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The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen

The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen

Titel: The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
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keinen Alaire mehr, nur einen Funken, der im Licht glitzerte.
    Das Licht wurde kalt, eiskalt. Es war die Kälte von tausend Wintern, als wäre man im Eis eingefroren. Die Kälte von erstarrtem Blut und von Haut, die blau anlief.
    Es war eine Kälte jenseits der Betäubung, aber er konnte nicht erschauern, denn sein Körper war woanders.
    Jetzt war er selbst das Eis, sein neuer Körper war ein Eiskristall unter vielen anderen Kristallen, die auf eine ganz bestimmte Art geordnet waren, wie er sah. Aber diese Erkenntnis tröstete ihn nicht besonders. Statt dessen erkannte er zu seinem Entsetzen, daß auch er in dieser Reihe der Kristalle auf einem Regal stand. Vor ihm und zu beiden Seiten gab es noch mehr Reihen mit Kristallen.
    Seine Sicht durch den Kristall war unscharf und wurde von winzigen Rissen beeinträchtigt. Auf seiner Oberfläche waren unbedeutende kleine Fehler, die Alaire jedoch bis ins kleinste Detail wahrnahm.
    Das Entsetzen verebbte, und Alaire überlegte, warum er eigentlich so eine Angst gehabt hatte. Es gab keinen Grund dafür, oder? Nicht in Suinomen …
    Warum bin ich in Suinomen? Ich komme doch aus …
    dem Süden … aus Al… Alth… irgendwo aus dem Süden.
    Irgendwo anders her. Es war nicht mehr wichtig. Das hier war wichtig. Oder?
    Schwache Erinnerungen an einen Dunklen Elfen, einen Barden, tauchten auf. Er schien einmal Bedeutung für ihn gehabt zu haben, aber er konnte sich nicht mehr vergegenwärtigen, warum.
    Wenn er das nicht mehr wußte, dann war das auch nicht wichtig. Die Erinnerung an den Elfen löste sich in einem dunklen Nebel auf, bis sie verschwunden war.
    Vater …
    Aber seine Gedanken entglitten ihm wie ein Schwarm Fische, die schnell vorbeischwammen, und es blieb nur die beißende Kälte und eine vage Erkenntnis zurück, daß er in einem Gefängnis war.

    Gefängnis der … Der was?
    Alaires Identität löste sich bröckelnd auf wie fallende Glasscherben, bis er nicht einmal mehr seinen Namen wußte.
    Wer bin ich? Wie bin ich hierhergekommen?
    Was ist das hier?
    Was ist …?

    Es schien einen Moment später zu sein, oder eine Ewigkeit. Es war beides, und doch keins von beiden.
    Nebelschwaden bewegten sich im Eis und froren über seiner Seele fest. Er trieb in diffusen Ängsten und noch diffuseren Sehnsüchten und wußte nicht mehr, wer er war. Gefangen in dem Kristall suchte die Seele nach Erinnerungen und fand doch nur Eis und Nebel. Eis und Nebel und eine Furcht, die ihn hetzte, ihn rastlos vorantrieb, jemanden zu finden, oder etwas; während gleichzeitig das Eis ihn schläfrig machte, ihn betäuben wollte, daß er sich in alles ergab, sich in vollkommenes Vergessen hüllen wollte.
    Er brauchte Hilfe, ohne zu wissen, wofür. Er wußte nur, daß er sie brauchte. Er versuchte um Hilfe zu rufen …
    Dann durchdrang ein Klang die Stille. Ein so süßer Klang, daß er das Eis um ihn herum durchschnitt. So rein war der Klang, daß er nur aus dem Munde einer Göttin stammen konnte. Diese Göttin rief ihn von der anderen Seite des Eises und schien aus allen Richtungen in seinen Verstand einzudringen.
    Sie singt für mich, dachte er verwundert, als er das Geräusch plötzlich erkannte. Seine Gedanken konzentrierten sich etwas. Wer ist sie?
    Er richtete seine Aufmerksamkeit nach innen, ins Licht und weg von dem Raum mit den Kristallen. Das Licht umgab ihn, und wurde dann zu Schnee, der alle Geräusche um ihn herum dämpfte.
    Dann teilte sich der Schnee, als teile jemand einen Vorhang. Die Göttin stand am Rand eines großen Sees neben einem Baum, der trotz der Jahreszeit kleine, weiße Blüten trug. Sie trug ein weißes Gewand, das in weichen Falten über ihren Körper zu fließen schien, wie ein gefrorener Springbrunnen. Sie sang ein Lied von Liebe und Macht, rief die Vögel und Tiere an, gab ihnen liebevolle Anweisungen ihren Bitten zu gehorchen. Und als sie die Hände hob, sammelten sich die Wesen um sie und waren bereit, ihr zu folgen. Die Vögel öffneten die Schnäbel und stimmten zu Hunderten in ihr Lied ein.
    Plötzlich erhellte ihn ein Lichtstrahl von oben. Die Göttin drehte sich zu ihm, lächelte und sang wieder, diesmal direkt für ihn, und nannte auch einen Namen.
    »Alaire, mein Sohn«, sang sie. Es verwirrte ihn, brachte ihn durcheinander.
    Sohn?
    Alaire?
    Das Licht strömte von ihm zu ihr, es beleuchtete sie, und er sah, daß sie keine Göttin war, sondern eine Sterbliche, älter als er …
    Mutter?
    Sie lächelte. Als er sie erkannte, stiegen auch andere Erinnerungen

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