Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
The Homelanders, Band 2: The Homelanders - Auf der Flucht (Bd. 2) (German Edition)

The Homelanders, Band 2: The Homelanders - Auf der Flucht (Bd. 2) (German Edition)

Titel: The Homelanders, Band 2: The Homelanders - Auf der Flucht (Bd. 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Klavan
Vom Netzwerk:
Bett. Ohne Mom oder Dad oder Schwester oder Bruder. Ohne Freunde und ohne jemanden, der ihnen half. Dann würden sie genau dieses Abendessen vermissen. Mehr als sie sich vorstellen konnten …
    Über solche Dinge dachte ich nach, als gleichzeitig jeder Gedanke, die Dunkelheit und die Stille um mich herum vom erneuten Aufheulen der Sirenen und dem Aufblitzen der Warnleuchten hinweggefegt wurden. Grelles weißes Licht rauschte direkt auf mich zu, die Äste und Stämme der Bäume wurden blau und rot angestrahlt.
    Wie aus dem Nichts war plötzlich ein Streifenwagen aufgetaucht, direkt vor mir auf der Straße. Jetzt raste er in meine Richtung und versperrte mir den Weg. Noch eine Sirene ertönte, und als ich mich umschaute, sah ich einen weiteren Polizeiwagen, der mir den Rückweg abschnitt.
    Die beiden Wagen fuhren aufeinander zu – auf mich zu! Ich war von den Scheinwerfern geblendet und von dem Lärm wie betäubt. Das kleine Stück Straße, auf dem ich gefangen war, schrumpfte mit jeder Sekunde weiter zusammen.
    Meine Augen suchten verzweifelt die Straße ab. Da entdeckteich direkt rechts von mir eine Einfahrt zur Garage eines kleinen, mit weißen Schindeln verkleideten Hauses.
    Fast wäre das Motorrad zur Seite gekippt, als ich mit voller Geschwindigkeit in die schmale Einfahrt bog, während die Polizeisirenen kreischten und Lichter aufblitzten. Jetzt war nur noch die Garage vor mir – aber darin stand ein Auto! Was sollte ich tun? Wieder schaute ich mich panisch um. Da sah ich den kleinen Vorgarten, das kleine verklinkerte Haus nebenan – und die Gasse zwischen den Häusern.
    Schon als ich ausscherte, steuerten die beiden Streifenwagen frontal aufeinander zu. Dann bremsten sie ab und gerieten ins Schleudern. Der erste Wagen knallte auf den Gehsteig, krachte mit dem Auspufftopf gegen den Bordstein und kam abrupt zum Stehen. Der zweite konnte rechtzeitig bremsen und schaffte es gerade noch in die Einfahrt. Er war direkt hinter mir! Ich gab Gas, und die Maschine hüpfte auf den Rasen vor dem Haus. Auf dem weichen Boden gerieten die Reifen unter mir ins Wackeln, aber ich konnte nicht langsamer fahren, bretterte über den Rasen in Richtung der kleinen Gasse zwischen den beiden Häusern.
    Hinter mir hatte wohl der Streifenwagen in der Einfahrt angehalten. Ich hörte, wie die Türen aufgestoßen wurden, hörte eine laute, dröhnende Stimme, die aus dem Lautsprecher des Wagens rief: »Sofort stehen bleiben!«
    Noch immer gab ich Gas, aber das Motorrad unter mir schlingerte. Ich versuchte, mich festzuhalten und die Maschine unter Kontrolle zu bringen, um endlich in die schmale Gasse zu kommen.
    Aber ich schaffte es nicht.
    Ich verlor die Kontrolle.
    Bevor die Harley sich überschlagen konnte, bremste ich ab. Doch in dem Augenblick, als sie langsamer wurde, gruben sich die Reifen noch tiefer in den weichen Boden. Die Maschine rutschte unter mir weg.
    Zuerst geschah alles wie in Zeitlupe. Das Motorrad neigte sich immer mehr zur Seite, ich berührte fast den Boden, konnte mich kaum noch am Lenker festhalten. Das alles schien unendlich lange zu dauern, dann war es mit einem Schlag vorbei. Ich prallte auf dem Boden auf, flog von der Maschine, flog durch die Luft und sah mit Entsetzen, wie Erde aufgewirbelt wurde, als sich die Harley von mir wegdrehte. Ein stechender Schmerz durchfuhr mich, als ich mit der Schulter auf den Rasen knallte. Ich rollte über den Boden, rollte immer weiter. Ich hatte keine Ahnung, ob ich verletzt war und ob ich überhaupt aufstehen konnte, aber ehe ich mich versah, sprang ich wieder auf die Füße und rannte los.
    »Polizei! Stehen bleiben!«
    Ich war schon in der Gasse und rannte, so schnell meine Beine mich trugen. Ich rammte einen Mülleimer, der klappernd vor mir herrollte, sprang darüber hinweg und rannte weiter. Vor mir tauchten ein niedriger Maschendrahtzaun und ein kleines Tor auf, das in einen Hinterhof führte. Ich atmete in kurzen Stößen, als ich darauf zusprintete.
    Noch ein Schrei: »Bleib stehen, West, oder ich schieße!«
    Jetzt war ich am Zaun, packte das Tor, war im Begriff, zu springen …
    Ein Schuss, so laut, als würde eine Bombe hochgehen, gefolgt von einem reißenden Geräusch. Weiße Splitter flogen durch die Luft, als die Kugel nur eine Armlänge neben mir in die Hauswand eindrang.
    Mein Magen fühlte sich an, als würde ich ins Bodenlose stürzen. Ich hatte solche Angst, dass ich vermutlich auf der Stelle stehen geblieben wäre – wenn ich gekonnt hätte!
    Aber ich war

Weitere Kostenlose Bücher