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The Homelanders, Band 1: The Homelanders - Stunde Null (Bd. 1) (German Edition)

The Homelanders, Band 1: The Homelanders - Stunde Null (Bd. 1) (German Edition)

Titel: The Homelanders, Band 1: The Homelanders - Stunde Null (Bd. 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Klavan
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scheußliches Gefühl.
    Ich rammte den Schlüssel in die Zündung, drehte ihn um und ließ den Motor aufheulen. Dann packte ich den Schalthebel, um den Rückwärtsgang einzulegen. Genau in diesem Moment ging die Beifahrertür auf, und Alex rutschte auf den Sitz neben mir.
    »In Ordnung«, sagte er. »Du willst reden? Lass uns reden. Fahr irgendwohin.«

15

D ER S TREIT

    Mit Alex auf dem Beifahrersitz fuhr ich vom Parkplatz auf die Straße. Die Reifen des Explorers sprangen über die Rampe an der Ausfahrt. So zornig, wie ich war, fuhr ich wahrscheinlich ein bisschen zu schnell. Ich musste auf die Bremse treten, um nicht nur den großen Wagen, sondern auch mich selbst unter Kontrolle zu bringen. Nachdem ich tief durchgeatmet hatte, versuchte ich, meine Kiefermuskeln zu lockern, die so angespannt waren wie eine Bärenfalle.
    Alex sagte nichts, als ich über die Route 109 fuhr, vorbei an dem anderen großen Einkaufszentrum. Das Schweigen hing schwer wie Blei zwischen uns. Schließlich brach ich es.
    »Deine Freunde gefallen mir«, sagte ich mit ironischem Unterton.
    »Sie sind in Ordnung.«
    »Ja, klar, sie sind super. Die Art von Jungs, die immer da sind, wenn du sie brauchst.«
    »Hey, sie sind meine Freunde, klar?«
    Um ein Haar hätte ich die Beherrschung verloren und ihn angeschrien – wegen Beth, wegen der Halbstarken, mit denen er herumhing, wegen allem. Doch dann gelang es mir, die Worte runterzuschlucken und den Mund zu halten. Schließlich war Alex zu mir ins Auto gestiegen. Er wollte mit mir reden. Das musste doch ein gutes Zeichen sein, oder?
    »Ja, schon gut«, entgegnete ich schließlich.
    Alex griff in die Tasche seines Trainingsanzugs und holte eine Packung Zigaretten heraus.
    »Hey, hör mal«, sagte ich.
    »Was ist? Bist du meine Mutter, oder was?«
    »Das ist der Wagen meiner Mom, okay? Nichtraucher.Wenn du rauchen willst, halten wir irgendwo an, und du kannst dir von mir aus die ganze Packung auf einmal in den Mund schieben und dein Gesicht in Brand stecken.«
    Wieder herrschte Schweigen, als Alex die Zigaretten widerwillig zurück in die Tasche steckte. Eine Sekunde später hörte ich ihn leise prusten. Das Geräusch überraschte mich, und ich schaute zu ihm herüber. Es war unglaublich! Er lachte sich kaputt, hörte gar nicht mehr auf zu lachen, und sein Gesicht hatte den gleichen fröhlichen Ausdruck wie zu der Zeit, als wir befreundet gewesen waren.
    Er schüttelte den Kopf, wischte sich die Tränen aus den Augen und sagte lachend: »Dein Gesicht in Brand stecken. Du bist ein solcher Idiot.«
    Jetzt musste ich selbst darüber lachen. »Sieht bestimmt ziemlich krass aus …«
    »Wusch!«, imitierte er das Geräusch, das entstehen würde, wenn sein Gesicht in Flammen aufging.
    Nach einer Weile beruhigten wir uns. Ich bog von der Hauptstraße ab und fuhr in die Oak Street. In der schönen, langen und ruhigen Straße stehen die Häuser hinter Reihen von Bäumen versteckt, deren Äste eine Art Dach bilden. Es war ziemlich dunkel, weil die Sonne inzwischen sehr tief stand und die sich langsam verfärbenden Blätter der Bäume die Gehsteige in Schatten tauchten. Ich schaltete die Scheinwerfer ein, und wir fuhren eine Weile unter dem Blätterdach dahin, ohne zu reden.
    »Hör mal«, sagte ich schließlich, »wenn du nicht möchtest, dass ich Beth frage, ob sie mit mir ausgehen will …«
    Ich ließ diesen Satz im Raum stehen und hoffte, er würde mir sagen, ich solle das Ganze einfach vergessen. Aber das tat er nicht.
    »Ja? Und dann? Was ist, wenn ich nicht möchte, dass du Beth fragst, ob sie mit dir ausgeht?«
    »Na ja«, antwortete ich, »wahrscheinlich würde ich sie trotzdem fragen. Aber ein paar Minuten würde ich ein schlechtes Gewissen haben, falls dir das irgendwie hilft.«
    Ich hörte, wie Alex neben mir langsam ausatmete. »Nee«, sagte er. »Warum solltest du nicht mit ihr ausgehen? Wir treffen uns nicht mehr. Wahrscheinlich habt ihr beiden eine Menge Spaß zusammen. Ich meine, sie ist das coolste Mädchen, dem ich je begegnet bin.« Ich spürte, wie er mich flüchtig anschaute. »Was ich da vorhin beim Einkaufszentrum über sie gesagt habe – da habe ich nur das Maul aufgerissen. Ich habe es nicht ernst gemeint.«
    Das ließ ich als Entschuldigung gelten. Und ich freute mich, das zu hören, sehr sogar. Der letzte Rest von Zorn verschwand aus meinem Herzen.
    »Im Moment ist eben alles nicht so einfach«, sagte Alex leise.
    »Klar, verstehe.« Ich war froh, dass ich am Steuer saß, dass es

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