The Bride - Das Bündnis von Halland (German Edition)
sinken.
„Was?“
„Ich fragte, ob du mir ein Steak aus der Küche holen würdest?“
„Hast du Hunger?“
„Nein, ich will es mir auf mein Auge legen.“
Sofort nahm seine Prinzessin die Fäuste wieder hoch.
„Du bist selbst schuld“, sagte Arel anklagend.
„Oh nein, komm mir nicht auf diese Art. Eben sinkst du mir noch gegen die Brust und gibst dich anschmiegsam wie ein Kätzchen und im nächsten Moment benimmst du dich stachlig wie ein Igel. Ich werde aus deiner vornehmen südländischen Ziererei einfach nicht schlau. Und jetzt nimm deine kleinen Händchen runter und versuch nicht den Eindruck zu erwecken, als wolltest du dich ernsthaft mit mir boxen.“ Er richtete sich auf und schwang die Beine aus dem Bett. Die nackte Panik in Arels Gesicht ließ ihn innehalten. Sein Angetrauter zog sich in Richtung der Tür zurück.
„Bei Onrads Amboss! Arel, jetzt tu nicht so, als wollte ich dich fressen. Ich will lediglich ein Steak für das Veilchen haben, das du mir gepflanzt hast.“
„Es tut mir leid“, flüsterte seine Prinzessin und tastete nach dem Riegel. „Es tut mir wirklich leid.“ Schon war er zur Tür hinaus.
„Arel!“, brüllte Cato ihm hinterher. „Kein nacktes Herumreiten im Wald. Nur ein Steak! Hörst du?“
12
Arel eilte über den Hof, der soeben von einigen Männern vom Schnee befreit wurde. Über Nacht hatte es erneut geschneit und ein dicker, frischer Teppich hatte sich über den Alten gelegt. Ein wenig verwundert war Arel schon, dass das Schneeschaufeln heute ohne mehrfache Befehlserteilung seinerseits erfolgte.
Bei jedem Schritt, den er tat, schlug sein Schwert wie eine stumme Mahnung gegen seinen Oberschenkel. Er war dabei gegen Catos Ausreitverbot zu verstoßen, doch er konnte einfach nicht anders handeln. Zumal er einen guten Grund hatte, um gegen das Verbot zu verstoßen. Da Cato am Vorabend erstaunlich friedlich geblieben war, nachdem er ihm das gewünschte Steak gebracht hatte, hoffte Arel nun, dass sein Ehegatte auch heute ein Auge zudrücken würde.
Es wird sicher alles gut gehen, sprach er sich Mut zu.
„Mein Prinz? Einen Moment, bitte.“
Ungehalten wandte sich Arel um. Er hatte es eilig und wollte nicht aufgehalten werden. Aber nun stand ihm Bradar zusammen mit einem jungen Burschen gegenüber.
„Das hier ist Thoran. Ihr wolltet doch meinen Lehrling kennenlernen“
Arel verkniff sich ein Stöhnen. Diese Wirtschaftsbücher verfolgten ihn ohne Gnade. Trotzdem bemühte er sich freundlich zu bleiben, als er fragte: „Kannst du lesen und schreiben?“
Thoran nickte ein wenig schüchtern, und erst als Bradar ihn nachdrücklich in den Rücken stieß, brachte er hervor: „Das kann ich, mein Prinz. Und rechnen natürlich auch. Alles andere wird Bradar mir beibringen. Ich soll dafür Kost und Unterkunft erhalten.“
Arel musterte die viel zu kurzen Hemdsärmel des Jungen. In welcher armen Hütte hatte Bradar einen Lehrling gefunden, der Schreiben und Rechnen beherrschte?
„Ist für seine Unterkunft gesorgt?“, fragte er den Alten.
„Er kann bei mir bleiben“, erklärte Bradar großzügig.
„Schön, dann bring ihn zu Kosnig. Sie soll ihm etwas Passendes zum Anziehen geben. Hast du keine Stiefel, Thoran?“ Er schaute auf die strohgefütterten Holzpantinen des Jungen. Beschämt schüttelte der den Kopf.
„Das muss dir nicht peinlich sein, allerdings frieren meine Füße bei dem Anblick solidarisch mit. Kosnig soll auch für Stiefel sorgen.“
„Vielen Dank, mein Prinz.“ Thoran versuchte sich an einer ungelenken Verbeugung.
„Sei fleißig und lerne. Du wirst einmal ein wichtiger Mann sein, wenn Bradar dir seine Aufgabe überträgt.“
„Das werde ich, mein Prinz.“ Eine weitere Verbeugung folgte, bei der der Jungen beinahe vorneüber in den Schnee kippte. Mit einem Schmunzeln ließ Arel die beiden stehen und hastete zum Stall weiter.
Warme Luft schlug ihm entgegen und er wollte sogleich Rammes Box aufsuchen, um das Pferd für seinen Ausritt zu satteln. Da stellte sich ihm der nächste Hallander in den Weg. Dieses Mal war es der Stallknecht, der ihn mit Ramme bekannt gemacht hatte.
Curth, erinnerte sich Arel an den Namen des mürrischen Burschen.
„Kann ich Euch behilflich sein, mein Prinz?“
Arel runzelte die Stirn. Mein Prinz? Von diesem Mann? Er drehte sich um, doch Cato stand nicht hinter ihm, also musste Curth tatsächlich ihn meinen.
„Ich brauche mein Pferd“, sagte er misstrauisch.
„Einen Augenblick Geduld, bitte. Ich hole
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