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The Green Mile

The Green Mile

Titel: The Green Mile Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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brauchst Mr. Detterick nur ein Foto von William Wharton zu zeigen … Sein Porträt aus dem Verbrecheralbum sollte reichen …«
    Brutal und ich tauschten unbehaglich einen Blick. Dean wirkte ein bisschen hoffnungsvoll, aber Harry starrte auf seine Hände, als sei er auf einmal brennend an seinen Fingernägeln interessiert.
    »Was ist los?«, fragte Janice. »Warum schaut ihr so belämmert drein? Mit Sicherheit wird dieser McGee …«
    »Ich halte Rob McGee für einen aufrechten Mann, und ich glaube, er ist ein verdammt guter Gesetzeshüter«, unterbrach ich sie, »aber er hat im County Trapingus nichts zu sagen. Die Macht dort hat Sheriff Cribus, und an dem Tag, an dem er den Detterick-Fall aufgrund dessen, was ich herausgefunden habe, neu aufrollt, friert die Hölle zu.«
    »Aber … wenn Wharton dort war … wenn Detterick ihn auf dem Foto identifizieren kann und sie wissen, dass er dort war …«
    »Dass er im Mai dort war, heißt nicht, dass er im Juni zurückkehrte und die Mädchen ermordete«, sagte Brutal. Er sprach mit ruhiger, freundlicher Stimme, wie wenn man jemandem mitteilt, dass es einen Todesfall in der Familie gegeben hat. »Einerseits gibt es diesen Typen, der Klaus Detterick geholfen hat, die Scheune anzustreichen, und der dann weggegangen ist. Es stellt sich heraus, dass er in der ganzen Gegend Verbrechen begangen hat, aber in den drei Tagen im Mai, an denen er in der Nähe von Tefton war, liegt nichts gegen ihn vor. Andererseits gibt es diesen großen Schwarzen, diesen riesigen Neger, der am Flussufer gefunden wurde und die beiden toten und nackten Mädchen auf den Armen hielt.«
    Brutal schüttelte den Kopf.
    »Paul hat recht, Jan. McGee mag seine Zweifel haben, aber er zählt nicht. Der Einzige, der diesen Fall neu aufrollen kann, ist Cribus, und Cribus will sich nicht verderben, was er für ein Happy End hält – ›Es war ein Nigger‹, denkt er, ›und auf keinen Fall einer von uns.‹ Wunderbar. Ich fahre nach Cold Mountain, genehmige mir ein Steak und ein Bier bei Ma’s, schaue zu, wie Coffey brät, und dann hat die Sache ein Ende.«
    Janice hörte sich all dies mit zunehmend entsetzter Miene an und wandte sich dann an mich. »Aber McGee glaubt es, nicht wahr, Paul? Das konnte ich dir am Gesicht ansehen. Deputy McGee weiß, dass er den falschen Mann festgenommen hat. Wird er sich da nicht dem Sheriff entgegenstellen?«
    »Das würde nur dafür sorgen, dass er seinen Job verliert«, sagte ich. »Ja, ich nehme an, dass er im Herzen weiß, dass Wharton der Täter war. Aber er sagt sich, wenn er den Mund hält und mitspielt, bis Cribus entweder in Pension geht oder sich zu Tode frisst, bekommt er den Posten. Und dann ändern sich die Dinge. Ich kann mir vorstellen, dass er sich das sagt, um ruhig schlafen zu können. Und er unterscheidet sich in einem Punkt vermutlich nicht allzu sehr von Homer Cribus. Er wird sich sagen: ›Es ist schließlich nur ein Neger. Es ist ja nicht so, dass ein Weißer dafür braten wird.‹«
    »Dann musst du zu ihnen gehen«, sagte Janice, und ich fröstelte bei dem entschiedenen Tonfall, der keinen Einwand gelten ließ. »Geh und sag ihnen, was du herausgefunden hast.«
    »Und was sollen wir ihnen sagen, wie wir es herausgefunden haben, Jan?«, fragte Brutal wieder mit dieser sanften Stimme. »Sollen wir ihnen sagen, wie Wharton John packte, als wir ihn aus dem Gefängnis brachten, damit er ein Wunder bei der Frau des Direktors bewirken konnte?«
    »Nein … natürlich nicht, aber …« Sie merkte, auf welch dünnes Eis sie vorrückte, und schlitterte daher schnell weiter. »Dann lügt«, sagte sie. Sie schaute Brutal trotzig an und wandte sich wieder mir zu. Ihr Blick war heiß genug, um ein Loch in eine Zeitung zu brennen.
    »Lügen?«, fragte ich. »Wobei sollen wir lügen?«
    »Bei dem, was du zuerst im Purdom County und dann unten in Trapingus herausgefunden hast. Sag diesem fetten alten Sheriff Cribus, dass Wharton dir gestanden hat, dass er die Detterick-Mädchen vergewaltigt und ermordet hat, dass er ein richtiges Geständnis abgelegt hat.« Sie wandte den heißen Blick kurz zu Brutal. »Sie können ihn unterstützen, Brutus. Sie können sagen, Sie waren dabei, als Wharton gestand, Sie haben es ebenfalls gehört. Ha, Percy hat es vermutlich auch gehört, und deshalb drehte er durch. Er erschoss Wharton, weil er den Gedanken nicht ertragen konnte, was Wharton diesen kleinen Mädchen angetan hatte. Da verlor er den Verstand. Einfach … was ist los? Was in

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