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The Homelanders, Band 2: The Homelanders - Auf der Flucht (Bd. 2) (German Edition)

The Homelanders, Band 2: The Homelanders - Auf der Flucht (Bd. 2) (German Edition)

Titel: The Homelanders, Band 2: The Homelanders - Auf der Flucht (Bd. 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Klavan
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sie an mich herankommen können.«
    »Das weißt du nicht«, sagte Mike.
    »Sie sagten, ich sei aus dem Gefängnis ausgebrochen, bevor meine Anwälte überhaupt Berufung einlegen konnten«, hakte ich nach. »Ich kann mich zwar nicht erinnern, aber vielleicht habe ich es getan, weil ich musste. Vielleicht wusste ich, dass ich für eine Berufung nicht mehr lange genug leben würde, wenn ich im Gefängnis blieb.«
    Er schaute mich an, und ich erwiderte seinen Blick. Wir dachten beide darüber nach und erkannten, dass es Sinn ergab.
    Mittlerweile wurden die Sirenen immer lauter. Wie bellende Hunde, die sich ihrer Beute nähern. Mir wurde schlecht bei diesem Geräusch. Die Polizei würde jeden Augenblick eintreffen!
    »Mike, bitte«, flehte ich. »Überlegen Sie doch mal! Wenn Sie mich gehen lassen, wissen Sie zumindest, dass ich frei bin und mich selbst verteidigen kann. Wenn Sie mich zurück ins Gefängnis schicken, bin ich leichte Beute.« Tatsächlich nickte er leicht mit dem Kopf. Meine Worte drangen zu ihm durch. »Wenn Sie mich für schuldig halten, dann liefern Sie mich aus«, sagte ich. »Aber wenn Sie glauben, dass ich reingelegt wurde, müssen Sie mich gehen lassen. Lassen Sie mich versuchen, es zu beweisen. Jemand ist mein Feind. Wenn Sie mich für unschuldig halten, müssen Sie mich gehen lassen!«
    Mike stand unbeweglich da und schaute mich nur an. Die Sekunden verstrichen, die Sirenen waren jetzt wesentlich lauter. Die Cops mussten schon fast am Einkaufszentrum sein. Mir blieb keine Zeit mehr …
    »Du bist unschuldig«, sagte Mike dann. Jetzt war er derjenige, der laut dachte. »Es gibt keinen Zweifel, dass du unschuldig bist, jedenfalls nicht für mich. Manche Dinge weiß man nur, weil man sie beweisen kann. Aber wenn es um das Herz eines Menschen geht, muss man einfach Vertrauen haben. Und ich habe Vertrauen in dich, Charlie. Ich weiß, dass du kein Killer bist. Und wenn du wirklich denkst, du müsstest weiter davonrennen, um am Leben zu bleiben«, er machte einen Schritt zur Seite und gab den Weg zur Tür frei, »dann geh.«
    Es war keine Zeit mehr, all das zu sagen, was ich ihm sagen wollte, ihm so zu danken, wie er es verdiente. Nicht nur für jetzt, sondern für das, was er in all den Jahren schon für mich getan hatte. Es war keine Zeit dafür. Den Tränen nahe, packte ich ihn kurz an der Schulter, als ich an ihm vorbeistürmte.
    Dann raste ich aus dem Dojo, durch das Foyer und direkt zur Tür.
    »Viel Glück, Armleuchter!«, rief Mike mir nach.
    Ich machte mich bereit und trat hinaus in die Nacht.
    Die Sirenen waren unerträglich laut, Blaulicht zuckte über die Wände der Mall. Zwei Streifenwagen kamen mit quietschenden Reifen auf dem Parkplatz vor dem Dojo zum Stehen. Zwei uniformierte Polizisten sprangen heraus und rannten auf den Eingang zu.
    All das sah ich im Rückspiegel von Ricks rotem Civic, denn da fuhr ich schon davon.

25

D AS WAHRE A MERIKA
    Zurück in der Geistervilla, versuchte ich zu schlafen. Vielleicht tat ich das sogar ein bisschen, ich weiß es nicht. Die meiste Zeit lag ich aber wach und starrte in die Dunkelheit, eingehüllt in meinen Schlafsack, während die Kälte durch das Fenster hereinzog.
    Es war nicht das gespenstische Knarren des alten Hauses, das mich störte. Nicht das Scharren der Mäuse in den Wänden und auch nicht das Ächzen der Bäume draußen im Herbstwind oder das Rascheln der Blätter auf dem Friedhof. Nicht einmal der Gedanke an die trauernde Frau mit dem Kapuzenumhang, die mit leeren Augen ins Nichts starrte.
    Die Geister des Spukhauses schreckten mich nicht mehr. Es war die Realität, die mir Angst machte. Es waren meine eigenen rasenden Gedanken, die mich nicht zur Ruhe kommen ließen.
    Ich ging noch einmal durch, was ich zu Mike gesagt hatte, und musste immer wieder daran denken, was Beth mir über den Tag meiner Verhaftung erzählt hatte. An jenem Morgen hatte ich mich am Fluss mit ihr getroffen und ihr alles über die Indizien erzählt, die gegen mich sprachen.
    »Wie konnte das passieren?«, hatte sie mich gefragt.
    Das war eine gute Frage. Wie konnte das passiert sein? Wie war Alex’ Blut auf meine Kleidung gekommen? Wie warenmeine Fingerabdrücke auf das Messer gekommen, mit dem er getötet worden war? Und was war mit Alex? In was war er verwickelt gewesen? Wen hatte er gekannt? Warum hatte er Mike treffen wollen, ohne dass seine Freunde darüber sprechen durften? Wer hatte ihn umgebracht, wenn ich es nicht getan hatte?
    Es war noch immer dunkel

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