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The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen

The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen

Titel: The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
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beiden prangten Abzeichen aus Messing. Er war auch der ältere der beiden, für Alaire ein sicheres Zeichen dafür, daß er der Vorgesetzte war. Sie trugen Pelzmützen, die wie graue Brotlaibe aussahen und weniger praktisch als dekorativ wirkten.
    Zuerst sahen die Hüte sogar lächerlich aus, doch als die Wachen ihre Schwerter zogen, während sie heranritten, revidierte Alaire sein Urteil. Ganz so albern wirkten sie vielleicht doch nicht.
    Er mußte den Reflex unterdrücken, ebenfalls sein Schwert zu ziehen. Naitachal ließ seines ebenfalls stecken.
    Der Dunkle Elf räusperte sich, und die beiden Wachen erschraken. »König Reynard, Herrscher von Althea im Süden, sendet uns als Repräsentanten. Wir kommen in Frieden. Wir würden gern zu eurem Herrscher, König Archenomen, sprechen«, verkündete Naitachal mit seiner besten Gesandtenstimme. Die Worte waren in der kalten Luft deutlich zu verstehen.
    Die beiden Grenzposten murmelten miteinander, bis der ältere antwortete. »Ihr seht nicht wie Botschafter aus.
    Eher wie Banditen. Zeigt uns Eure Beglaubigung.« Er sprach mit einem starken Akzent, was seine Worte nur schwer verständlich machte. Erstens wurden sie immer an der falschen Stelle betont, und zweitens rollten sie die Wörter im Mund herum, als ob sie gurgelten. Wenigstens, dachte Alaire, sprechen sie dieselbe Sprache. Auch wenn sie etwas anders klingt.
    Naitachal seufzte. Er klang verärgert. Der jüngere Wachposten, der immer noch auf seinem Dieren saß, ritt dichter an die beiden heran. Wie vorauszusehen war, scheuten daraufhin Naitachals und Alaires Pferde und bäumten sich vor Angst auf.
    »Hey!« rief Alaire und bemühte sich, sein Pferd wieder unter Kontrolle zu bekommen. Es bäumte sich noch einmal kurz auf und bockte dann zur Seite. Dabei hätte es ihn fast abgeworfen. Als er es wieder beruhigt hatte, blickte er auf Naitachals Pferd. Wie benahm sich dessen Tier? Dem schweißnassen Hals nach zu urteilen, war es auch nicht glücklicher über die Dieren als Alaires Wallach.
    Der junge Posten lachte boshaft. Offenbar war der Mann ein geborener Maulheld. Er hatte einen schadenfrohen Ausdruck auf dem Gesicht, der Alaire an einen zu groß geratenen Pferdeknecht am Hof seines Vaters erinnerte, der den jüngeren Burschen gern auflauerte, wenn sie allein waren, und sie in den Pferdetrog warf. »Jedenfalls scheint ihr wirklich aus dem Süden zu kommen, wenn ihr so feige Bastarde reitet. Ihr habt wohl noch nie eins unserer Reittiere gesehen, was? Gut. So haben wir es gern!«
    Naitachal stieg ab und durchwühlte seine Satteltaschen. Schließlich fand er nach längerer Suche den Umschlag, den Alaires Vater ihm geschickt hatte und dessen Inhalt Naitachal als offiziellen Gesandten von Althea auswies.
    »Ich habe einen Brief meines Königs an Euren König dabei, falls das genügt«, sagte Naitachal und ging auf die Wachen zu. Um zu dem Berittenen aufzusehen, mußte er die Kapuze zurückschlagen. Als er das tat, erstarrten erst der jüngere, dann auch sein Vorgesetzter vor Schreck.
    »Dunkler Elf!« schrie der ältere Posten entsetzt. »Was macht Ihr in unserem Königreich?«
    Bevor Naitachal antworteten konnte, riß der jüngere Mann sein Dieren zurück, von ihm weg. Beide waren angsterfüllt.
    Natürlich. Die Leute haben schon Angst vor Magie.
    Die meisten Elfen sind praktizierende Zauberer, und Dunkle Elfen sind gewöhnlich Schwarze Magier!
    Naitachal hob gelassen eine Braue, als fände er ihre Furcht albern, wie die Angst eines Kindes vor dem Schwarzen Mann im Kleiderschrank.
    »Nichts, das Eure ehrenwerten Gesetze verletzen würde, dessen versichere ich Euch. König Reynard hat mich zu seinem Botschafter bestimmt, weil er mir vertraut. Ich praktiziere keinerlei Elfenmagie, weder Dunkle noch Weiße. Fürchtet mich nicht. Ich bin nur der Diener König Reynards.«
    Die Wachen warfen ihnen mißtrauische Blicke zu.
    Naita-chals Herkunft schien ihnen weit mehr Angst einzuflößen als seine Beglaubigungsschreiben.
    Der Dunkle Elf runzelte die Stirn. »Nun?« Er schwenkte das Bündel Papiere vor der Wache. »Wollt Ihr es Euch ansehen oder nicht? Wir werden jedenfalls nicht länger hier mitten auf der Straße stehenbleiben.«
    Die beiden Wachen wechselten rasch einen Blick.

    Dann sagte der ältere hastig: »Bitte reitet nach Rozinki weiter. Mit unseren besten Empfehlungen. Wenn Ihr jetzt aufbrecht, solltet Ihr die Stadt noch vor Einbruch der Dunkelheit erreichen.«
    Mit diesen Worten rissen die beiden Wachposten ihre

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