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The Haunted

The Haunted

Titel: The Haunted Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Verday
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streckte mir die Hand hin. »Und das ist Kame.«
    Ich sah Sophie in die Augen und wollte ihre Hand schütteln, doch erst einmal fiel mir ihre ungewöhnliche Augenfarbe auf: Ihre Augen waren kristallklar, fast durchsichtig.
    Mir sträubten sich die Nackenhaare und in meinem Kopf regte sich eine Erinnerung. Die beiden kamen mir irgendwie bekannt vor.
    Sophie drückte meine Hand ziemlich fest. Ich hatte plötzlich das Gefühl, als würde eine Million Spinnen auf meiner Wirbelsäule steppen, und entzog ihr meine Hand möglichst unauffällig.
    Kame streckte mir ebenfalls die Hand hin. In mir sträubte sich alles dagegen, sie auch nur zu berühren, aber ich wusste nicht, wie ich dem entgehen konnte. Also schüttelte ich sie ganz kurz. »Kame«, erinnerte er mich und ich nickte. Seine Stimme war tief und wohltönend, fast wie Musik. Genau wie Sophies Stimme, wenn ich es mir recht überlegte.
    Mom wies den beiden die Plätze mir gegenüber zu. Als sie sich abwandten und an mir vorbeigingen, bemerkte ich einen seltsamen Geruch: wie verbrannter Toast oder erkaltende Asche.
    Ich rümpfte angewidert die Nase, doch als ich mich dabei ertappte, bemühte ich mich schnell wieder um einen möglichst neutralen Gesichtsausdruck. Welches Parfum Sophie auch immer benutzte, es passte nicht sehr gut zu ihr.
    Mom verschwand in die Küche und kam ein paar Minuten später mit einer großen Silberschüssel wieder. »Ich hoffe, ihr habt alle ordentlichen Hunger. Ich habe Schweinebraten mit einer Kardamom-Pilz-Soße gemacht und außerdem gibt es Suppe mit Fleischklößchen.«
    »Ich für meinen Teil kann die Fleischklößchen kaum erwarten«, sagte Kame. »Alles andere ist bestimmt auch köstlich, aber bei Fleischklößchen kann ich nicht widerstehen. Sie sind einfach … delizioso. « Er küsste seine Fingerspitzen.
    Mom lächelte ihn strahlend an. »Na, ich hoffe, meine Fleischklößchen entsprechen Ihren hochgesteckten Erwartungen.«
    Kame erwiderte ihr Lächeln und ich verdrehte die Augen. Ätzend!
    Der Schweinebraten wurde von Kame an Sophie weitergereicht. Sie wartete, bis er sicher bei Dad gelandet war, und fragte dann: »Nun, Abbey, ich nehme an, bei dir steht das letzte Schuljahr an der Highschool an?« Ich nickte. »Ich habe gehört, dass die Schulen in dieser Gegend einfach hervorragend sind. Die Klassen sollen klein sein und die Kurse wirklich fantastisch. Das ist ein großer Pluspunkt für diese Gemeinde und mit Sicherheit sehr wertsteigernd.«
    Pluspunkt für die Gemeinde? Fantastische Kurse? Was waren das für Leute? Kamen sie von der Schulbehörde?
    »Oh ja«, schwärmte Mom. »Und wir haben eine überdurchschnittlich hohe Rate an Schülern, die danach an weiterführende Einrichtungen gehen. Aber selbstverständlich suchen wir trotzdem immer noch nach neuen und besseren Methoden, um unseren Schülern zu helfen. Eines unserer obersten Ziele für dieses Jahr ist, unsere Jugendlichen zu ermuntern, sich auch in der Gemeinde zu engagieren. Wir haben Programme, in denen ältere Schüler jüngeren behilflich sind oder in denen sie ehrenamtlich etwas für unsere älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger tun. Es gibt Initiativen zur Verschönerung unserer Parkanlagen und so weiter …«
    Ich traute meinen Ohren nicht. Das war das erste Mal, dass ich von diesen Programmen hörte.
    »Solche Dinge sind immens wichtig«, pflichtete Sophie ihr bei.
    Kame nickte. »Eine starke Gemeinde verleiht den Menschen ein besseres Selbstwertgefühl.«
    Okay, dann sind sie also … Selbsthilfegurus? »Woher kennen Sie eigentlich meine Eltern?«, fragte ich Sophie.
    »Sie haben genau zur rechten Zeit bei uns angeklopft«, antwortete Mom an Sophies Stelle. »Die Maxwells waren hier und wir haben uns gerade über das geplante Abendessen unterhalten. Dann haben wir die beiden gebeten dazuzustoßen und so ist das Ganze eben in eine etwas größere Runde ausgeartet.«
    »Eigentlich wollten wir uns nur kurz vorstellen«, erklärte mir Sophie. »Wir arbeiten bei der neuen Niederlassung der Hotchkiss-Immobilien.«
    Das erklärte wenigstens ihr Outfit.
    Ich beobachtete sie genau, während sie anfing, über Immobilien zu plaudern. Ihr Haar war knallrot, so extrem rot, dass es unmöglich ihre natürliche Haarfarbe sein konnte. Als ich genauer hinsah, entdeckte ich hier und da kleine blassblonde Strähnchen durchblitzen, als hätte die Färbung die Ursprungsfarbe nicht vollständig überdecken können.
    Fast perfekt – aber eben nur fast.
    Dad reichte mir den Braten und

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