The Cutting
wieder zurück.«
»Nein.«
Sie sprachen nichts mehr. Der Durchsuchungsbefehl für den Lexus steckte in McCabes Tasche. McCabe und Lund waren sich einig, dass sie ihn erst dann einsetzen wollten, wenn der Lexus direkt vor ihrer Nase stand. Wenn sie jetzt an die Haustür klopften, während Phil Spencer noch damit unterwegs war, dann würde irgend so ein beschissener Rechtsverdreher das bloß als Einladung sehen, den hinreichenden Tatverdacht in Zweifel zu ziehen und so die Ermittlungen tagelang aufzuhalten.
Sämtliche Streifenwagen hatten eine Fahndungsmeldung nach dem Lexus erhalten. Falls der Luxus-Geländewagen irgendwo gesichtet wurde, dann sollten die Beamten den Standort durchgeben und dem Fahrzeug folgen, es aber nicht anhalten. McCabes Handy klingelte. Es war Jacobi.
»Wie geht’s dir, Bill?«
»Gut. Welche lustigen Spiele hast du dir denn heute für uns ausgedacht?«
»Wir stehen hier in der Trinity Street und warten auf einen Lexus-Geländewagen. Den Wagen, mit dem nach meiner Vermutung Katie Dubois’ Leiche zu der wilden Müllkippe transportiert worden ist. Ich will, dass ihr euch das Auto ganz genau anschaut und genügend Indizien findet, damit wir dieses Arschloch endlich wegsperren können.«
»Das Arschloch wäre in diesem Fall Herr Dr. Spencer?«
»Ganz genau.«
»Ein Arschloch zu sein ist aber noch kein strafbares Vergehen.«
»Komm mir jetzt nicht so, Bill. Es gibt guten Grund zu der Annahme, dass dieser Kerl irgendwie in den Mord verwickelt ist.«
Jacobi seufzte. »Na gut. Und was suchen wir genau? Fingerabdrücke, Haare, Textilfasern?«
»Ja, das auch, aber in erster Linie Blut. So zerstückelt, wie Katies Leiche war, kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass er sie durch die Gegend befördern konnte, ohne wenigstens ein paar Blutspritzer im Auto zu hinterlassen. Höchstwahrscheinlich im Kofferraum. Ganz egal, wie gründlich er den anschließend geschrubbt hat …«
Jacobi brachte seinen Satz zu Ende: »Luminol bringt es ans Licht.«
»Genau.«
»Okay, sag mir Bescheid, sobald der Adler gelandet ist, dann schicke ich dir einen Abschleppwagen. Wenn wir den Lexus wirklich gründlich untersuchen wollen, dann müssen wir ihn hierher in unsere Werkstatt schaffen. Außerdem würde ich gerne die Sitze und das Reserverad ausbauen.«
»Prima.«
Noch eine Stunde verging, dann chauffierte Harriet Spencer den grünen Geländewagen durch das Tor ins Allerheiligste des Spencer’schen Anwesens. McCabe setzte den Stratus quer vor die Einfahrt, so dass sie nicht mehr wegkonnte. Er bat Jacobi per Telefon, den Abschleppwagen loszuschicken, und trat dann an die Fahrertür des Lexus. »Bitte verlassen Sie das Fahrzeug, Mrs. Spencer.«
»Was wollen Sie denn hier? Habe ich Ihnen nicht gesagt, Sie sollen mein Grundstück nie wieder betreten?«
»Ich habe hier einen Durchsuchungsbefehl, Mrs. Spencer, unterzeichnet von Paula Washburn, Richterin am Bezirksgericht. Dieser Durchsuchungsbefehl ermächtigt uns, Ihr Fahrzeug in der Polizeiwerkstatt einer gründlichen Durchsuchung zu unterziehen. Der Abschleppwagen ist bereits unterwegs. Wir haben Grund zu der Annahme, dass Ihr Wagen im Zusammenhang mit dem Mord an Katie Dubois eine Rolle gespielt hat.«
»Sie sind doch verrückt! Wie können Sie es wagen, uns etwas Derartiges vorzuwerfen?«
»Wir werfen niemandem etwas vor, Mrs. Spencer. Wir wollen lediglich Ihr Auto nach Indizien durchsuchen. Wenn wir nichts finden, dann bekommen Sie es mit einer Entschuldigung wieder zurück. Darf ich vorstellen: der stellvertretende Staatsanwalt Burt Lund.«
Lund lächelte. »Angenehm, Mrs. Spencer.«
»Mr. Lund kann die Gültigkeit des Durchsuchungsbefehls bestätigen. Sie dürfen ihn auch gerne Ihrem persönlichen Rechtsbeistand vorlegen. Und jetzt verlassen Sie bitte das Fahrzeug.«
Hattie Spencer warf einen kurzen Blick auf das Schreiben in McCabes Hand, dann schaute sie ihn an. »Darf ich meine Einkäufe mit reinnehmen, oder wollen Sie die auch durchsuchen?«
»Die dürfen Sie mitnehmen, aber sonst bitte nichts. Einer meiner Männer kann Ihnen dabei behilflich sein.«
»Nicht nötig, Detective.« Sie suchte ein halbes Dutzend Plastiktüten zusammen und ging damit zu der Küchentür, durch die McCabe vor drei Tagen das Haus verlassen hatte.
Von der Küche aus wählte Hattie Spencer Philips Handynummer. »Die Polizei ist hier. Dieser Detective McCabe und noch ein paar andere. Sie wollen mein Auto durchsuchen. Den Lexus.«
»Ach du meine Güte. Haben sie
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