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The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen

The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen

Titel: The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
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selbst nach jahrelanger Erfahrung, und sich und ihren eigenen Verstand mit Energien verbrannten, die zu mächtig für sie waren.
    Seine Kopfschmerzen zeigten ihm deutlich, daß er dasselbe getan hatte, nur in einem kleineren Maßstab.
    Was hatte ich denn erwartet? Der Zauber hat einen Toten zum Leben erweckt, Haut geheilt und Blut erneuert.
    Offenbar muß mein Kopf jetzt teuer dafür bezahlen.
    Er mußte den ganzen Tag verschlafen haben und war versucht, den nächsten Tag auch noch durchzuschlafen.
    Aber irgend etwas sagte ihm, daß es Zeit war, aufzustehen. Irgend etwas lag in der Luft. Die Schergen des Bundes laufen sicher mittlerweile überall in der Gegend herum, dachte er. Ob sie auf die Idee kommen, hier nachzu-sehen?
    Bis jetzt hatten sie das offensichtlich nicht getan. Die Geräusche von oben, das Scharren der Füße und das laute Singen verrieten, daß die Spelunke geöffnet war und normalen Betrieb hatte. Also mußte es Abend sein. Er tastete unter dem Bett nach seiner Harfe und den anderen Habseligkeiten. Kai muß gegangen sein, nachdem ich eingeschlafen bin, und Gallen arbeitet sicher oben. Blieb eine Frage offen: Was mache ich jetzt?
    Er erinnerte sich an Kais Drängen, die Kleidung so schnell wie möglich zu vernichten, und suchte unter dem Bett nach dem Leinensack. Er ertastete ihn auch sofort und warf den Sack mitsamt der blutigen Kleidung ins Feuer. Dann legte er noch mehr Holz nach. Sekunden später loderte das Feuer hoch auf und zerstörte alle Beweise. Die Wollsachen stanken, als sie verbrannten, aber das mußte er eben ertragen.
    Die Flammen schlugen hoch, und dadurch wurde es etwas heller. Alaires Blick fiel auf den grob gezimmerten Eichentisch und das Essen, das darauf stand. Jedenfalls sorgen sie nicht schlecht für mich. Obwohl ihn sein Kopf schmerzte, war sein Magen in guter Verfassung und beschwerte sich bitter darüber, wie wenig er in letzter Zeit bekommen hatte. Und dieses Essen hier war nicht schlecht: ein Teller mit Fleisch, Käse und ein Krug warmes Gewürzbier. Es gab auch einen Teekessel und einen Becher mit getrockneten Kräutern sowie eine kurze Notiz, die auf ein Stück Pergament gekritzelt war.

    Alar,
    Kai sacht, Ihr mächt vielleicht ’nen üblen Kopp harn, wenn Ihr aufwachen tut, und deshalb geb ich Euch ’nen Becher mit Weide.
    Gallen

    Alaire las den Zettel zweimal, bevor er begriff, was der Wirt ihm sagen wollte. »Ein Gegenmittel für genau das, was ich jetzt habe«, sagte er leise und dankbar zu sich, obwohl das Mittel etwas zweifelhaft klang. Er stellte den Teekessel auf den Ofen. »Weidenrinde?« Er betrachtete den Becher mißtrauisch. »Na ja, im Moment würde ich alles ausprobieren.«
    Während Alaire darauf wartete, daß das Wasser kochte, streckte und kratzte er sich. Er fühlte sich schmutzig, nachdem er in seinen Kleidern geschlafen hatte. Ein heißes Bad wäre jetzt genau richtig. Aber das einzige heiße Bad, das er kannte, war im Palast. Genausogut hätte es in Althea sein können.
    Es ist wohl kaum anzunehmen, daß sie mir ein Bad gewähren, wenn ich jetzt in den Palast zurückgehe, dachte er trübe. Wie schön wäre es, sich jetzt gründlich einsei-fen zu können. Oder vielleicht eine Stunde in der Sowna zu verbringen. Das war jedenfalls eine hervorragende Erfindung!
    Auf der Treppe ertönte lautes Klappern, gefolgt von Stimmen und Schritten. Alaire schlug das Herz bis in den Hals hinauf, und jeder Nerv seines Körpers war angespannt.
    Bei allen Göttern! … Sie haben mich gefunden!
    Er sprang hoch, griff nach seinem Schwert und baute sich im Schatten neben dem Eingang zu seiner kleinen Kammer auf. Es war zwar ein verzweifeltes Unterfangen, aber mehr Möglichkeiten hatte er nicht.
    Nach den Schritten zu urteilen mußten es drei Leute sein, die sich schweigend der Kammer näherten. Sein Herz schlug so heftig, als wäre er gerannt.
    Sie kommen näher, immer näher.
    Er wünschte, er hätte nicht mehr Holz in das Feuer geworfen, denn die Flammen loderten hoch auf und spendeten reichlich Licht. Zuviel, um sich zu verstecken.
    Alaire verbarg sich im Schlagschatten der Betten, während die Eindringlinge immer näher kamen.
    Ein schwarzer Schatten betrat den Raum. Nein, kein Schatten … Der Dunkle Elf.
    »Naitachal?« sagte Alaire ungläubig. Er hielt das Schwert immer noch in der erhobenen Hand. Seinen Meister hatte er hier wirklich nicht erwartet!
    Alaire entspannte sich, bis Lyam das Zimmer betrat.
    Unwillkürlich umfaßte er den Griff des Schwertes fester,

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