The Green Mile
Bettkante gesessen) und ging zu Boden. Es gab genug von ihm, um das Haus ein drittes Mal erbeben zu lassen. Er landete auf den Knien und hustete mit gesenktem Kopf wie ein Mann im letzten Stadium der Tuberkulose.
Ich dachte: Jetzt kommen die Insekten. Er wird sie aushusten, und wie viele werden das diesmal sein!
Aber das tat er nicht. Er hustete nur weiter; es war ein würgendes Bellen, und er fand zwischen den Hustenanfällen kaum Zeit für den nächsten Atemzug. Seine schokoladenbraune Haut wurde grau. Alarmiert ging Brutal zu ihm, ließ sich neben ihm auf ein Knie sinken und legte einen Arm um seinen breiten, zuckenden Rücken. Als ob Brutals Bewegung den Bann gebrochen hätte, ging Moores zum Bett seiner Frau und setzte sich dorthin, wo Coffey gesessen hatte. Er nahm die Anwesenheit des hustenden, würgenden Riesen anscheinend überhaupt nicht wahr. Obwohl Coffey zu seinen Füßen kniete, hatte Moores nur Augen für seine Frau, die ihn mit klaren Augen erstaunt anschaute. Sie anzuschauen war, wie in einen zuvor schmutzigen Spiegel zu sehen, den man eben erst wieder sauber gewischt hatte.
»John!«, rief Brutal. »Spuck es aus! Spuck es aus, wie du es schon mal getan hast!«
John bellte weiter diesen würgenden Husten. Seine Augen waren feucht, doch nicht von Tränen, sondern vor Anstrengung. Speichel flog in einem feinen Nebel von seinem Mund, aber sonst kam nichts heraus.
Brutal schlug ihm ein paarmal auf den Rücken und blickte dann über die Schulter zu mir. »Er erstickt! Was auch immer er aus ihr herausgesaugt hat, er erstickt daran!«
Ich stürzte vor. Bevor ich zwei Schritte zurückgelegt hatte, rutschte John auf den Knien von mir fort in die Ecke des Schlafzimmers, und er hustete immer noch entsetzlich und rang um jeden Atemzug. Er lehnte die Stirn gegen die Tapete – rote Wildrosen, die sich an einer Gartenmauer hochrankten – und stieß einen grauenhaften, tiefen Laut aus, als versuchte er, seine eigene Kehle zu erbrechen. Wenn etwas die Viecher heraustreiben kann, dann das, dachte ich. Aber sein Hustenanfall klang anscheinend ein bisschen ab.
»Ich bin in Ordnung, Boss«, sagte er, immer noch mit der Stirn an der Tapete mit den Wildrosen. Seine Augen blieben geschlossen. Ich bin mir nicht sicher, woher er wusste, dass ich da war, aber er wusste es ganz offensichtlich. »Ehrlich, ich bin in Ordnung. Kümmern Sie sich um die Lady.«
Ich blickte ihn zweifelnd an und wandte mich dann zum Bett. Hal streichelte Melly über die Stirn, und ich sah darüber etwas Erstaunliches: Etwas von ihrem Haar – nicht sehr viel, aber etwas – war wieder schwarz geworden.
»Was ist passiert?«, fragte sie ihn. Während ich sie anschaute, röteten sich ihre Wangen. Es war, als hätte sie ein Paar Rosen direkt aus der Tapete gestohlen. »Wie komme ich hierher? Wir wollten doch rauf zum Krankenhaus in Indianola, oder? Ein Arzt wollte Röntgenstrahlen in meinen Kopf schießen und Bilder von meinem Gehirn machen.«
»Pst«, sagte Hal. »Pst, Liebste, das ist alles nicht mehr wichtig.«
»Aber ich verstehe das nicht!« Sie klang fast weinerlich. »Wir haben an einem Blumenstand an der Straße angehalten, du hast mir einen Strauß Mohnblumen gekauft … und dann … bin ich hier. Es ist dunkel! Hast du zu Abend gegessen, Hal? Warum bin ich im Gästezimmer? Bin ich geröntgt worden?« Ihr Blick schweifte über Harry hinweg, fast ohne ihn wahrzunehmen – das war der Schock, nehme ich an -, und heftete sich auf mich. »Paul? Bin ich geröntgt worden?«
»Ja«, sagte ich. »Alles sauber.«
»Haben sie keinen Tumor gefunden?«
»Nein, sie haben keinen gefunden«, sagte ich. »Sie sagen, die Kopfschmerzen werden jetzt wahrscheinlich aufhören.«
Neben ihr brach Hal in Tränen aus.
Sie neigte sich vor und küsste seine Schläfe. Dann schweifte ihr Blick in die Ecke. »Wer ist dieser Neger? Warum ist er in der Ecke?«
Ich wandte den Kopf und sah, dass John versuchte, auf die Füße zu kommen. Brutal half ihm, und John schaffte es mit einem letzten Ruck. Er stand mit dem Gesicht zur Wand wie ein Kind, das unartig gewesen war. Er hustete immer noch krampfhaft, aber die Krämpfe schienen sich abzuschwächen.
»John«, sagte ich. »Dreh dich um, großer Junge, und sieh dir diese Lady an.«
Er wandte sich langsam um. Sein Gesicht hatte immer noch die Farbe von Asche, und er wirkte zehn Jahre älter, wie ein einst kräftiger Mann, der schließlich einen langen Kampf gegen die Schwindsucht verloren hat. Sein Blick war
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