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The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen

The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen

Titel: The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
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hatte diese Fähigkeit bei ihm vollkommen blockiert. Selbst die Macht der Geisterbeschwörung hatte er verloren. Er griff nach der Energie, die er früher so leicht kontrolliert hatte. Doch jetzt stieß er nur gegen eine dicke Wand, die ihn aufhielt. In der kurzen Zeit, bevor Soren ihn mit dem Pfeil getroffen hatte, hätte er sich vielleicht schützen können. Aber er war auf alles andere gefaßt gewesen als auf einen vergifteten Pfeil.
    Großartig, Soren, dachte er frustriert. Was gibt es als Zugabe?
    Naitachal mußte tatenlos zusehen, was in dem Verlies passierte. Er konnte nicht eingreifen. Hauptmann Lyam sah mit der gleichen Frustration zu, wie die vier Wächter nach Sir Jehan eintraten, Kais Zelle öffneten und den Jungen ergriffen. Der Prinz schlug hilflos mit den Ketten um sich, als die viel größeren Männer ihn in den Korridor zerrten.
    »Wie ich mir gedacht habe. Er ist bockig«, sagte Sir Jehan. »Soren, wärst du bitte so freundlich …?«
    Soren zielte ohne Widerspruch und feuerte einen Pfeil auf Kai, der ihn in die rechte Pobacke traf. Der Junge schrie auf, spuckte den Hexenmeister an und brach dann genau wie Naitachal zusammen. Die Wirkung der Droge war vollkommen. Kai lag da, die Augen weit geöffnet, und keuchte wie ein verängstigtes Junges. Er konnte sich eindeutig nicht mehr bewegen.
    Der größte Wachposten nahm den Jungen hoch, warf ihn sich mitsamt Ketten und Fesseln über die Schulter und folgte Soren und Sir Jehan aus dem Verlies.

    18.
    KAPITEL

    Als Alaire zu sich kam, hoben die Zauberer des Bundes ihn aus dem Wagen und legten ihn auf einen flachen, kleinen Karren. Erst wollte er dagegen ankämpfen, versuchen zu fliehen, aber seine Arme und Beine reagierten nicht, ja, er spürte sie nicht einmal. Nur seinen Kopf fühlte er. Er pochte. Hören konnte er gut und sehen auch, aber nur das, was direkt vor seinen Augen passierte, weil er seinen Kopf nicht einmal drehen konnte. Als sie ihn zur Bundeshalle fuhren, fragte er sich mutlos, warum er betäubt war und wie das passieren konnte.
    Sie haben mich mit Magie gelähmt, dachte Alaire panisch. Oder mit einer Droge. Erst haben sie mir auf den Kopf geschlagen, damit ich ruhig blieb. Sie konnten inzwischen den Zauber beschwören oder was auch immer sie gemacht haben. Sein Magen krampf te sich vor Angst wie zu einem eiskalten Ball zusammen. Was haben sie mit mir vor?
    Sie rollten ihn in den großen Saal, der hell erleuchtet war. Alaire konnte allerdings die Lichtquelle nicht sehen.
    Zauberer beugten sich über ihn, die Gesichter unter Kapuzen verborgen. Ein halbes Dutzend von ihnen hoben ihn auf wie einen Sack Wurzeln. Sein Kopf fiel zurück, und aus dieser Umkehr-Perspektive sah er, was ihn umgab.
    Die ganze Halle war voller Hexenmeister. Jeder hielt eine einzelne rote Kerze. Ein anderer streute mit einem weißem Pulver, vielleicht Salz, einen Kreis auf die Erde um Alaire und die Gruppe, die ihn festhielt. Die Zauberer stimmten einen seltsamen, monotonen Gesang an, der immer lauter wurde, bis die Halle von den merkwürdigen Strophen in Suinomenisch widerhallte.
    Sie legten Alaire in eine niedrige, spitz zulaufende Eichenkiste, die mit schwarzer Seide ausgeschlagen war.
    Für seinen Geschmack erinnerte sie viel zu sehr an einen Sarg. Er sah hilflos zu, wie sie den Deckel anhoben. Er konnte nicht einmal schreien.
    Sie klappten den Deckel zu, und eine vollkommene Schwärze umhüllte ihn. Alaire fühlte nichts, und der Verschluß schnitt sowohl jeden Lichtschein als auch jedes Geräusch ab. Er war in einer formlosen, konturlosen Finsternis gefangen.
    Und konnte nicht einmal sein Entsetzen herausschreien.
    Alaire hatte noch nie eine derartige Angst empfunden.
    Sie schien ihn ganz und gar auszufüllen.
    Sie würden seine Seele stehlen und seinen Körper irgendwo verstauen. Vielleicht hatten sie es ja schon getan! Er konnte es nicht sagen. Wie lange mußte er hierbleiben? Ein Jahr? Zwei? Für immer? Sie hatten keinen Grund, ihn gehen zu lassen. Er war kein Bürger Suinomens. Nur Naita-chal wußte, wo er war, und sie würden den Dunklen Elfen vielleicht töten, bevor er nach Hause kam. Er konnte für eine Ewigkeit zu dieser Finsternis verdammt sein …
    Die Schwärze wurde zu Licht. Sein Körper schien wegzuschmelzen, als wäre er aus Wachs, das man über eine Flamme hielt. Er hatte gedacht, er würde nichts fühlen, doch jetzt hatte er die Empfindung von einem Gewicht, von etwas Solidem und von einer Verbindung.
    Dann war es wieder verschwunden! Es gab

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