnen schon gesagt.«
    »Tja. Dann erinnert die Zwillinge daran, daß es wahrscheinlich auch das Ende ihrer geliebten Männer ist, wenn der Drache sie frißt. Cedric und Raven werden dann wohl aufgeben.«
    »Daran habe ich nicht gedacht«, sagte Lyrana und nickte. »Ja. Das müßte sie dazu bringen, sich

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