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The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen

The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen

Titel: The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
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einigen anderen geschickten Passagieren half er dem Bootsmeister, den Kahn über die Bucht zu staken. Das Wasser war nicht sehr tief, und was zuerst wie ein großer See gewirkt hatte, entpuppte sich als Marschgebiet, das mit vielen Inseln gesprenkelt war. Um sie herum waren noch mehr Boote angedockt. Ein kalter, eisiger Wind zerrte an ihnen, und Alaire war dankbar für die Bewegung, weil ihm so wenigstens warm wurde.
    Wenn der Bootsmeister gemischte Gefühle ihretwegen hatte, so ließen andere Passagiere keinerlei Zweifel an ihrer Einstellung. Ein Mann und eine Frau, offenbar Bauern in konservativem Schwarz und Weiß, warfen immer wieder ablehnende und mißtrauische Blicke zu Alaire und Naitachal hinüber.
    Wahrscheinlich sehen sie hier nicht viele Fremde, schon gar nicht solche aus dem sonnigen Süden, dachte Alaire und vergaß nicht zu lächeln, wann immer sich ihre Blicke zufällig trafen.
    Naitachal schien das alles aufzunehmen, ohne im geringsten zu zeigen, ob er es bemerkte oder ob es ihn störte. Vermutlich liegt das daran, daß er diese Reaktion von uns Menschen schon zur Genüge kennt. Möglicherweise spielte er aber auch nur seine Rolle und hatte nicht die Absicht, sich anmerken zu lassen, daß ihn diese Leute störten.
    Sie erreichten nach kurzer Zeit die Pier auf der anderen Seite der Marschbucht, und kaum hatten sie angelegt, da beeilten sich die Suinomenen auch schon, einen gehörigen Abstand zwischen sich und die Neuankömmlinge zu legen.
    »Erst einmal ein Bad«, erklärte Naitachal. »Dann ziehen wir uns etwas Beeindruckendes und Teures an und präsentieren uns standesgemäß. Siehst du etwas, das nach einer Herberge aussieht?«
    Die Sprache von Suinomen ähnelte zwar der ihren, war aber nicht identisch. Im Moment waren die Unterschiede allerdings stark genug, um Alaire vollkommen zu verwirren. Er ignorierte schließlich die Stimmen und konzentrierte sich darauf, alles nur zu beobachten. Er sollte doch in der Lage sein, eine Herberge daran zu erkennen, daß Gäste ein- und ausgingen!
    Naitachal ritt voran, den Pier hinunter zum Hauptkai.
    Das steinerne Dock folgte dem Rand des Ufers und verschwand in der Ferne. In der Nähe der Fähre war ein wenig Betrieb. Leute und Güter tauchten auf, Seeleute schrien und fluchten in Mundarten, die noch fremdartiger waren als die Sprache des Bootsmeisters.
    Naitachal schien zu wissen, was er tat. Er stieg ab und führte sein Pferd eine Rampe hinauf auf eine höhergelegene Straße. Alaire folgte seinem Beispiel. Dort oben gab es mehr Geschäfte, und jedes hatte ein Schild über der Tür, das seine Spezialität anzeigte: einen hölzernen Fisch für Meerestiere; eine Biene für Honig, Wachs und Kerzen; einen größeren Fisch mit einer Fontäne, die seinem Kopf entsprang, für Fischöl und verschiedene Fleisch und Elfenbeinprodukte …
    Elfenbein? Das letzte Schild verwirrte Alaire. Er konnte sich nicht vorstellen, was ein Fisch mit Öl und Elfenbein zu tun haben sollte.
    Schließlich stießen sie auf ein Zeichen mit einem unbeholfen gemalten Bett. Hinter der Herberge war auch ein kleiner Stall. Der Akt der Bezahlung für den kleinen Raum und ein heißes Bad wurde eine Lehrstunde in Pantomime, aber die Leute hier schienen Silber zu schätzen, ganz gleich, wessen Gesicht auf den Münzen abgebildet war.
    Alaire schrubbte sich in dem öffentlichen Bad, bis seine Haut rosa leuchtete, während Naitachal in dem angrenzenden Dampfbad kochte. Sie kehrten in den wollenen Bademänteln der Herberge auf ihr Zimmer zurück.
    Der Bardling hatte bisher nur einen sehr flüchtigen Blick auf die Kleidung werfen können, die sein Vater ihm mit-geschickt hatte. Und er wäre fast erstickt vor Lachen, als er den Aufzug seines Meisters sah. Naitachal trug ein gerüschtes, mit vielen Spitzen besetztes Hemd, einen purpurfarbenen, goldeingefaßten Mantel und eine purpurne Satinhose. Ein ebenfalls goldgefaßter purpurfarbener Hut mit einer herabhängenden Feder saßen auf dem silberweißen Haar. Die ganze Aufmachung war genau das, was junge, modeversessene Adlige in Althea tragen würden, um sich gegenseitig zu beeindrucken. Die kniehohen roten Lederstiefel waren auch ziemlich großartig, und die goldenen Absätze waren der letzte Schrei von Unsinn.
    Keiner würde jemanden fürchten, der so angezogen war.
    Vielleicht hatte Vater genau das im Sinn.
    »Nicht schlecht«, erklärte Alaire und begann, seine eigene Verkleidung anzulegen. »Auch wenn es Euch wie einen Kuppler aussehen läßt.«
    »Das

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