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The Haunted

The Haunted

Titel: The Haunted Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Verday
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sollte. Daran würde ich mich ab heute wohl täglich erinnern müssen.
    Ich tupfte meinen klebrigen Ärmel mit einem feuchten Papiertuch ab, dann versuchte ich, ihn trocken zu bekommen. Schließlich krempelte ich beide Ärmel bis zur Schulter hoch. Jetzt sah ich aus wie eine Möchtegernsportlerin auf dem Weg in die Turnhalle, aber immerhin würden meine Ärmel so nicht mehr in die Eiscreme hängen.
    Als ich wieder nach vorne kam, standen drei Leute in der Schlange, die auf ihr Eis warteten. Ungeduldig winkte Aubra mich zu sich heran. Ich brauchte noch einige Versuche, aber schließlich hatte ich den Dreh mit dem Portionierer raus und es gelang mir, das Eis ohne größere Unfälle zu verteilen. Aubra arbeitete an der Kasse, aber bei allem, was schwieriger war als drei Kugeln, übernahm sie den Job. Wir schafften es sogar, ein ganzes Little-League-Baseball-Team zufriedenzustellen, ohne dass sich irgendwer allzu sehr aufregte.
    Nach ein paar Stunden kam Onkel Bob und sagte uns, dass er die Theke übernehmen würde und wir eine Viertelstunde Pause machen sollten. Ich folgte Aubra durch die Hintertür zu einem kleinen Sitzbereich in der Gasse hinter dem Laden. Allerdings hielt ich mich von ihr fern und sie tat dasselbe.
    Ich kramte mein Handy heraus und sah nach, wie spät es war. Noch drei Stunden, na toll! Ich sah bei den unbeantworteten Anrufen nach und bemerkte eine mir unbekannte Nummer. War das Caspian? Hatte er mich von einer Telefonzelle aus angerufen?
    Ich drückte auf die Rückruftaste und lauschte mit angehaltenem Atem, als es zu klingeln begann. Eine weibliche Stimme antwortete. »Hallo?«
    Oh, damit hatte ich nicht gerechnet.
    »Hallo?«, sagte ich. »Wer ist denn da? Ich meine, ich bin von dieser Nummer aus angerufen worden und …«
    »Abbey, bist du’s? Ich bin’s, Beth. Aus der Schule.«
    Ach ja. Dieselbe Beth, die ich schon einmal nicht zurückgerufen hatte. Es war mir ziemlich peinlich. »Oh Gott, Beth. Hey, es tut mir echt leid, dass ich dich neulich nicht zurückgerufen habe.«
    Sie lachte. »Kein Problem. Ich dachte nur, du würdest dich über den Tipp freuen, falls du je wieder mit den Wilson-Kindern zu tun haben solltest.«
    »Oh ja. Diese Kinder fressen einen auf und spucken einen dann wieder aus.« Aubra drehte sich zu mir um und funkelte mich wütend an, aber ich sah in eine andere Richtung.
    »Wem sagst du das. Also, hör mal, Lewis und ich wollen am Samstagabend ins Kino. Willst du mit Ben mitkommen?«
    »Oh«, meinte ich, »Ben und ich, wir sind nicht …«
    »Ich weiß«, fiel mir Beth ins Wort. »Wir sind auch nicht. Ich unterziehe Lewis nur einem Test. Man kann es ja mal ganz unverbindlich ausprobieren, bevor was Ernstes daraus wird. Er ist süß und überhaupt, aber ob er dann auch wirklich bei der Stange bleibt? So etwas muss ich unbedingt wissen.«
    Ich lachte. »Okay, verstehe.«
    »Also, kommt ihr? Ich habe Ben schon gefragt und er hat zugesagt.«
    Ich zögerte. Beth meinte es wirklich nett, aber würde Ben nicht auf falsche Ideen kommen? Oder Caspian?
    Beth hatte wohl gespürt, dass ich zögerte. »Bitte, bitte, bitte? Du kannst mich nicht mit ihm allein lassen. Was ist, wenn es nicht funktioniert, und ich schnell eine Ausrede brauche?«
    »Ich seh mal in meinem Terminkalender nach«, meinte ich ausweichend. »Okay?«
    Sie stieß einen Freudenjuchzer aus. »Dann rufe ich dich wieder an. Am Mittwoch. Lass mich nicht im Stich.«
    »Okay, okay. Wir sprechen uns dann am Mittwoch noch mal.«
    Sie verabschiedete sich und ich klappte das Handy zu. Ins Kino gehen, das könnte schon Spaß machen. Aber was war mit Caspian? Ich wollte mit ihm ins Kino gehen, nicht mit Ben.
    Aubra störte meine Gedanken. »Wir müssen wieder rein. Komm schon.«
    Zögernd stand ich auf und trabte hinter ihr her. Vor der Theke hatte sich eine lange Schlange gebildet und Onkel Bob winkte uns hektisch. Ich blieb kurz stehen, um mir die Ärmel frisch hochzukrempeln, dann schnappte ich mir einen Portionierer. Nur noch zweidreiviertel Stunden.
     
    Als die Schlange vor der Vitrine endlich abriss, trat Onkel Bob aus dem Hinterzimmer und verkündete, er habe ein paar Ersatzteile für seinen Tiefkühler gefunden, die er gleich abholen müsse. In einer Stunde sei er wieder da, höchstens in zwei.
    Ich sah ihm hinterher. Mit einem Gefühl der Hoffnungslosigkeit und Verlassenheit wandte ich mich wieder an Aubra.
    Sie schnaubte und meinte: »Im Laden ist jetzt eine Weile nichts los. Also stell dich drauf ein, dass es

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