The Cocka Hola Company: Roman
Sköld:
»Lieber bringe ich mich um«: Suizid bei Kindern und Jugendlichen
Mary Theophilakis:
Ein Haus der Helfer? Zur stationären psychiatrischen Behandlung von Kindern
Inga Thurman:
Die Hand auf dem Herzen: Hilfe für das Kleinkind in der Krise
Sinn und Gesellschaft
Krankheit, Seele und Gesellschaft
Im Labyrinth des Geistes: Einschlafen trotz Problemen
Hal Kreutz:
Leb wohl, Welt: Wenn unsere Nächsten sich aus der Welt ausschließen
Petter Aslestad:
Der Patient als Text: Die Erzählerrolle in psychiatrischen Berichten
Harold Blomberg:
Opposition – eine Geisteskrankheit? Russische politische Psychiatrie
Johan Bermerberger:
Wege und Irrwege der Psychiatrie
David Cooper:
Psychiatrie und Antipsychiatrie
Kerstin Ericsson:
Die zweideutige Fürsorge. Über die Entwicklung der staatlichen Unterbringung Geisteskranker
Tollack Beck:
Der Dankbarkeitssinn: Einführung in psychiatrische Therapie
Michel Joaquin:
Das Dasein bedrückt: Kindliche Reaktionen auf die Wirklichkeit der Welt
JA! Schicken Sie mir die angekreuzten Titel mehrwertsteuerfrei, damit ich mein Kind in den Griff bekomme!
Simpel liest Brief und Liste im Fahrstuhl, aber bevor er wieder am Schreibtisch ist, hat er den Zettel in kleine Fetzen zerrissen. Er spuckt sogar noch darauf, als sie schon im Papierkorb liegen. Beide Hände im Stehen auf den Schreibtisch gestützt – vornüber gebeugt, mit hängendem Kopf – belegt er Berlitz mit den schlimmsten Flüchen, die er kennt. So steht er da, bis sein Puls wieder auf ca. 100 runter ist; rasch eine Xanax-Visite im Bad, dann beschließt er, sein Fasci NATION-Projekt zu beschleunigen. Das Konzept ist klar, das Material liegt bereit. Simpel sagt sich, dass er dann aber nicht so bald Zeit für einen erneuten Wohnungswechsel hat, also lässt er FUCK-UP-THE-NEIGHBOURHOOD so lange liegen. Diese Entscheidung begründet er vor sich selber damit, dass er noch heute mit der Realisierung von Fasci NATION beginnen muss, als direkte Antwort auf Berlitz’ Schrieb. »Das kriegt der postwendend zurück, und zwar mit Karacho«, denkt er, »total commitment .« Er blättert in den Gelben Seiten, findet unter Design den Eintrag TEXTIL 16, wählt die Nummer und wartet, dass jemand abnimmt. Während er gerade darüber nachdenkt, dass er seit zweieinhalb Jahren keine Erektion mehr gehabt hat, meldet sich irgendeine Kulturschaffende.
– TEXTIL 16, ja bitte?
– Ja, hallo, guten Tag, ich würde gern mit Monica B. Lexow sprechen. Soweit ich weiß, hat sie doch Räume bei euch, oder? Simpel spricht mit freundlicher, verführerischer Stimme.
– Ja, sie hat hier ihr Atelier, einen Moment, ich stelle dich hoch.
– Ja, danke, du. Simpel kratzt sich abwechselnd im Schritt und malt mit dem Kugelschreiber kleine Kreuze auf ein Blatt Papier. »Verdammtes Wunder, dass das Designerpack schon so früh auf den Beinen ist«, denkt er. Nach einigem Läuten meldet sich Monica.
– Monica.
– Monica Berlitz Lexow?
– Ja …?
– Die Textildesignerin?
– Ja …?
– Ja, guten Tag, du, hier ist Wolfgang Parson. Von der Galerie Wolfgang Parson. Du hast vielleicht schon mal von der Galerie gehört?
– Äää … nein, leider nicht …?
– Nein … vielleicht keine so große Überraschung … Designer hab ich nicht grad viele im Stall, he-he, sag ich mal … he-he-he …
– … hehe … ja, äh …?
– Nein, denn wenn du mich fragst, hat Kunst, oder, wie ich es lieber nenne, zeitgenössische ästhetische Praxis, oder angewandte kritische Theorie, je nachdem, mit so genanntem Textildesign nicht viel zu tun … oder vice versa … aber versteh mich recht – das hat Malerei auch nicht … sag ich mal … he he …
– … Ääänein … aber … worum geht’s denn?
– Ja, also, um es etwas deutlicher zu sagen … so im Großen und Ganzen führe ich also in meiner Galerie die neuesten Kategorien der ästhetischen Praxis … ob nun Relationsästhetiker, Softmodernisten, Sampler … Interventionisten, Spontan-Konzeptualisten, Posttextualisten, Ortsreferentialisten … undsoweiter, nicht wahr … Ortsresponsivisten, Ortsneglektiker, Institutionskritiker aller Art, Sozio-Utilitaristen, Pseudodiskursivisten, Kontextflacktivisten, eher traditionelle Videokünstler, alle Arten Appropriationskünstler … Installateure … undsoweiter … kritische kulturelle Praxis als solche … ja, du verstehst … du siehst, in welche Richtung das geht, ja …?
– … ja …?
– Aber ich halte auch nicht an starren
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