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The Best Year of my Life – Ein Jahr als Gastschüler (German Edition)

The Best Year of my Life – Ein Jahr als Gastschüler (German Edition)

Titel: The Best Year of my Life – Ein Jahr als Gastschüler (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claus Daniel Bartel
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geschockt. Kurz auf Deutsch
rumgeflucht, schon war die Sache vorbei. Das kostete viel Mut. Die Schüler
fanden es interessant und lustig, diese überzeugende Tonlage der deutschen
Sprache. Ich habe mein Ziel erreicht: den amerikanischen Schülern die
Geschichte zu vermitteln. Amerikaner machen generell einen großen Strich
zwischen den heutigem Deutschland und dem damaligen unter Zwang eines Terrorregimes.
    Nun musste ich mir noch eine
Krawatte für die Prom (Abschlussball) kaufen.

     
    MITTWOCH habe ich die
Spendenaktion fürs Rote Kreuz vorbereitet. Ich habe ein „Change Drive“
organisiert. Dabei treten am Donnerstag Klassen gegeneinander an. Die Umschläge
mit Anleitungen habe ich an diesem Tag verteilt.
DONNERSTAG: Morgens war ein „Lockup“. Das heißt, dass die Schüler in ihren
Klassen bleiben. Ich hatte also vier Stunden lang
    US History! Grund war ein
Einbruch in der Schule in der Nacht. Schüler der Abschlussklassen haben wohl im
ganzen Schulgebäude Ketchup, Sirup und Rasierschaum verteilt. Randaliert wurde
auch – ein Schaden von 3000 Dollar ist entstanden. Dank der „guten“ Seite der
Abschlussklasse (zwölfte Klasse), die freiwillig alles gereinigt hat, wurde die
Prom nicht abgesagt. Die Täter sind nicht bekannt!
Am Ende der vierten Stunde habe ich die Schüler aufgefordert, ihr Change
(Wechselgeld wie Cents etc. im Portemonnaie) für einen guten Zweck zu spenden.
Die Gewinnerklasse mit den höchsten Spendeneinkommen wird von mir eine „Root
Beer Float Party“ (eine Party, wo man Root Beer mit Vanilleeis trinkt bzw.
isst) bekommen. Dann habe ich mir fünf Freunde geschnappt, um das Geld zu
zählen. Knapp
400 Schüler aus Middle School und High School haben 322 US-Dollar gespendet.
Das Zählen war ein langwieriger Prozess, wir haben unter anderem über 3950
Pennys gezählt! Am Abend habe ich dann einen zehnseitigen Bericht geschrieben.
Insgesamt habe ich fürs Rote Kreuz in Albuquerque 475 Dollar gesammelt. Dies
von einer eher ärmeren und kleinen Community. Das Geld ist für das
Jugendrotkreuz und deren Schulungen an unserer High School. Meine Gasteltern,
die Schule und das Rote Kreuz sind sehr stolz auf mich. Ich habe mich bei der
Schulleitung noch für die Genehmigung bedankt.

     
    FREITAG hab ich dann noch die
Eisparty für die Gewinnerklasse organisiert. Meine Gastschwester Jennifer
bezahlte das Eis, das Root Beer wurde von der Schule bezahlt. Root Beer ist ein
kohlensäurehaltiger und alkoholfreier Softdrink mit viel Süße und Kräutern. Man
kann es ein bisschen mit Malzbier vergleichen, jedoch ist es viel süßer und schmeckt
für mich immer noch nach Zahnpasta. Doch mit Vanilleeis (= Root Beer Float) in
riesigen Plastikbechern ein wahrer Genuss.
Heute ist auch letzter Schultag für die zwölfte Klasse. Am Abend fand die
Junior-Senior-Prom (Abschiedsball) statt. Nach der Schule ging es nach Hause
zum Umziehen. Rein in den feinen Anzug – dann habe ich mit Gilbert mein Prom
Date, Nicole, abgeholt. Sie ist 17 und „Hispanic“, also Amerikanerin
mexikanisch-spanischen Ursprungs. Wir Austauschschüler (Leonardo, Sjors, Lars
und ich) haben uns in Albuquerque getroffen. Nun hat uns eine Stretchlimousine
abgeholt. Die Damen schauten nicht schlecht. Sie hat uns nun für vier Stunden
transportiert. Alle genossen den
     

     
    Luxus, nur Alkohol gab es
nicht. Durch die getönte Scheibe habe ich dem Fahrer die Adresse von Sjors’
Begleitung mitgeteilt. Endlich an der anderen Seite der Stadt angekommen,
klingelte Sjors an der Haustür, fein im Anzug. Doch statt seiner Dame machte
ein dicker, nur mit Handtuch bekleideter Mann die Tür auf. Geknickt kam Sjors
zur Limo zurück. Bis mir plötzlich auffiel, dass es nur ein Zahlendreher war
und wir am falschen Haus standen. Also folgte noch ein Happy End. Diese lange,
weiße Lincoln-2002-Limousine hat die restlichen Dates abgeholt und uns dann zu
einem Steakhaus gefahren. Das war ein Heidenspaß! Wie die „Könige von E-Town“
fühlten wir uns. Nach einem köstlichen Essen (die Damen wurden
selbstverständlich eingeladen) ging es zum Dance (Tanzball). Nach einem kurzen
Alkohol- und Drogentest betraten wir den aufwändig dekorierten Saal. Lehrer und
Schüler aus meiner Klasse haben dann bis Mitternacht das tolle Schuljahr
gefeiert. Zwischendurch wurde man aufgefordert, ein professionelles Fotos der
Paare zu schießen. So auch mit unserer Schulleitung. Man war das Aufregend.
Alles war wunderbar dekoriert, die Tanzfläche war immer überfüllt. Um

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