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The Carrie Diaries - Carries Leben vor Sex and the City - Band 1

The Carrie Diaries - Carries Leben vor Sex and the City - Band 1

Titel: The Carrie Diaries - Carries Leben vor Sex and the City - Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Bushnell
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noch?«

    »Nichts Besonderes.«
    Jen P beugt sich über die andere Jen zum Fenster. »Hast du Lust, mit uns ins Hamburger Shack zu kommen?«
    Für wie dämlich halten die mich? Die beiden haben mich noch nie gefragt, ob ich mit ihnen ins Hamburger Shack – oder sonst wohin – will. »Tut mir leid. Ich kann nicht«, sage ich.
    »Wieso denn nicht?«
    »Ich muss nach Hause.«
    »Du wirst ja wohl noch kurz Zeit für einen Hamburger haben«, sagt Jen S. Vielleicht bilde ich es mir ja nur ein, aber ich meine, in ihrer Stimme einen drohenden Unterton zu hören.
    Plötzlich hupt Sebastian und ich zucke zusammen. Die beiden Jens sehen sich an. »Na los. Jetzt steig schon ein«, drängt Jen P.
    »Tut mir leid.« Ich schüttle den Kopf. »Ein andermal vielleicht. «
    Jen S starrt mich wütend an. »Wie du willst«, faucht sie, und dieses Mal ist die Feindseligkeit in ihrer Stimme nicht zu überhören. Sie dreht das Fenster hoch, doch statt wegzufahren, bleiben sie stehen und beobachten, wie ich auf Sebastians Wagen zugehe und einsteige.
    »Hi.« Er beugt sich zu mir, um mir einen Kuss zu geben.
    »Lieber nicht.« Ich drehe den Kopf weg. »Wir werden beschattet …« Ich deute auf den Toyota. »Die beiden Jens.«
    »Na und?« Er legt einen Zeigefinger unter mein Kinn, dreht mein Gesicht zu sich und küsst mich. Zuerst erwidere ich den Kuss, aber nach ein paar Sekunden schiebe ich Sebastian wieder weg. »Die Jens«, sage ich bedeutungsvoll, »sind die besten Freundinnen von Donna LaDonna.«
    »Und?«

    »Na ja, die werden ihr mit Sicherheit von dir und mir erzählen. Also dass sie gesehen haben, wie du mich geküsst hast, meine ich.«
    Stirnrunzelnd lässt er den Wagen an und fährt los. Als ich mich umdrehe, sehe ich, dass der Toyota direkt hinter uns ist, und drücke mich reflexartig ein Stück tiefer ins Polster. »Ich fasse es nicht«, zische ich. »Die verfolgen uns.«
    »Was?« Sebastian wirft einen Blick in den Rückspiegel. »Okay. Das haben wir gleich. Halt dich gut fest.«
    Der Motor der Corvette heult auf wie ein wütendes Raubtier, als Sebastian Gas gibt und mit quietschenden Reifen auf den Highway abbiegt. Ich klammere mich am Haltegriffest und werfe einen Blick auf den Tacho – die Nadel hat gerade die 120 erreicht. Als ich mich kurz darauf umdrehe, ist von dem Toyota nichts mehr zu sehen. »Ich glaub, wir haben sie abgehängt.«
    »Was haben diese Tussis eigentlich für ein Problem?«
    »Langeweile. Wahrscheinlich hatten sie gerade nichts Besseres zu tun.«
    »Dann sollen sie gefälligst jemand anderen verfolgen.«
    »Und wenn nicht, was machst du dann? Willst du sie vielleicht verprügeln?« Ich kichere.
    »Verdient hätten sie’s.« Er legt seine Hand auf meinen Oberschenkel und zwinkert mir zu. Wir nehmen die nächste Ausfahrt und biegen in die Hauptstraße ein. Als mir klar wird, dass Sebastian zu mir nach Hause fahren will, werde ich nervös.
    »Nicht zu mir. Die Jens wissen, wo ich wohne.«
    »Wo sollen wir denn dann hin?«
    Ich überlege kurz. »Zur Bibliothek.« Kein Mensch würde auf die Idee kommen, uns dort zu suchen – außer vielleicht Mouse,
die weiß, dass ich mich am liebsten dorthin zurückziehe, wenn ich meine Ruhe haben will. Die Castlebury Public Library ist in einer weißen Stuckvilla untergebracht, die um die letzte Jahrhundertwende erbaut wurde. Damals boomte die Industrie, und Castlebury war ein beliebter Wohnsitz für Millionäre, die entlang des Connecticut River prächtige Villen errichten ließen. Heute hat kaum mehr jemand das Geld, sich solche riesigen Prachtbauten zu leisten, deshalb wurden viele davon umgebaut und beherbergen mittlerweile irgendwelche Behörden oder Altenheime.
    Sebastian biegt in die Einfahrt und hält auf dem Parkplatz hinter dem Gebäude. Ich springe aus dem Wagen, laufe ein Stück zur Straße zurück und spähe vorsichtig um die Ecke. Und tatsächlich: Der beige Toyota hat mittlerweile die Hauptstraße erreicht und fährt gerade im Schritttempo an der Bibliothek vorbei. Ich sehe, wie die beiden Jens nach rechts und links schauen und fieberhaft nach uns suchen.
    Ihr Anblick ist so absurd, dass ich lachen muss und gar nicht mehr aufhören kann. Ich biege mich vor Lachen und klopfe mir auf die Schenkel, und jedes Mal, wenn ich mich japsend wieder aufrichte und zu Sebastian rübersehe, kommt die nächste Lachsalve. Als ich mich wieder einigermaßen im Griff habe, stolpere ich prustend über den Parkplatz auf ihn zu.
    »Alles okay mit dir?« Sebastian grinst.

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