The Cocka Hola Company: Roman
SCHIEB MIR D & D ANNUAL IN DEN DARM! … LOS! …« Novel hatte mehr oder weniger seine gesamte Zeitschriftensammlung durch, bis der Ausstatter seine anal hochgereizte Ejakulation über das Teakholzparkett verspritzte.
Als Perssons Freund vom polizeilichen Überwachungsdienst ihn hinterher fragte, was an dem Abend bloß in sie gefahren sein mochte, gestand Göran ihm beschämt, dass er der Verursacher der Orgie war; bei dieser Gelegenheit überließ der Rentner dem Waschmittelproduzenten dann seine restlichen Xanax-Vorräte. Seitdem ist Göran Persson ein neuer Mensch. Viele Jahre lang hatte er seine Umgebung mit allerlei Neurosen und Unberechenbarkeiten terrorisiert, jetzt war er plötzlich ganz entspannt und leger – der Traum von Speedos Nachfolge im Geschäft war vielleicht die einzige Verspannung, die das Xanax nicht hatte lösen können. Wie auch immer, Persson hält es nach wie vor für dienlich, sich jeden Tag mit drei, vier Milligamm Xanax zu dopen.
Simpel liegt bei zwei Milligramm/Tag, und zwar seit einigen Jahren. Simpels heutiges Temperament ist Kinderkram, verglichen mit dem Auf und Ab, das er früher durchgemacht hat. Beim Heranwachsen wurde ihm immer wieder die Kombidiagnose Aufmerksamkeitsdefizit-/Tourette-Syndrom gestellt, obwohl gar keine eindeutigen Testergebnisse vorlagen. So erhielt Simpel jahrelang eine Falschmedikation, bis irgendein amerikanischer Pillenmissbraucher ihm erklärte, Xanax sei der absolute Knüller, und zwar egal, unter welcher Erkrankung man leide. Das Xanax behob zugleich seine schweren Schlafstörungen fast zur Gänze. All das um den lächerlichen Preis, ins Reich der Abhängigkeit einzuziehen. Seit Eisenmann für die Drogenbeschaffung zuständig ist, hat es in den letzten Jahren nur zwei Pannen gegeben, versäumte Lieferfristen, was bei Simpel Tobsuchtsanfälle von einer solchen Heftigkeit auslöste, dass sogar Lonyl nur noch wie ein geduckter Hund an den Wänden der Wohnblockwohnung entlangkroch. Jeweils kurz nach den verpassten Terminen stand Motha bei Eisenmann in der Tür, zusammen mit ihrem Bruder Uunduz, den sein Vater nur vier Monate, nachdem Motha aus Sansibar weggeflogen war, ihr nachgeschickt hatte – irgendwer musste doch da draußen in der Welt auf sie aufpassen, und da war Uunduz keine schlechte Wahl; Eisenmanns Kopf hätte ohne weiteres in einen seiner Bizepse gepasst. Als sie zum zweiten Mal bei Eisenmann aufliefen, redete Motha gar nicht mehr, sondern Uunduz ließ gleich einen Schwall auf schönstem Sansibaresisch ab, von dem Eisenmann bis auf ein »Xanax« hier und ein »Xanax« dort kein Wort verstand, zu dem er aber eifrig nickte; er war vollkommen einverstanden. Wenige Wochen, nachdem er als Requisiteur bei DESIREVOLUTION angefangen hat, ist ihm aufgegangen, dass das der ödeste Job im ganzen Konzern ist, aber er hat nie daran gedacht aufzuhören. Für Simpels Xanax-Ausbrüche hatte er vollstes Verständnis (obgleich er es nicht ganz angemessen fand, ihm gleich Mothas Nuba-Bruder auf den Hals zu hetzen) – Eisenmann selber ist nämlich ein eifriger BuSpar-Schlucker. Das BuSpar und das Xanax besorgt er bei demselben Mann; sein Job als Requisiteur ist also nicht gerade geeignet, seinen BuSpar-Konsum zu mindern, da er PillenPasztor, den Lieferanten, ziemlich häufig aufsucht. Zweimal pro Woche. Mindestens. PillenPasztor hält die exotischste Auswahl von ganz Skandinavien feil, und für einen aufgeweckten Jungen wie Eisenmann wäre es unvorstellbar zuzusehen, wie PillenPasztor lauter bunte Smarties abwiegt, ohne ein paar davon für den Eigenbedarf mitzunehmen.
Den gestrigen Abend, also den nach dem Infomeeting, hat Göran Persson in seiner Wohnung verbracht. Umständlich verband er die Bisswunde, die Lonyl ihm beigebracht hatte. Er war verspannt und versuchte erst, sich selber die Nackenmuskeln zu massieren, aber bald verlegte er sich auf die beste Methode zum Spannungsabbau, gute alte Masturbation, und setzte diesen Einfall mit Hilfe einer 4 1/2 Stunden langen Pornolawine und einer Extradosis Xanax um. Heute, Samstag, den 12. Dezember, schläft er bis in den Nachmittag hinein.
WIEDER BEI SIMPEL, MOTHA UND LONYL
Motha schläft noch nicht. In eine angenehm tolerante Heroinstimmung gehüllt, liegt sie im Doppelbett und hört zu, wie Lonyl völlig durchgedreht die Kappe seines Filzers gegen den Bildschirm knallt. Sie hat schon oft gedacht, dass Heroinkonsum einen duldsamer macht als die Kinderaufzucht. Ab und zu wendet sie den Kopf nach links, sieht
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