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The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes

The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes

Titel: The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
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die Goblins auch nicht auf dieselbe Weise spüren können. Entmutigung überkam sie, ein Gefühl, das ihr auf dieser Reise inzwischen nur allzu vertraut war.
    Ich spüre verschiedene magische Energien in der Umgebung,
sagte sie.
Manche davon gehören eindeutig zu Personen, aber ich nehme auch den Wald selbst wahr. Dieses andere Etwas liegt unter allem anderen. Es ist wie Glatteis bei Nacht. Manchmal ist es kaum zu sehen, obwohl man weiß, dass es da ist.
    Für wie gefährlich hältst du es?
    Dragos hatte geglaubt, ihre Sensibilität für die Goblins hätte mit ihrer Wyr-Gestalt zu tun. Sollte sie vor Eva wirklich dieses Fass aufmachen?
    Sie schüttelte den Kopf.
Ich weiß nicht. So etwas habe ich noch nie zuvor gespürt. Mir zieht sich der Magen zusammen, und ich weiß nicht, ob ich es vorher nur nicht bemerkt habe, oder ob es wirklich erst nach unserer Ankunft eingesetzt hat.
Sie fing einen scharfen Blick von der anderen Frau auf.
Als ich das letzte Mal etwas so Merkwürdiges gespürt habe, wurde ich misshandelt und beinahe umgebracht. Aber das hier ist eine andere Situation. Ich glaube nicht, dass sich dieses … dieses Etwas wirklich hier in der Halle befindet. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob das, was ich spüre, überhaupt aktiv ist.
    Vielleicht ist es
noch
nicht aktiv,
sagte Eva.
Bomben sind auch inaktiv, bis sie hochgehen.
    Pia verzog das Gesicht.
Guter Punkt.
    Wir sollten einen Spaziergang machen und sehen, was du an den verschiedenen Orten spürst. Ich hätte gern eine Vorstellung davon, ob es örtlich begrenzt ist. Vielleicht kann Miguel es woanders besser erfassen, oder wir können zumindest eine Richtung ausmachen.
    Pia sagte laut: »Nach diesem reichhaltigen Essen würde ich mir gern ein wenig die Beine vertreten.« Sie stand auf, und alle übrigen Personen am Tisch, Elfen und Wyr gleichermaßen, erhoben sich aus Höflichkeit ebenfalls.
    »Miguel, du kommst mit uns«, sagte Eva mit einem Lächeln in die Runde. »Ihr anderen entspannt euch und genießt die Musik.«
    Miguel zwinkerte Linwe zu, ehe er aufstand, um Pia und Eva zu folgen, als diese sich auf den Weg machten.
    Pias Gang war gemächlich, ihre Miene ruhig, aber ihr Herzschlag hatte sich beschleunigt. Dumm, aber nicht zu ändern. Nickend und lächelnd erwiderte Pia die Grüße der anderen, während sie, Eva und Miguel sich den Weg durch die Menge bahnten, um zu den Türen nach draußen zu gelangen.
    Die Nachtluft war kühl und feucht, und wieder bildeten sich erste Nebelschwaden, die ziellos wie Gespenster durch die Luft trieben. Die beiden anderen schwiegen, und Pia entschied sich dafür, die Haupttreppe neben dem Wasserfall hinunterzugehen. Zwei brennende Kohlebecken beleuchteten das untere Ende der Treppen, und ein Stück weiter entfernt stand auf freier Fläche ein weiteres Becken, das den Eingang zum Wald markierte.
    Hier draußen waren noch weitere Personen, die spazieren gingen und sich leise unterhielten; hin und wieder schallte Gelächter über die Lichtung. Einige Pärchen waren darunter, die Arm in Arm liefen. Erschüttert und verwirrt sah Pia sich um und musste feststellen, dass es hier eigentlich sehr hübsch war und die Leute einfach den Abend genossen.
    Sie schlug aufs Geratewohl irgendeine Richtung ein, lief über die dunkle Lichtung und blieb vor dem Felsen mit dem verborgenen Gesicht stehen. Bei Nacht nahm sie die Gegenwart des Waldes stärker wahr, es war wie ein Druck auf ihrer Haut, beunruhigend und berauschend zugleich. Erneut widerstand sie dem Drang, sich zu verwandeln und unter das dunkle Blätterdach zu tauchen. Es gab Wyr, die in die Wildnis durchbrannten und nie wieder in ihre Menschengestalt zurückkehrten. Zum ersten Mal verstand sie den Reiz daran.
    Dann drehte sie sich langsam im Kreis. Zuerst spürte sie nichts außer dem Wald, doch sie streckte ihre mentalen Fühler weiter aus.
    Da. Sie spürte mit Gewissheit, dass dieser ruhige, intensive Magiefunken neben ihr zu Miguel gehörte und der schwächere zu Eva. Dann konnte sie weitere unterschiedliche Funken erkennen.
    Und da war es wieder, das glatte, unauffällige Stück glänzender Schwärze in der Dunkelheit. Eine Gewissheit breitete sich in ihr aus, und sie ballte die Fäuste. »Es ist im Haus«, sagte sie.
    »Verdammt.« Eva seufzte. »Okay.«
    Miguel sagte: »Ich spüre immer noch nichts. Was es auch ist, das du da wahrnimmst, ich empfange es nicht.«
    »Das heißt, wir müssen uns auf dich verlassen«, sagte Eva zu Pia. »Und falls wir hierbleiben, musst du

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