The Black Club, London - 3
damit.“
Ein Licht flammte auf, deren Quelle Libba nicht ausmachen konnte. Doch sie war dankbar, endlich wieder die Hand vor Augen sehen zu können.
„Hier sind wir sicher. Das ist alles.“
Sie hatten ihr Ziel erreicht. Einen in Stein gehauen Raum ohne Fenster oder sonstige Öffnung. Es gab lediglich den Gang, durch den sie hierher gelangt waren, und darin erkannte Libba vor Finsternis rein gar nichts.
„Hier können wir bleiben.“
„Was soll das heißen?“ Die Panik drohte, ihr die Kehle zuzuschnüren. „Du erwartest doch nicht etwa, dass ich mit dir hier den Tag verbringe? Was ist das schon für eine Alternative zu einem Sarg?“
„Nun, du wirst kaum eine andere Wahl haben.“ Cedric legte eine Hand unter ihr Kinn und zwang sie mit sanfter Gewalt, ihm in die Augen zu blicken.
Sie beruhigte sich schnell. Ihr Pulsschlag wurde stetig langsamer. Schließlich gähnte Libba schläfrig. Willenlos sank sie in seine Arme.
Dort würde sie den Tag über bleiben, bis die Sonne das nächste Mal unterging.
Rachegelüste
Eliza kehrte etwas später in der Nacht zurück zum Hotel. Dieses Mal schlich sie sich vom Hinterhof her an und kletterte an der Außenfassade hinauf. Sie entdeckte ein weit geöffnetes Fenster. Eine Gelegenheit, die sie nicht verstreichen ließ. Gleich durch dieses Fenster verschaffte sie sich Einlass in das Hotel.
Aus dem Badezimmer hörte sie Geräusche. Offensichtlich vergnügte sich dort ein Paar unter der Dusche. Sie überlegte, ob sie sich dazugesellen sollte. Die beiden wären ein willkommener Snack, aber sie verwarf den Gedanken wieder. Es würde sie nur unnötig Zeit kosten.
Das Paar sollte von ihr nichts hören oder sehen, abgesehen von dem Klacken der Tür, als sie das Zimmer verließ. Schlendernd durchquerte Eliza den Flur. Das Zimmer des Vampirs und seiner Menschenfreundin lag in unmittelbarer Nähe. Sie freute sich auf die Reaktion der Frau, die gewiss nicht mit ihrem neuerlichen Auftauchen rechnete.
Vor der Tür angekommen, blieb Eliza grinsend stehen. Gleich würde es so weit sein. Ihre Rache war nah. Sie holte aus und trat mit dem rechten ihrer Plateauabsätze die Tür ein. Das Holz krachte zu Boden. Eliza stellte sich mitten hinein und ließ die Splitter durch den gesamten Raum fliegen. Staub wirbelte auf und tanzte um sie herum.
Sie schnupperte. Der Geruch des Vampirs und seiner Freundin hing noch in der Luft, doch in dem Zimmer regte sich nichts. Mit einem Handwink schob Eliza die Möbel beiseite. Sie ließ sie gegen die Wände donnern und brachte die Fensterscheiben zur Erschütterung.
Cedric hatte ihr eine Falle gestellt. Er hatte eine perfekte Illusion geschaffen, die Eliza Glauben machte, sie hielten sich noch immer in dem Hotel auf.
Hinter ihr tauchte plötzlich ein Mann auf. Ein Hotelangestellter, wie sie an seiner Kleidung erkannte. Er war jung und schmächtig. Seine Augen weiteten sich bei ihrem Anblick und dem des verwüsteten Zimmers.
„Komm, mein Junge“, lockte sie ihn. „Komm zu mir.“
Sie streckte ihre schwarzen langen Fingernägel in seine Richtung. Der Mann schluckte. Sie sah seinen Adamsapfel nervös vibrieren. Doch er folgte ihrer Aufforderung, wurde in den Bann ihrer magischen Kraft hineingezogen. Immer weiter kam er auf sie zu, bis er die Hand ausstreckte und nach ihr griff.
Kaum berührte er sie, riss Eliza ihn herum. Sie wirbelte ihn durch das Zimmer, bis sie ihn mit brachialer Gewalt zu Boden warf. Hustend krümmte sich der Mann. Sein Gesicht war kreidebleich.
Eliza schubste ihn mit ihren Plateaustiefeln an. Sie dirigierte ihn in Rückenlage, um sich rittlings auf ihm abzusetzen. In dieser Position verharrte sie, trommelte mit ihren langen Fingernägeln auf seinem Oberkörper. Dann endlich sah er zu ihr auf.
„Was …?“, setzte er an. Doch Eliza legte ihren Zeigefinger gegen die Lippen und brachte ihn mit einem „Schhh“ zum Schweigen.
Die Nacht war weit vorangeschritten und ihre Suche noch lange nicht beendet. Da würde es nichts mehr ausmachen, wenn sie sich ein wenig vergnügte. Schließlich hatte sie bereits auf das Paar unter der Dusche verzichtet. Ihr Opfer war jung, vielleicht 20 Jahre alt. Er zitterte unter ihr, was Eliza belustigte. Sie hätte ihn in die Wange kneifen und ihm über das Haupt tätscheln sollen. So, wie man es bei Kindern machte, denn er verhielt sich wie eines.
„Du fürchtest dich“, flüsterte sie ihm zu. „Aber das musst du nicht. Ich kann sehr zärtlich sein. Möchtest du wissen, wie sehr?“
Sie
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