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The Carrie Diaries - Carries Leben vor Sex and the City - Band 1

The Carrie Diaries - Carries Leben vor Sex and the City - Band 1

Titel: The Carrie Diaries - Carries Leben vor Sex and the City - Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Bushnell
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sich die Schwimmbrille über die Augen.
    Was? Ich tue so, als müsste ich dringend die Träger meines Badeanzugs zurechtrücken, während ich versuche, den Schock einigermaßen zu verdauen.
    »Echt?«, frage ich dann betont beiläufig. »Woher weißt du das?«
    »Sie hat es den beiden Jens gesagt und die erzählen es überall rum.«
    »Vielleicht stimmt es ja gar nicht und sie behauptet es bloß.« Wir stehen am Beckenrand und ich tauche kurz den Fuß ins Wasser.
    »Warum sollte sie so was erfinden?«
    Achselzuckend steige ich auf den Startblock neben ihrem. »Was weiß ich.«
    Wir strecken die Arme vor und nehmen die Startposition ein.
    »Ich war gestern den ganzen Tag mit Sebastian unterwegs und danach waren wir noch bei ihm zu Hause«, sprudelt es aus
mir heraus, als unser Trainer Mr Nipsie auch schon »Auf die Plätze – fertig – los!« ruft.
    Ich erhasche noch einen Blick auf Lalis entgeisterte Miene, bevor wir ins Becken tauchen.
    Das Wasser ist kalt, maximal dreiundzwanzig Grad. Ich schwimme eine Bahn, wende, und als ich nach ein paar Metern in die Gegenrichtung über die Schulter schaue und Lali dicht hinter mir sehe, lege ich noch einen Zahn zu.
    Lali schwimmt schneller als ich, dafür bin ich die bessere Turmspringerin. Seit fast acht Jahren treten wir jetzt schon mit- und gegeneinander an. Wie oft haben wir uns an Wettkampftagen um vier Uhr morgens aus dem Bett gequält, zum Frühstück scheußlich schmeckende Stärkungsdrinks mit rohen Eiern heruntergewürgt, Wochen in Trainingscamps verbracht, uns kichernd gegenseitig die Badeanzüge in die Poritze gezogen, die albernsten Siegestänze erfunden und unsere Gesichter in den Schulfarben bemalt? Als Zweiergespann sind wir bei Trainern, Müttern und kleinen Kindern gefürchtet, aber bis jetzt hat uns noch nichts und niemand auseinanderbringen können.
    Wir ziehen gerade die sechste Bahn, da überholt Lali mich, und als ich nach der achten erschöpft den Beckenrand berühre, steht sie schon tropfnass über mir, streckt mir den Arm hin und hilft mir aus dem Wasser. »Tolle Verunsicherungstaktik übrigens. Hätte fast funktioniert«, sagt sie, als wir uns abklatschen.
    »Du meinst das mit Sebastian? Das ist zufällig die Wahrheit.« Ich greife nach meinem Handtuch und rubble mich trocken.
    »Was?«
    »Er ist nachmittags bei mir vorbeigekommen und hat gefragt, ob ich Lust hab, mit ihm ins Museum zu gehen. Danach
sind wir noch zu ihm gefahren … und haben stundenlang geknutscht. «
    »Ach ja?« Sie winkelt ihr rechtes Bein an und zieht den Fuß Richtung Po.
    »Stell dir vor, er hat einen Sommer lang in Rom gewohnt! Und …« Ich sehe mich um und vergewissere mich, dass uns auch niemand hören kann. »Er kaut an den Nägeln …«
    Lali zieht eine merkwürdige Grimasse.
    »Was ist denn, Lali?«, frage ich flüsternd.
    Sie hält in ihrer Dehnübung inne und sieht mich plötzlich an, als würde ihre Todfeindin vor ihr stehen. Einen Sekundenbruchteil lang bin ich verunsichert. Ist sie wegen irgendwas sauer? Dann grinst sie plötzlich und sagt: »Meinetwegen, dann hat er eben mit dir rumgemacht … Aber du bildest dir doch wohl nicht ein, dass er deswegen jetzt mit dir zusammen sein will, oder?«
    Einen Moment lang stehe ich da wie vom Donner gerührt. Es ist die Schockstarre, die eintritt, wenn eine Freundin zu weit gegangen ist und man erst mal keine Ahnung hat, wie man darauf reagieren soll. Zahlt man es ihr mit gleicher Münze heim? Sagt sie daraufhin womöglich etwas, das noch verletzender und gemeiner ist? Bedeutet das dann das Aus für die Freundschaft?
    Aber vielleicht hat sie es ja gar nicht so gemeint, wie es bei mir angekommen ist. Deswegen beschließe ich, ihr noch eine Chance zu geben.
    »Warum soll er nicht mit mir zusammen sein wollen?«, frage ich mit gespielter Gelassenheit.
    »Ich … na ja … ich meinte doch nur, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass er zweigleisig fährt«, stammelt Lali. »Weil er jetzt doch anscheinend mit Donna LaDonna zusammen ist.«
    »Vielleicht stimmt es ja gar nicht, dass er mit Donna zusammen ist«, sage ich mit zugeschnürter Kehle. Ich hatte mich so darauf gefreut, Lali von meinem Date mit Sebastian zu erzählen und gemeinsam mit ihr jedes noch so winzige Detail – alles, was er gesagt und getan hat – zu analysieren, aber das kann ich jetzt nicht mehr.
    Und wenn es stimmt? Wenn er wirklich mit Donna LaDonna zusammen ist? Dann würde ich dastehen wie eine Vollidiotin.
    »Bradshaw!«, brüllt Coach Nipsie. »Hast

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