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The End (Die neue Welt)

The End (Die neue Welt)

Titel: The End (Die neue Welt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. Michael Hopf
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Ordnung gehen, aber mein Sohn auf Zimmer 303 erhält lebenserhaltende Maßnahmen, und ich brauche jetzt Ihre Hilfe!« Er schlug mit der flachen Hand auf die Theke. »SOFORT!«
    Die Schwester wandte sich ihm zu, eindeutig verdrossen seinetwegen und frustriert wegen der Situation insgesamt. Sie wiederholte leicht aggressiv: »Sir, der Strom ist gleich wieder da. Wir werden uns sehr, sehr bald um Ihren Sohn kümmern.«
    »Passen Sie auf, ist Ihnen eigentlich klar, mit wem Sie zu tun haben? Ich bin der Vorsitzende des Repräsentantenhauses der USA. Ich bitte Sie nicht, sondern befehle Ihnen, Zimmer 303 aufzusuchen und meinem Sohn zu helfen – jetzt!«
    Sie riss die Augen auf; seine letzten Worte verstörten sie sichtlich. »Bringen Sie mich zu ihm.«
    Sie kam hinter der Empfangstheke hervor und lief an Conners Seite den Gang hinauf zum Zimmer.
    Als sie eintraten, schluchzte Julia hemmungslos, während sie den Kopf an Bobbys erschlaffte Hand schmiegte. Die Krankenschwester widmete sich ihrem Sohn umgehend und prüfte seinen Puls, woraufhin sie sich über ihm nach einem Stethoskop ausstreckte. Nachdem sie es umgelegt hatte, wollte sie sich der Funktion seiner lebenswichtigen Organe vergewissern, hörte jedoch nichts. Schließlich warf sie das Stethoskop beiseite und riss Bobbys Krankenkittel auf, um ihn zu reanimieren. Julia saß steif da, gebannt vor Furcht und mit Tränen im Gesicht, während sich die Schwester verzweifelt um die Wiederbelebung ihres Sohnes bemühte. Conner trat zu ihr hin und legte seine Hände auf ihre Schultern.
    Die Herzmassage schien ewig zu dauern, unterbrochen nur alle paar Minuten, um ihn auf Lebenszeichen zu untersuchen. Zuletzt rannte die Schwester wieder hinaus auf den Korridor, wo es laut und chaotisch zuging. »Dr. Rivera, Dr. Rivera!«, rief sie.
    »Ist auf Zimmer 311!«
    »Ich brauche ihn auf 303, unverzüglich!«
    Keine Antwort mehr.
    Da eilte sie wieder zu Bobby. Abermals führte sie einen Vitalcheck durch und fuhr mit der Reanimation fort. Nach ein paar Minuten horchte sie ein letztes Mal; dann wandte sie sich den Conners zu und wisperte: »Es tut mir furchtbar leid.«
    »Nein, nein! Versuchen Sie es weiter, nicht aufhören!«, kreischte Julia hysterisch. »Er ist doch mein einziger Junge, geben Sie nicht auf!«
    »Ma'am, ich habe alles getan«, bekräftigte die Schwester. »Ich könnte seine Brust ewig massieren, aber er ist tot. Ich kann nichts mehr für ihn tun.« Ihre Stimme klang gedämpft und abgeschlagen.
    »Zum Teufel mit Ihnen! Schaffen Sie jemand anderen her, der es versucht!«, brüllte Julia sie an, und daraufhin ihren Mann: »Brad, verdammt: Unternimm doch was!«
    »Julia, er ist tot«, antwortete Conner seiner aufgelösten Gattin. Danach ließ er traurig den Kopf hängen.
    »Nein, nein!«, schrillte sie wieder, verlieh den Worten mit je einem Schlag gegen die Brust ihres Mannes Nachdruck. Ihn zu Seite stoßend, stapfte sie auf die Schwester zu, die anfing rückwärtszugehen, aus Angst vor dem, was ihr blühen mochte.
    »Aus dem Weg!«, sagte Julia bloß, damit sie sich über ihren Sohn beugen und den Kopf mit einem Ohr auf seinen Brustkorb legen konnte. Sie machte Anstalten, selbst eine Wiederbelebung zu versuchen, doch es war offensichtlich, dass sie nicht wusste, was sie tat.
    Sowohl die Krankenschwester als auch Conner schauten Julia betroffen zu. Er stand eine Zeit lang einfach nur da und hielt die Schwester schließlich dazu an, sie alleine zu lassen. Dann ging er zu seiner Frau, die immer noch vergeblich auf Bobbys Brust drückte, und schlang die Arme um ihren Oberkörper. Zuerst wollte sie ihn abschütteln, doch letztlich gab sie nach und brach über ihrem toten Sohn zusammen. Das Krankenhausgetümmel trat in den Hintergrund, während die beiden in ihrem stillen Leid versanken.
     
    Musa Qala Provinz Helmand, Afghanistan
     
    »Himmel, das darf doch nicht wahr sein«, bemerkte Sebastian gegenüber Lance Corporal Tomlinson, während er seinen Seesack stopfte.
    »Ich bin auch total von der Rolle. Hoffentlich geht es meiner Familie und meiner Freundin gut. Meine Eltern leben im Nordosten von Pennsylvania, und mein Mädchen ist ja drüben in Oceanside, wie du weißt.«
    Sebastian raffte mehr von seinen Sachen zusammen, zwängte sie in den Sack und entgegnete: »Wer auch immer das getan hat, muss sterben. Ich kann kaum erwarten, dass sie mir vors Visier laufen; dann sind sie geliefert!«
    »Meine Rede – wenn wir die Gelegenheit bekommen. Von mir gibt’s dann auch je

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