The Cut II – Gefährliche Leidenschaft (German Edition)
auf einmal, was Kaltes, Hartes, Metallenes an meinem Nacken spürte. Sofort wusste ich: Es war die Schere.
Nein … Oh Gott, nein ... nicht. Du willst sie mir doch nicht etwa abschneiden?
„ Philipp, tue es nicht, bitte.“ Eine schreckliche Kälte bereitete sich im Innern aus.
~*~*~*Kapitel 35*~*~*~
Mein Herzschlag verdreifachte sich, die Angst kam mit voller Wucht zurück.
Hat sich mein erstes Gefühl, als ich auf diesen riesigen Stuhl gedrückt wurde, doch nicht getäuscht, dachte ich völlig konsterniert.
„ Bist du soweit?” Philipps Stimme war kalt und berechnend.
Ich soweit? Spinnst du, nein! Niemals. Ich liebe meine Haare.
Im Inneren brach ein Krieg der völligen Verzweiflung aus. Ich spürte noch immer die kalte Schere an meinem Nacken. Mein Kopf wurde nach hinten gebogen. In Panik geraten, versuchte ich mich aus den Fängen zu befreien.
Vergeblich! In diesem gefesselten Zustand hatte ich keinerlei Chance. Er wartete keinen Moment länger, fing an, mir die Haare oberhalb des Haargummis abzuschneiden.
„ Nein, Philipp. Hör auf. Ich will nicht!“ Meine Stimme hatte einen panikartigen, hysterisch schrillen Ton angenommen.
Philipp ignorierte mein Flehen. Ich spürte, wie ich blass wurde. Meine Lippen erschienen mir blutleer, fühlten sich taub und gefühllos an, als ich sie fest aufeinander presste. Die Geräusche der Schere waren für mich der blanke Horror.
Nicht schon wieder, dachte ich verzweifelt.
Bilder aus der Zeit des Militärs kamen auf, in der man diese Einheitsfrisur verpasst bekommen hatte. Philipp musste mit der Schere immer wieder frisch ansetzen, bis mir schließlich mein abgeschnittener Zopf lieblos in den Schoß geworfen wurde. Entsetzt sah ich darauf. Der Schock saß tief, als ich das dicke Haarbündel vor mir liegen sah.
Meine Haare - mein ganzer Stolz - lagen vor mir. Jahrelanges Wachsen, war auf einen Schlag zunichtegemacht worden.
„Was war daran so schlimm?” Die Ironie in seiner Stimme war widerlich süß, während mein Blick weiterhin auf meine abgeschnittenen Haare gerichtet war, die stumpf und glanzlos auf meinem Oberschenkel lagen. Ich konnte ihm in diesem Moment nicht in die Augen schauen und brachte auch keine weiteren Worte über die Lippen.
Warum? Warum Philipp, hast du das getan? Immer wieder fragte ich nach dem: „Warum“, da es für mich keinen Sinn ergab, mir so etwas anzutun.
Es war für mich kein Spiel mehr, sondern pure Unterdrückung, Freiheitsberaubung und menschenrechtsverachtend dazu. Meine Stimme kehrte Stück für Stück zurück, wenn auch anfänglich heiser und teils befremdlich verändert:
„ Wie konntest du mir das antun? Wie kannst du sagen, dass du mich liebst, wenn du genau weißt, dass meine Haare mein ganzer Stolz sind … oder waren?“ Tränen brachen aus mir heraus. „Warum nur?“ Ich wollte weiter reden, aber da schnitt er mir ins Wort.
„Halt deinen Mund, es sind nur Haare“, konterte er bissig und hielt provokativ weiter die Schere in der Hand.
Nur Haare? Wie kann man nur so grausam sein .
Ich weinte still meinem Zopf hinterher. Meine mittlerweile unfreiwillig kinnlangen Haare fielen mir ins Gesicht und versperrten die Sicht. Ich schluckte.
Es wird eine Ewigkeit dauern, bis ich sie wieder so lang haben werde , dachte ich traurig.
„ Du gehörst mir, vergiss das nicht und ich bestimme, wie du auszusehen hast!” Sein Ton war von fremder Härte und duldete keinen Widerspruch.
Hätte ich doch nur auf George gehört. Wäre ich nur mit ihm gestern ausgegangen, dann hätte ich noch meine Haare! Mir wäre das alles erspart geblieben.
Ich nickte dennoch stumm und ergab mich vorerst meinem Schicksal.
Warum nur?
Innerlich hatte diese Tat fürchterlich wehgetan und ich senkte bedrückt den Kopf auf die Brust. Schon spürte ich, wie ich am Haarschopf angepackt und nach oben gezogen wurde.
„Jetzt halt endlich still, Dean. Je mehr du dich wehrst, umso länger dauert es für dich!”
Wie bitte? Bist du denn nicht fertig mit mir? Sie sind doch schon kurz.
Abermals musste ich schwer schlucken, bevor ich dazu was sagen konnte:
„ Können wir uns vielleicht auf einen nicht ganz so kurzen Haarschnitt einigen. Philipp, bitte! Ich verspreche dir, sie nicht mehr so lang wachsen zu lassen? Okay! Bitte nicht noch kürzer machen. Sie sind jetzt schon sehr kurz”, bettelte ich, schluchzte dabei laut. Ich wollte mir nicht ausmalen, wie kurz sie im Nacken waren. Immer noch bettelnd und mit Tränen in den Augen suchte ich seinen
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