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The End (Die neue Welt)

The End (Die neue Welt)

Titel: The End (Die neue Welt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. Michael Hopf
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werde. Hoffentlich hast du Unrecht – zum Wohle von uns allen.«
    »Ich danke dir, dein Beistand wird hilfreich sein. Nachdem das nun geklärt ist: Sollen wir durchgehen, was ich vorschlage?«
    »Nur zu«, erwiderte Mindy und nickte.
    Gordon nahm wieder Platz und zog einen kleinen Schreibblock aus seinem Rucksack.
    »Ich habe eine Liste erstellt, an der wir uns orientieren können. Hier ist eine Kopie für euch.« Er hielt ihr einen identischen Block hin.
    Sie nahm ihn entgegen und überflog die Seiten. »Also, ausgehend von dem, was du aufgeschrieben hast, würde ich schließen, die Lage sei todernst.« Sie reichte den Block an ihren Mann weiter, der ihn ebenfalls durchblätterte und dann zurückgab.
    »Achtet auf Punkt sieben auf der zweiten Seite.«
    »Danke, Gerald. Ja, ich habe es gesehen. Nun, Gordon, du scheinst darauf zu drängen, dass wir uns quasi selbst verwalten. Wie eine kleine Stadt.«
    »Ja und nein. Die Gemeinde besteht aus 324 Haushalten. Da die meisten Fahrzeuge und insbesondere jede Hilfeleistung von außen wegfallen, sind wir dazu gezwungen, alle Aufgaben zu übernehmen, die eine Kleinstadt …«
    »Ungefähr wie ein Sheriff?«, wurde er abgewürgt.
    »Genau, eine passendere Bezeichnung dafür finde ich nicht, aber wie dem auch sei: Wir brauchen einen Sheriff, eine Miliz oder Sicherheitskräfte zum Schutz unserer Habe.«
    »Und wen empfiehlst du für diesen Posten?«, fragte Mindy mit hochgezogenen Augenbrauen.
    »Da mir sonst niemand aus der Gemeinde einfällt, zumal ich die Kompetenzen der Leute hier im Einzelnen nicht kenne, würde ich es freiwillig übernehmen.«
    Sie grinste verschmitzt. »Natürlich.«
    »Mindy, falls du damit nicht klarkommst, können wir eine Wahl ausrichten und sehen, wen unsere Nachbarn für am besten geeignet halten. Noch einmal zum Mitschreiben: Mir geht es nicht darum, mich in den Vordergrund zu drängen, sondern um unser aller Überleben!«
    »Lass mich mit den anderen Vereinsmitgliedern reden, Gordon, nur eine kurze Versammlung abhalten. Wir sind heute Nachmittag um drei zugegen, okay?« Mindy erhob sich, und Gordon tat es ihr gleich. Sie trat herüber und bot ihm die Hand an. »Danke, dass du uns in deine Spekulationen eingeweiht hast.«
    Gordon nahm ihre Hand an. »Keine Ursache. Ich finde den Weg nach draußen allein.« Damit drehte er sich um und ging. Nachdem er die Haustür geschlossen hatte, murmelte er bei sich: »Was für eine Zicke.«
    Während er sich vom Grundstück entfernte, dachte er darüber nach, wie ahnungslos und unsicher manche Menschen waren. Ein Blick in die Umgebung offenbarte ihm an sich nichts Unübliches, doch dies würde sich ändern, und zwar bald. So innig er hoffte, sich zu irren, ja, dass seine Theorie völlig aus der Luft gegriffen war, so sicher wusste er insgeheim um ihre Richtigkeit. Er fand, dass viele Amerikaner schon zu lange alles für selbstverständlich hielten und annahmen, das Leben gehe immer ungehindert so weiter, wie sie es kannten. Die Geschichte hatte jedoch gezeigt, dass dem nicht so war. Zu allen Zeiten erhoben sich Zivilisationen und gingen unter; jetzt stand vielleicht das Ende des Amerikanischen Traumes bevor.
     
    USS Makin Island
     
    Sebastian stand an der Reling des Flugzeugträgers und beobachtete die Gischt der Wellen des Indischen Ozeans. Die kühle Brise, die ihm ins Gesicht wehte, tat wohl, im Gegensatz zur Wärme der untergehenden Sonne. Beim Blick hinaus auf das Meer sah er in der Ferne die ›USS New Orleans‹. Die gesamte Flotte hatte Kurs in Richtung Süden zum Archipel Diego Garcia genommen. Nach der verblüffenden Wendung beim Appell hatte Gunny sein ganzes Platoon vor die Kojen bestellt, um ihre Meinungen zur neuen Mission einzuholen. Diese deckten sich einstimmig; jeder Marine wünschte sich nichts lieber, als nach Kalifornien zurückzukehren. Gerüchten zufolge wurden jedoch einige Infanteristen und Matrosen festgenommen, weil sie dagegen waren. Dies geschah mit Rücksicht auf einen reibungslosen Ablauf, um jeglichen Konflikten vorzubeugen. Sebastian war froh darüber, dass man ihm erspart hatte, sich zum Desertieren durchringen zu müssen. Niemand wusste, was die Zukunft für sie bereithielt, doch ohnehin war für nichts garantiert, wenn man zur Marineinfanterie gehörte.
    Die Luke hinter ihm ging auf und Tomlinson kam heraus. Er zog ein Päckchen Zigaretten aus seiner Jackentasche und lehnte sich neben Sebastian an die Reling. »Ganz schön krass, das alles, nicht wahr?«, fragte er.
    »Oh

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