The Bride - Das Bündnis von Halland (German Edition)
Arel preis:
„Es ihm nicht einmal peinlich, wenn wir ihn wie einen Dienstboten behandeln. Kein Rückgrat. Das ist typisch für Xanda. Die tun nur immer groß.“
„Die Weiber erzählen, dass er die Narben eines Verbrechers auf dem Rücken trägt. Sie haben die Striemen sehen können, als sie ihm seine neuen Hemden anpassten.“
„Sie gehorchen seinen Befehlen nicht“, sagte Kosnig leise an seiner Seite. „Sie verspotten ihn und lachen ihm ins Gesicht. Euer Ehemann ist hier nicht gelitten, mein Prinz, einzig und allein, weil er die Rolle der Braut angenommen hat und sich nach Kräften bemüht, sie auszufüllen.“
Cato musste schlucken. Er hatte nicht gewusst, dass Arel derartig unbeliebt war. Doch nun begriff er, warum manche Dinge in der Feste schief gelaufen waren. Und er hatte Arel deswegen jedes Mal angebrüllt.
„Danke, Kosnig, ich kümmere mich darum.“
Die Alte nickte, berührte ihn kurz am Arm und verschwand in der Dunkelheit. Cato hatte indessen genug gehört und trat in den Aufenthaltsraum. Er hatte keine Ahnung, was er gerade für eine Miene zog, aber es reichte aus, um die Männer vor Schreck erstarren zu lassen.
„Sprecht nur weiter. Ich bin ganz Ohr.“ Er verschränkte die Arme vor der Brust und schaute die Soldaten herausfordernd an.
„Mein Prinz …“, stotterte Ingbor, während die anderen verlegen mit den Füßen scharrten.
„Was seid ihr für ein enttäuschender Haufen. Anstatt Arel zu helfen, lacht ihr ihn aus. Einen Prinzen. Euren Prinzen! Arel wurde gezwungen, fernab der Heimat zu leben und eine Frauenrolle zu übernehmen. Wie sein Vater ihm den Protest gegen dieses Bündnis ausgetrieben habt, konnte ich tatsächlich an seinem Rücken ablesen. Und dort fand ich auch eure sogenannten Verbrechernarben, die Arel daran erinnern, dass er seine Mutter vor König Gad beschützt hat. Ihr macht euch über den Mut eines jungen Mannes lustig, der sich alle Mühe gibt, für euer Wohlergehen zu sorgen. Und hätte ich euch heute nicht reden gehört, so hätte ich wohl niemals erfahren, wie ihr mit Arel umspringt. Denn er hat sich nicht einmal beklagt, sich mit keinem Wort beschwert und alle meine Vorwürfe auf sich genommen. Ich schäme mich entsetzlich für euch. Und besonders schäme ich mich, weil mir nicht aufgefallen ist, was Arel hier unter eurem Spott erdulden muss. Sein Vater hat ihm alles genommen: seine Heimat, seine Mutter und seinen Stolz. Ihr habt einen draufgesetzt, indem ihr ihm auch noch seine Würde genommen habt.“ Cato schaute einen nach den anderen an. „Warum? Was hat er euch getan, dass ihr ihn so behandelt? Verdammt! Arel ist durch unsere Ehe ein Hallander geworden. Hallander halten zusammen!“
Betretendes Schweigen schlug ihm entgegen, aber auch reuige Blicke. Kopfschüttelnd drehte sich Cato um.
„Ihr habt mich schwer enttäuscht“, sagte er leise, bevor er ging.
Müde stolperte Cato in das Gemach. Arel sprang sofort auf, als er ihn sah.
„Du bist zurück“, rief er und die sichtliche Erleichterung zauberte ein Lächeln auf Catos Lippen.
„Hast du mich vermisst, Prinzessin?“, fragte er, entzückt über diesen warmherzigen Empfang. Arel nahm ihm den Mantel ab und musterte ihn, als wollte er sich vergewissern, dass Cato unversehrt war.
„Ich muss gestehen, dass ich etwas in Sorge war. Du und deine Männer, ihr wart lange fort.“
Erschöpft ließ sich Cato endlich in einen Sessel fallen und beobachtete seinen Ehemann, der den Mantel aufhängte und dann vor ihm niederkniete, um ihm die Stiefel auszuziehen.
„Arel, du musst das nicht tun. Du bist nicht mein Kammerdiener“, brummte er verlegen.
„Ich sehe doch, dass du völlig abgekämpft bist.“ Arels dunkle Augen schauten fragend zu ihm auf.
„Was ist mit den Orks?“, flüsterte er.
„Ich habe keine guten Nachrichten“, antwortete Cato. „Ihr Lager wächst täglich an und ich befürchte, dass sie nicht das Tauwetter abwarten werden, um uns anzugreifen. Der Krieg rückt immer näher, Arel, es kann sich nur noch um Wochen handeln.“
„Beim Feuer!“ Betroffenheit überschattete Arels Gesicht. „Uns rennt also die Zeit davon, wenn meine Soldaten nicht bald hier aufmarschieren.“ Er wandte Cato den Rücken zu, um ihm Met in einen Becher einzuschenken. Wohlig seufzend nahm Cato den Trank entgegen und streckte aufatmend die Beine aus.
„Es tut gut, derartig umsorgt zu werden“, sagte er.
„Ja, das habe ich auch so empfunden, als du mich nach dem Tod meiner Mutter getröstet
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