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The Carrie Diaries - Carries Leben vor Sex and the City - Band 1

The Carrie Diaries - Carries Leben vor Sex and the City - Band 1

Titel: The Carrie Diaries - Carries Leben vor Sex and the City - Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Bushnell
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in Wirklichkeit ganz anders gewesen sei. Stattdessen schlingt er einen Arm um Lalis Taille, worauf ihr Blick nervös zu mir huscht und sie unbehaglich lächelt.
    Soll das vielleicht eine Art Test sein? Um zu sehen, wie weit sie gehen können, bis ich explodiere?
    Ich wende den Blick ab.
    »Hey, Walt«, sagt Sebastian leichthin. »Lali hat mir erzählt, dass du dich an Neujahr geoutet ha…«
    »Ach, halt doch die Fresse«, fällt Walt ihm ins Wort, steht auf und geht hinaus. Ich drücke meine Zigarette mit der Stiefelspitze aus und folge ihm.
    Als wir draußen sind, sieht Walt mich an und knurrt: »Ich sage nur ein Wort: Rache.«

Bitte lächeln!
    Eine Woche vergeht. Aber es wird nicht besser. Jedes Mal, wenn ich Lali sehe, fängt mein Herz an zu rasen, als wäre ich in Lebensgefahr. Ich tue alles, um ihr aus dem Weg zu gehen – im Flur halte ich nach ihrem durchgestuften Haarschopf Ausschau, blicke mich draußen immer wieder nach ihrem roten Pick-up um und bücke mich auf der Toilette sogar und spähe unter den geschlossenen Kabinentüren nach ihren Schuhen.
    Ich kenne Lali so gut – die Art, wie sie geht, ihre hektischen Gesten, wenn sie mit jemandem diskutiert, ihren frech vorstehenden linken Schneidezahn –, dass ich sie noch aus fünfhundert Metern Entfernung aus jeder Menschenmenge herauspicken könnte.
    Trotzdem ließ es sich zweimal nicht vermeiden, dass wir uns doch im Flur begegneten und einander nicht ausweichen konnten.
    Ich zuckte innerlich zusammen, wir schauten beide geflissentlich in eine andere Richtung und glitten dann wie zwei Eisberge stumm aneinander vorbei.
    Wenn sie nicht hinsieht, beobachte ich sie verstohlen. Es ist wie ein Zwang.

    Sie und Sebastian sitzen in der Mittagspause nicht mehr an unserem Tisch.
    Meistens kommen sie gar nicht erst in die Cafeteria, und wenn ich in den Pausen zur Scheune hinaufgehe, sehe ich manchmal, wie Sebastian in seiner gelben Corvette mit Lali auf dem Beifahrersitz vom Parkplatz fährt. Essen sie doch mal in der Schule, sitzen sie mit den beiden Jens, Donna LaDonna, Cynthia Viande und Tommy Brewster am Tisch. Vielleicht fand Sebastian insgeheim ja schon immer, dass er eigentlich eher zu ihnen gehört, und hat sich nur meinetwegen von ihnen ferngehalten. Möglicherweise hat er sich aus diesem Grund für Lali entschieden.
    Jen P verhält sich in letzter Zeit extrem seltsam. Kürzlich setzte sie sich in der Mittagspause sogar an unseren Tisch, kicherte dämlich und tat so, als wären wir beste Freundinnen. »Was ist denn zwischen dir und Sebastian passiert?«, erkundigte sie sich übertrieben teilnahmsvoll. »Ich fand, ihr wart so ein süßes Paar.«
    Diese Verlogenheit, diese Scheinheiligkeit – spektakulär!
    Dann fragte sie Maggie und Peter, ob sie dem Abschlussballkomitee beitreten wollen.
    »Sehr gern«, sagte Peter und sah Maggie erwartungsvoll an.
    Maggie zuckte mit den Achseln. »Klar, warum nicht?«
    Unglaublich – und das von dem Mädchen, das Partys hasst und es meistens noch nicht einmal über sich bringt, aus dem Wagen auszusteigen, wenn sie auf eine gehen soll!
    Manchmal frage ich mich, was mit mir los ist, weil ich allmählich anfange, jeden um mich herum zu hassen. Die einzigen beiden Menschen, die ich noch ertrage, sind Mouse und Walt.
    Walt und ich verbringen mittlerweile fast jede Pause in der
Scheune und machen uns über alle anderen lustig. Wir lachen über Tommy Brewsters Dämlichkeit, über das Muttermal auf Jen Ps Hals und darüber, wie albern es ist, dass Maggie und Peter jetzt im Abschlussballkomitee sind. Wir haben uns erst geschworen, den Abschlussball zu boykottieren – solche Schulveranstaltungen sind einfach unter unserem Niveau –, inzwischen überlegen wir aber, vielleicht doch hinzugehen, allerdings als Punks verkleidet.
    Als ich am Mittwochnachmittag an meinem Spind stehe, kommt Peter auf mich zugeschlendert. »Hey«, sagt er mit betont harmlosem Gesichtsausdruck, als wolle er um jeden Preis den Eindruck vermeiden, er wüsste, was zwischen mir und Sebastian vorgefallen ist. »Kommst du gleich zum Redaktionstrefen? «
    »Warum?«, frage ich, weil ich mir ziemlich sicher bin, dass Maggie ihn geschickt hat.
    »Nur so. Ich dachte, du hättest vielleicht Lust.« Er zuckt mit den Achseln. »Mir ist es ja eigentlich auch egal.«
    Er geht weiter, während ich nachdenklich in meinen Spind starre. Dann schlage ich entschlossen die Tür zu. Warum soll ich es ihm so einfach machen? »Wie findest du es eigentlich, dass Lali jetzt mit

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