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The Hollow

The Hollow

Titel: The Hollow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Verday
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stolz.
    »Oh. Tja … ich hatte keine Ahnung. Ich wusste es nicht. Ich dachte nur, dass du und ich … seit Kristen …«
    Ich fühlte mich schrecklich. »Nein, es ist schon okay. Niemand weiß davon. Es ist noch ziemlich frisch.« Hatte ich geahnt, worauf es hinauslaufen würde? Hatte ich deshalb ein schlechtes Gewissen gehabt? Ich versuchte, es wiedergutzumachen. Schließlich meinte er eigentlich gar nicht mich. Es war ganz offensichtlich, dass er in Kristen verknallt gewesen war.
    »Wenn ich keinen Freund hätte, sähe die Sache vielleicht anders aus. Ich fühle mich sehr geschmeichelt, dass du gedacht hast, wir könnten … also … Ich hoffe, es macht unsere Freundschaft nicht kaputt, Ben.«
    »Oh Abbey, du bringst mich um«, stöhnte er. »Erst sagst du, ich würde mich für dich entscheiden, wenn ich mich nicht schon für jemand anderen entschieden hätte und dann kommst du mit dieser Freundschaftsgeschichte? Das ist ein Todeskuss.«
    Er tat mir leid, aber ich wusste nicht, was ich tun sollte.
    Ben seufzte tief auf und dann lachte er. »Es ist schon okay, ich mache nur Spaß. Wenn du glücklich bist, bin ich es auch. Ich bin froh, dein Freund zu sein.«
    Ich wandte mich ab und hob meine Tasche auf. Als ich ihn wieder ansah, lächelte er. Aber der Ausdruck in seinen Augen war traurig.
    »Tut mir leid«, flüsterte ich und drückte kurz seine Hand. Er nickte und ich ging. So viel zu meiner guten Laune. Sie löste sich in Luft auf, als ich daran dachte, in welcher Stimmung ich ihn zurückließ.
     
    Ich wollte Caspian erzählen, wie ich mich fühlte, als ich schließlich am Fluss ankam. Ich musste wissen, ob er meine Gefühle teilte. Ich hoffte, dass meine Beichte nicht vergebens sein würde, sonst müsste auch ich dem Club der soeben Zurückgewiesenen beitreten.
    Mein Entschluss kam ins Wanken, als ich den Fluss und die Brücke erreichte. Er war nicht da.
    Mit suchenden Blicken lief ich über den Friedhof. Vielleicht war er ja irgendwo hier. Doch als mir klar wurde, dass ich keine Chance hatte, ihn hier zu finden, gab ich die Suche auf. Niedergeschlagen blickte ich zu Boden und schlug den gewohnten Nachhauseweg ein. Als ich aufblickte, um einem tiefen Schlagloch auf der Straße auszuweichen, sah ich ihn.
    »Caspian, was machst du hier?« Glück schwang in meiner Frage und ich konnte nicht vermeiden, rot zu werden.
    Er saß neben einem großen Monument auf einem Familiengrab und zeichnete etwas auf ein Stück Papier. Seine Finger waren schwarz verschmiert und er sah ebenso überrascht aus wie ich. »Hi, Abbey.« Ein seltsamer Ausdruck erschien auf seinem Gesicht und er schob das Stück Papier hinter seinen Rücken. »Ich … ich sitze nur hier.«
    »Wow!«, lachte ich. »Du scheinst noch lieber hier zu sein als ich.« Ich verlagerte das Gewicht meiner Schultasche. »Es ist ja erst ein paar Tage her, dass wir uns gesehen haben und so, aber …« Beim Gedanken an unser letztes Treffen wurde ich wieder rot und ich hörte auf zu sprechen, als ich merkte, dass ich nur dummes Zeug von mir gab.
    Er sagte nichts. Wir schwiegen uns an und ich fing an, mir Sorgen zu machen.
    »Hast du … hast du hier auf mich gewartet?« Ich hoffte, dass er Nein sagen würde, aber ich sah die Antwort in seinen Augen.
    »Ja, ich war jeden Tag auf dem Friedhof und am Fluss. Aber ich habe nie lange gewartet. Ich hatte andere Dinge zu tun, du weißt schon.« Er brach ab.
    Ich spürte, wie mir übel wurde. »Es tut mir echt leid, dass ich nicht gekommen bin, Caspian. Ich … ich hatte ja keine Ahnung.« Ich hörte mich Bens Worte wiederholen.
    »Kein Problem. Wir treffen uns ein anderes Mal, okay?« Er nahm seine Zeichnung und stand auf.
    »Caspian, warte«, sagte ich. Er hatte sich bereits abgewandt. »Wann … Wo sollen wir uns das nächste Mal treffen?«
    »Dieses Wochenende habe ich was vor, aber wir können uns dann nächsten Samstag um die Mittagszeit hier treffen«, sagte er über seine Schulter. »Tschüss, Abbey.«
    Ich sah hinter ihm her. Sein abweisender Tonfall verwirrte mich. Okay, er war sauer, dass ich nicht gekommen war, aber wir hatten schließlich weder einen Ort noch eine Zeit vereinbart. Und da ich seine Telefonnummer nicht hatte, hatte ich ihn auch nicht anrufen können. Ich nahm mir vor, ihn nächsten Samstag danach zu fragen.
    Aufgelöst, ohne genau zu wissen, warum, ging ich zum Grab von Washington Irving. Wie üblich war kein Mensch dort und ich öffnete das kleine Tor. Zu aufgewühlt, um mich hinzusetzen, marschierte

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