The Clone Wars 04 - Im Verborgenen
Padmés Besuch - nun, um genau zu sein, besucht sie eine Art heiliges Frauenkloster. Jedweder Kontakt mit Männern ist strengstens untersagt.«
Anakin starrte ungläubig auf sein Komlink hinab, und die Enttäuschung drückte ihm die Kehle zu. Stach wie eine spitze Klinge in sein Herz. »Dreipeo, soll das ein Witz sein?«
»Ein Witz?« Der Droide klang empört. »Nicht im Geringsten, Sir. Und ich kann Euch versichern, dass auch Miss Padmé ihre Teilnahme an diesem Ereignis sehr ernst nimmt. Es war ein außerordentliches Kompliment, dass sie zu dieser Zeremonie eingeladen wurde. Soweit ich das richtig verstanden habe, gestattet die Schwesternschaft von Ta'fan-jirah es nur den wenigsten Außenstehenden, ihrem Ritual der ...«
»Ja, ja, das ist wirklich alles sehr interessant, Dreipeo.« Das Komlink knirschte, und Anakin lockerte hastig den Griff seiner Finger. »Wenn sie sich wieder bei dir meldet, dann sag ihr bitte, dass ich mich gemeldet habe, in Ordnung? Und sag ihr, dass ich derzeit auf Coruscant bin. Ich weiß allerdings nicht, für wie lange.«
»Gewiss, Master«, versicherte C-3PO steif. »Ich werde Eure Nachricht an Miss Padmé weiterleiten.«
»Gut. Danke, Dreipeo.«
»Master? Dürfte ich eine Frage an Euch richten? Ist Erzwo-Dezwo in Eurer Nähe? Ist er ...«
»Ihm geht es gut«, brummte Anakin kurz angebunden. »Hat kaum mehr als ein paar Kratzer abbekommen. Über dich wird man das nicht sagen können, wenn du vergisst, Padmé meine Nachricht zu übermitteln!«
Er schaltete das Komlink aus, noch während C-3PO zu einem empörten Protest ansetzte...
Padmé. Sie war nicht hier. Er konnte sich nicht mit ihr treffen, sie ansehen, sie berühren, ihr Lachen hören, ihre Lippen auf seiner Haut spüren, ihren warmen Atem an seinem Hals fühlen. Während der Reise von Kothlis hatte er nur an sie denken können, an ihr Wiedersehen - und nun zerplatzte die Vorfreude wie eine Seifenblase. Es würde kein Wiedersehen geben. Ein abergläubischer Frauenorden mit seinen idiotischen Ringeltänzen hatte ihn darum betrogen. Enttäuschung verwandelte sich in Frustration und Wut, und als seine Finger sich um den Lauf eines ausgemusterten D-D-33-Lasergeschützes schlossen, konnte er sich nicht mehr beherrschen. Er schmetterte das Geschütz auf den Boden, mit solcher Wucht, dass es in seine Einzelteile zerbarst.
Die Schwesternschaft von Ta'fan-jirah? Was hat sie sich nur dabei gedacht? Wir befinden uns im Krieg! Wie kann sie da das Risiko eingehen, durch die halbe Galaxis zu fliegen, bloß um einen Haufen vegetarischer, nur mit sich selbst beschäftigter Nabelschauer zu besuchen? Sie ist eine Senatorin, ihre Pflichten liegen hier! Und ich bin ebenfalls hier.
Was hatte es denn für einen Sinn, dass er hier war, wenn sie nicht hier war.
Frauen!
Er würde Padmé also nicht sehen können. Allerdings empfand er auch keine große Lust, in den Tempel zurückzukehren, wo er die Ereignisse der Schlacht von Kothlis noch einmal aufrollen und seine Frustration und Trauer um die Toten vor Yoda verbergen müsste. Nein, er würde hierbleiben, zwischen all den Maschinen, die er begreifen und reparieren konnte - im Gegensatz zu den unberechenbaren Emotionen lebender Wesen.
Stunden vergingen, ohne dass ihn jemand bei der Arbeit störte. Weder Obi-Wan noch der Jedi-Rat meldeten sich bei ihm. Ölflecken überzogen Arme und Gesicht, hydraulische Flüssigkeit glänzte an den Fingern, die zerkratzt, aufgeschürft und an ein paar Stellen sogar blutig waren. Er hatte mittlerweile die fünf defekten Sternenjäger repariert, und so beschloss er nun, auch die anderen Schiffe im Hangar zu überprüfen - es gab im Augenblick schließlich keinen anderen Ort, an dem er sein sollte - oder sein wollte.
Der Schweiß klebte ihm das Haar an die Stirn, als er mit sicherer Hand sämtliche Jäger der Gold-Staffel durchcheckte und durch ein paar Modifikationen die Leistung der Antriebe noch weiter erhöhte. Aber nicht einmal das konnte das Gewicht von seinem Herzen nehmen oder ihn auf andere Gedanken bringen.
Rex, Coric, Ahsoka und vierzehn tote Piloten. Dutzende weiterer toter und verletzter Klone.
Warum können wir dem kein Ende setzen? Warum will es uns einfach nicht gelingen, Grievous das Handwerk zu legen? Und Dooku ... er ist nur ein Mann. Wie kann er dem gesamten Jedi- Rat trotzen? Wer ist der Sith, dem er dient? Warum können wir ihn nicht finden?
Diese Fragen waren mittlerweile seine ständigen Begleiter. Tag und Nacht nagten sie im Schatten des
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