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The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis

The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis

Titel: The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
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kalten Volk aufgewachsen bin. Nur von dem kleinen Geheimnis ahnte der Junge nichts, die fürchterliche Versuchung, die ihn in den vergangenen Jahren, seit er ein Voll-Barde geworden war, ein- oder zweimal heimgesucht hatte. Doch das war noch vor der Zeit gewesen, als er seinen ersten Schüler angenommen hatte. Die Verlockung, die Schwarze Magie einzusetzen, die er seit frühester Jugend kannte. Glücklicherweise war er bisher noch nie in eine Lage gekommen, mit der er nicht auch ohne Schwarze Magie hätte fertig werden können. Keine war bisher so schrecklich gewesen, daß er überhaupt richtig verlockt gewesen wäre, diese Schwarze Magie noch einmal anzuwenden – Bis jetzt. Falls d ie Dinge sich hier nur übel genug entwickel-ten … Er wollte nicht darüber nachdenken. Denk lieber über Gawaine nach, überleg dir etwas, wie du ihn beruhigen kannst. Der arme Junge wird noch krank vor Angst.
    Er beugte sich herüber und berührte das Knie des Jungen. Gawaine stieß einen leisen Schrei aus und wäre um ein Haar aus dem Sattel gesprungen. »Ah! Nicht … Bitte, tut das nicht!«
    »Entschuldige. Ich habe nicht bemerkt, daß du geistesabwesend warst.«
    »Habe ich … War ich nicht …«, antwortete der Bardling schweratmend. Er holte tief Luft und versuchte es noch einmal. »Ich habe nachgedacht.«
    »Dann hör damit auf. Wir müssen rasten. Überlege lieber, wieviel Korn wir brauchen und ob du genug Geld übrig hast, um etwas zum Kauf eines Packtiers beizusteuern.«
    Sie hatten nicht annähernd soviel Geld, was Naitachal wußte. Aber es half wenigstens, um Gawaine auf andere Gedanken zu bringen.

    Die Sonne stand schon kurz über den Baumwipfeln des Westwaldes, und sie hatten bereits mehrere Zwischenstationen eingelegt – um Futter zu kaufen, sich mit Waffeln, Trockenfleisch und Früchten einzudecken und Weinschläuche zu besorgen, die auch eine lange, holprige Reise auf einem Pferderücken überstanden. Sie hatten sich wollene Hemden gekauft, Hosen und Gamaschen, dazu extra Decken. Jetzt bog der Barde in eine andere Seitenstraße ein und ritt eine sehr schmale Gasse zwischen zwei Gebäuden hindurch. Sie erreichten einen kleinen Hinterhof, der zum größten Teil zu einer Schmiede gehörte. »Eine Waffenschmiede!« rief er seinem Gefährten zu. Er mußte schreien, um sich in dem Lärm verständlich zu machen. »Wenn wir uns schon ins Unbekannte aufmachen, sollten wir uns wenigstens gegen einige Unvorhersehbarkeiten wappnen!« Er bemerkte erfreut, daß dieser Gedanke Gawaine aufmunterte. Er ist Kevin vielleicht doch ähnlicher, als ich dachte.
    Anders als die meisten anderen Geschäfte dieser Art, wurde diese Schmiede nicht von Zwergen, sondern von Menschen geführt. Der Schmied und sein Gehilfe arbeiteten im hinteren Teil des Ladens, aber es gab auch eine Menge gebrauchter Geräte aus allen Teilen des Landes.
    Schwerter, Dolche, Speere und verzierte Hellebarden hingen in Reihen an den Wänden. Die schönsten (und teuersten) in Schulterhöhe, damit der Blick sofort auf sie fiel und man sie zum Ausprobieren herunternehmen konnte. Gawaine blieb so unvermittelt stehen, daß sein Meister fast gegen ihn gestoßen wäre, und starrte ein einschneidiges Kavallerieschwert mit vergoldetem Griff an.
    Den Griff schützte ein vergoldeter, mit Brillanten und Rubinen besetzter Korb. Die Klinge war leicht gebogen und ziseliert. Gawaine strich ehrfurchtsvoll über den kreuzförmigen Griff.
    »Ja, es ist wirklich hübsch«, meinte Naitachal und schob ihn weiter in den Raum. »Wenn du möchtest, können wir die nächsten fünfzig Tage hier verbringen und genug Geld verdienen, daß du es dir kaufen kannst. Dann bleiben wir noch mal neunhundertfünfzig Tage hier, bis du gelernt hast, wie man damit umgeht.«
    »Oh.« Gawaine schüttelte sich, warf noch einen letzten, sehnsüchtigen Blick auf die herrliche Klinge und ließ sich dann widerstrebend zum Tresen schieben.
    Der Mann dahinter war so klein, daß er fast für einen Zwerg hätte durchgehen können – oder zumindestens sein Schatten. Sein Gesicht jedoch war unbestreitbar menschlich, und zudem das häßlichste, das Gawaine jemals gesehen hatte. Selbst sein breites Lächeln, als er hinter dem Bardling den Barden erblickte, machte dieses Gesicht nicht annähernd attraktiv, fand Gawaine. »Ha.
    Ich habe Euch seit Jahren nicht mehr gesehen! Naitachal, nicht wahr? Habe Euch vor, na, sechs, acht Jahren aus den Augen verloren. Vielleicht ist das sogar noch länger her. Das letzte, was ich

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