The Homelanders, Band 2: The Homelanders - Auf der Flucht (Bd. 2) (German Edition)
gefallen.«
»Selbst das ist romantischer, als uns mit zwei Rechnern zu vergleichen, die mit derselben Software laufen.«
»Es ist eine sehr romantische Vorstellung.«
»Für einen Jungen!«
»Es ist wie ein Liebeslied.« Ich sang es ihr vor: »Du bist dieSoftware, machst meinen Computer voll – und deshalb bist du so supertoll …«
Das brachte sie noch mehr zum Lachen. Oder vielleicht war es auch einfach nur mein Gesang. Der bringt viele Leute zum Lachen …
Wie auch immer, offensichtlich redeten wir häufig über so albernes Zeug und lachten dann darüber. Und manchmal fragten wir uns, warum man überhaupt etwas anderes tun sollte, warum nicht alle ihre Zeit damit verbrachten, alberne Sachen zu sagen und darüber zu lachen. Es schien das Beste zu sein, was zwei Leute tun können.
Aber dann brach plötzlich all unser Glück zusammen.
Es passierte an einem Dienstag, frühmorgens, noch vor der Schule. Ich rief Beth an und sagte ihr, sie solle zu unserem Treffpunkt kommen, es sei wichtig.
Unser Treffpunkt war der Weg am Fluss, wo wir unseren ersten gemeinsamen Spaziergang gemacht hatten. Manchmal trafen wir uns dort morgens, wenn noch niemand da war – bis auf ein paar Frühaufsteher, die vor der Arbeit ein paar Runden mit dem Fahrrad drehten.
Der Herbst war inzwischen weit fortgeschritten, die Blätter fielen herab. Die Äste der Birken waren fast kahl, und die gelben Blätter lagen im Gras neben dem Weg und wurden vom Wind durch die Gegend geweht. Auch das Wetter änderte sich. Der Himmel war stahlgrau, und es herrschte eine feuchte Kälte, die bereits den Winter erahnen ließ.
Beth war vor mir dort und wartete. Als sie mich kommen sah und in mein Gesicht sah, wusste sie, dass etwas nicht stimmte.
»Charlie? Was ist los? Geht es dir gut?«, fragte sie.
Sie griff nach meinen Händen, aber ich zog sie weg. Ich blieb ein Stück vor ihr stehen und hängte die Daumen in die Hosentaschen. Dann, so erzählte sie, schaute ich sie mit hartem Gesichtsausdruck an, als versuchte ich, böse oder gemein auszusehen. Aber meine Augen verrieten mich.
»Sieh mal«, begann ich. »Ich will deine Gefühle nicht verletzen, aber wir müssen aufhören.«
»Womit?«
»Uns zu sehen. Wir können uns nicht mehr sehen.«
»Charlie, was redest du da? Warum?«
»Weil … Weil es besser ist. Ich will es so, in Ordnung? Es … ich weiß auch nicht, es wird mir einfach zu eng. Bald gehen wir aufs College oder was auch immer, und … was soll das bringen, verstehst du? Ich denke einfach, dass es das Richtige ist. Ich habe nicht mehr dieselben Gefühle für dich und ich … ich möchte es einfach beenden, das ist alles.«
Beth starrte mich lange an. Ihr Magen krampfte sich zusammen, aber es war nicht so, wie sie erwartet hatte. Sie war nicht traurig, weil wir uns vielleicht trennen würden – sie hatte Angst und wusste nicht, warum! Sie schüttelte den Kopf, trat näher an mich heran und schaute mir prüfend ins Gesicht und in die Augen. Dann sagte sie: »Du lügst, Charlie West. Ich habe dich noch nie zuvor lügen sehen, aber ich weiß es. Warum lügst du mich an?«
»Nein, ich …«
»Doch, du lügst. Ich sehe es. Du tust das nicht, weil sich deine Gefühle geändert haben. Du fühlst immer noch dasselbe …«
»Nein, tue ich nicht!«
»Doch, das tust du, Charlie. Lüg nicht.« Ich wandte den Blickvon ihr ab, und da wusste sie, dass sie recht hatte. »Sag mir, was los ist.«
Als ich sie wieder anschaute, war mein Gesichtsausdruck noch immer hart, aber sie erkannte die Zweifel in meinen Augen.
»Sieh mal«, beharrte ich, »es ist … es ist einfach nicht richtig, das ist alles. Du und ich – das ist ein Fehler.«
»Sag das nicht. Du weißt, dass das nicht wahr ist.«
»Du wirst nur verletzt werden, Beth. Das ist alles, was ich dir klarmachen will, in Ordnung? Ich möchte einfach nicht, dass du verletzt wirst.«
»Du musst mir sagen, was los ist.«
»Hör zu …«, versuchte ich es wieder, »ich kann nicht. Ich kann es dir nicht sagen. Okay? Wir müssen es beenden, das ist alles. Können wir es nicht einfach dabei belassen?«
»Nein«, entgegnete Beth, »das können wir nicht. Ich meine, spürst du das nicht? Wir haben nicht das Recht, es einfach zu beenden. Wir haben es nicht erschaffen, also können wir es nicht beenden.«
»Ich weiß nicht einmal, was das bedeutet«, sagte ich genervt.
Sie legte die Hand auf meinen Arm. Diesmal ließ ich es zu. »Charlie, sieh mich an.« Es kam ihr so vor, als müsste ich mich
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