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The Homelanders, Band 2: The Homelanders - Auf der Flucht (Bd. 2) (German Edition)

The Homelanders, Band 2: The Homelanders - Auf der Flucht (Bd. 2) (German Edition)

Titel: The Homelanders, Band 2: The Homelanders - Auf der Flucht (Bd. 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Klavan
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schrillen. Allerdings nicht im Dojo, sondern draußen in der Mall, wo jeder Cop im Umkreis sie hören würde.
    »Gleich wird die Sicherheitsfirma hier anrufen«, erklärte Mike. »Wenn ich nicht antworte, verständigen sie die Cops. Meistens dauert es nur zwischen fünf und zehn Minuten, bis sie hier sind.«
    Ich kam ganz vorn auf dem Teppich des Dojo wieder auf die Füße. »Bitte, Mike, tun Sie das nicht. Lassen Sie mich gehen.«
    »Geht nicht, mein Freund. Es ist zu deinem Besten.«
    Er stand noch immer neben der Tür zum Büro, neben der Alarmanlage. Der Weg zwischen ihm und dem Ausgang war frei. Einen Hinterausgang gab es nicht. Ich stürmte erneut zur Tür. Was hätte ich sonst tun sollen?
    Aber wieder war Mike schneller und packte mich am Arm. Ich riss den Arm herum und hebelte seinen Griff aus – genau so, wie er es mir beigebracht hatte.
    Als ich jedoch ausholen wollte, schlug er auf den Nervenstrang in meiner Achselhöhle. Nicht zu fest, aber fest genug, um mich vor Schmerz aufschreien zu lassen. Dann sprang er vor mich, hob den Fuß und versetzte mir einen Tritt in die Leistengegend – eher einen Stoß als einen Tritt, der mich nicht verletzen, sondern nur zurückdrängen sollte.
    Was auch gelang.
    Wieder stolperte ich nach hinten in den Dojo.
    Dieses Mal folgte mir Mike und versperrte den Weg.
    »Was willst du jetzt tun, Charlie? Gegen mich kämpfen?«, fragte er.
    Ich rang noch immer um mein Gleichgewicht. Dann sah ich ihn an, sah einen Anflug von mildem Spott in seinen Augen – Spott und Traurigkeit.
    Ich konnte nicht glauben, was ich dann sagte. Doch ich musste es sagen: »Ja. Ja, ich werde gegen Sie kämpfen, Mike. Ich gehe nicht kampflos zurück ins Gefängnis.«
    Mike zuckte mit den Schultern. »Den Kampf kannst du nicht gewinnen.«
    Aber das wusste ich auch so …

24

U NBESIEGBAR
    Mike trat einen Schritt nach vorn, ich wich einen Schritt zurück. Ich musste an ihm vorbeikommen, und zwar schnell. Aber wie? Alle Kampftricks, die ich kannte, hatte er mir beigebracht. So lange, so hart ich auch trainiert hatte – er hatte länger, härter trainiert. Wie sollte ich ihn lange genug außer Gefecht setzen, um zur Tür zu kommen?
    Draußen schrillte immer noch die Alarmglocke.
    Und ich dachte: das Telefon. Die Sicherheitsfirma würde anrufen, um sich zu vergewissern, dass der Alarm nicht versehentlich ausgelöst worden war. Das Telefon im Büro würde also jeden Moment klingeln – und vielleicht Mikes Aufmerksamkeit für einen Sekundenbruchteil ablenken. Wenn ich diesen Sekundenbruchteil nutzte, um ihm einen Schlag zu verpassen … Dann klingelte das Telefon – und ich schlug zu.
    Es war ein seltsames Gefühl, meinen eigenen Lehrer anzugreifen, einen Menschen, der mir immer geholfen und mir Orientierung gegeben hatte. Nicht nur, wenn es um Karate ging. Manchmal hatte es Dinge gegeben, die ich meiner Mom und meinem Dad einfach nicht sagen, mit ihnen nicht bereden konnte – Mike konnte ich dagegen alles sagen. Manchmal gab es Dinge, die meine Eltern nicht verstanden – Mike verstand sie. Er war wie ein Mentor für mich. Er war der letzte Mensch auf der Welt, den ich angreifen wollte.
    Doch ich musste. Ich musste an ihm vorbei und beweisen, dass ich Alex nicht umgebracht hatte.
    Und sei es nur für mich selbst.
    Sobald also das Telefon klingelte und Mikes Augen reflexartig in diese Richtung flogen, war ich bereit. Ich landete einen hohen Fußtritt direkt gegen seine Brust und hoffte, dass er zurückweichen und den Weg frei geben würde.
    Und es gelang mir tatsächlich, ihn zu überraschen: Mike hatte nicht wirklich damit gerechnet, dass ich es versuchen würde. Ihm blieb keine Zeit, sich wegzuducken, aber das machte keinen Unterschied: Er zog seine Brust einfach vor dem Tritt zurück, sodass ihn mein Fuß ohne wirkliche Kraft traf. Dann kreuzte er die Arme und schloss sie um meinen Fuß.
    Ich kannte diese Aktion. Er hatte sie mir selbst beigebracht. Im nächsten Augenblick würde er mein Bein herumdrehen und mich seitwärts zu Boden werfen. Aber er hatte mir auch eine Verteidigungstechnik dafür beigebracht: Ich hüpfte auf einem Bein näher an ihn heran und versuchte, ihn mit der Handkante am Mund zu treffen.
    Natürlich wusste er, was ich tun würde. Er drehte sich zur Seite und stieß mich weg, sodass mein Schlag direkt am ihm vorbeiflog – und mein ganzer Körper mit ihm. Schon war er an meiner Seite und wollte mir den Arm um den Hals legen, um mir die Luft abzudrücken. Das würde ich nicht

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