Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
The Homelanders, Band 2: The Homelanders - Auf der Flucht (Bd. 2) (German Edition)

The Homelanders, Band 2: The Homelanders - Auf der Flucht (Bd. 2) (German Edition)

Titel: The Homelanders, Band 2: The Homelanders - Auf der Flucht (Bd. 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Klavan
Vom Netzwerk:
Ich konnte sie fühlen – diese Träne. Wie einen stummen Vorwurf. Ich streckte die Hand aus und wischte sie mit einem Finger fort.
    »Weine nicht«, sagte ich.
    »Es war so … es war so schrecklich. Die Gerichtsverhandlung und das alles.«
    »Du warst da?«
    »Jeden Tag. Immer, wenn ich konnte. Und danach bin ich zu dir nach Hause gekommen … Es hatte gerade angefangen, das mit uns, und dann … haben sie dich mir weggenommen.«
    Ich spürte, wie sich Ungeduld in mir regte wie eine auflodernde Flamme. »Erzähl es mir«, bat ich. »Du musst mir alles erzählen. Von der Verhaftung, der Gerichtsverhandlung und … von uns. Erzähl mir von uns, Beth. Bitte. Ich muss es wissen. Erzähl mir von uns.«
    Und das tat sie.

17

L IEBE UND T OD
    Von all den seltsamen Dingen, die mit mir passiert waren, fühlte sich nichts so bizarr an wie die Geschichte meines eigenen Lebens, die Beth mir erzählte – jedenfalls der entscheidende Abschnitt, in dem ich mich verliebt hatte und gleichzeitig wegen Mordes verurteilt worden war. Natürlich hatte ich ihr damals alles erzählt, daher kannte sie den Ablauf der Ereignisse ziemlich genau. Die Tatsache, dass sie mir jetzt Dinge über mich berichtete – wirklich wichtige, persönliche Dinge –, die ich selbst nicht wusste, war … nun ja, sehr, sehr seltsam.
    Nach dem Abend, an dem Alex ermordet wurde – der letzte Tag, an den ich mich erinnern konnte –, war Folgendes passiert:
    Die Nachricht von Alex’ Ermordung schlug in der Stadt ein wie eine Bombe. Überall liefen am nächsten Morgen die Telefone heiß, und alle wussten Bescheid, noch bevor die Zeitungen mit der Meldung auf der Titelseite erschienen.
    Als ich davon erfuhr, so Beth, wusste ich sofort, dass ich zur Polizei gehen musste, denn mir war klar, dass ich einer der Letzten gewesen war, die Alex lebend gesehen hatten. Mein Dad rief bei der Polizei an, und dann fuhren wir beide zusammen zum Revier. Dort bin ich Detective Rose zum ersten Mal begegnet.
    Wir gingen in eines der Vernehmungszimmer. Es war ein kleiner, schäbiger Raum mit schmutzig-weißer Schalldämmung an den Wänden und einer Videokamera an der Decke, die es anderen Polizisten im Raum nebenan ermöglichte, die Befragung auf einem Bildschirm zu verfolgen. Mein Dad war die ganze Zeit über bei mir, trotzdem machte es mich nervös, von einem Detective befragt zu werden. Wenn man im Fernsehen sieht, wie solche Befragungen ablaufen, dann wird immer viel geschrien, und meistens wird der Verdächtige in Handschellen abgeführt. Auch wenn es im wirklichen Leben nicht so war, es herrschte doch eine starke Anspannung. Hinzu kam, dass Detective Rose nicht gerade der angenehmste Zeitgenosse war.
    Er war eher klein, aber sehr gepflegt und gut in Form, als würde er oft ins Fitnessstudio gehen. Ein Schwarzer mit einem runden Gesicht, einem dünnen Schnurrbart, kurzem Haar und Stirnglatze. Seine Gesichtszüge wirkten, als hätte jemand sie plattgedrückt. Doch am auffälligsten waren seine Augen. Sie waren kalt und hatten etwas Gerissenes, beobachteten und nahmen alles auf. Detective Rose gab einem immer das Gefühl, als wisse er genau, was man dachte und getan hatte.
    Von Anfang an war mir klar, dass es eine Menge Gründe gab, warum ich Detective Rose verdächtig vorkommen musste. Alex und ich hatten gestritten – es gab Zeugen, die uns gesehen und gehört hatten. Offensichtlich hatte Alex die Person im Park gekannt. Und dann war da noch die Tatsache, dass er meinen Namen geflüstert hatte, als er starb: »Charlie … Charlie …«
    Klar, all das zusammen machte mich natürlich nervös. Aberes machte mir keine Angst, weil ich ja wusste, dass ich nichts getan hatte.
    Ich erzählte Rose, was passiert war, die ganze Geschichte von Alex und mir. Er stellte mir Fragen, und ich beantwortete sie. Als er fertig war, bat er mich, ihm die Kleider zu geben, die ich am Abend zuvor getragen hatte. Ich war natürlich einverstanden. Dann bat er mich um eine DNA-Probe, und wieder willigte ich ein. Ein Beamter kam herein und entnahm mit einem großen Wattestäbchen Speichel aus meinem Mund. Schließlich fragte mich Detective Rose, ob ich bereit sei, mich einem Lügendetektortest zu unterziehen. Ein weiteres Mal stimmte ich zu und machte den Test.
    Ein paar Tage später kam Rose zu uns nach Hause. Dieses Mal verhielt er sich anders. Seine Augen blieben kalt und wachsam, aber er lächelte öfter und sprach freundlich mit meinem Vater.
    Er sagte ihm, es gäbe keinen Grund, sich Sorgen zu

Weitere Kostenlose Bücher