The Homelanders, Band 3: The Homelanders - Tödliche Wahrheit (Bd. 3) (German Edition)
»So fühlt es sich auch für mich an.«
Dann küsste ich sie. Ich spürte ihre Lippen auf meinen, spürte ihre Sanftheit, als ich meine Arme um sie legte und sie an mich zog.
Während ich am Rand dieser Szene stand, schloss ich die Augen und es war, als würde ich mit meinem vergangenen Ich verschmelzen, sei wieder dort und würde Beth in den Armen halten. Es tat so gut, mich endlich zu erinnern, an diesen süßen Schmerz, sie zu lieben ...
Dann öffnete ich die Augen und ...
Beth war verschwunden. Auch die Straße war weg. Für einen Augenblick brach es mir fast das Herz, und ich sehnte mich danach, ihre Lippen wieder auf meinen zu spüren. Aber dann ...
Ich war zu Hause, in meinem alten Zimmer! Ich konnte es kaum glauben, war außer mir vor Freude. Da waren meine Karatetrophäen auf dem Regal, mein Poster von Herr der Ringe an der Wand! Mein Bett, mein Schreibtisch ...
Und da war ich.
Ich saß am Schreibtisch, machte meine Analysis-Hausaufgaben, hackte Zahlen in den Taschenrechner neben der Computertastatur und versuchte, eine Differenzialgleichung zu lösen. Aber es gelang mir nicht, weil ich mich überhaupt nicht konzentrieren, sondern nur noch an Beth denken konnte.
Ich hatte »Schoolyard« geöffnet, ein Computerprogramm meiner Highschool, mit dem die Schüler chatten und E-Mails verschicken konnten, um sich gegenseitig auf dem Laufenden zu halten, Hausarbeiten einzureichen und Beurteilungen von Lehrern abzurufen. Normalerweise benutzte ich es nicht oft. Alle konnten sehen, dass man sich eingeloggt hatte, und einem Nachrichten schicken, was mich oft ziemlich ablenkte. Deshalb chattete ich nur mit meinen engsten Freunden, das war schon Ablenkung genug. Aber Beth arbeitete gern mit dem Programm und chattete mit ihren Freundinnen, also loggte ich mich auch ein.
Im Augenblick hätte ich am liebsten sowieso nichts anderes getan, als mich mit ihr zu unterhalten. Natürlich musste ich diese Analysis-Hausaufgaben für morgen noch fertig bekommen, aber es war einfach so ein gutes, aufregendes, beglückendes Gefühl, mich mit ihr auszutauschen. Selbst als ich jetzt mein jüngeres Ich am Schreibtisch beobachtete, spürte ich, wie glücklich ich war, wie verliebt ich in sie war und wie gut es sich anfühlte, zu wissen, dass sie das Gleiche empfand.
Ich war unendlich froh, dass dies alles tatsächlich zurückkam.
Ich erinnerte mich, wie alles – sogar der Mord an Alex – in unserem Leben in den Hintergrund trat, als Beth und ich entdeckten, wie tief unsere Gefühle füreinander waren. Wir verbrachten jede freie Minute zusammen, gingen spazieren, redeten, lachten und hatten das Gefühl, unsere Bestimmung gefunden zu haben: zusammen zu sein, wie zwei Hälften einer einzigen Person. Geschaffen, um einander zu ergänzen.
Als ich dort stand und mein jüngeres Ich beobachtete –und wünschte, wieder in seinem Körper, in seiner Welt, in diesem vergangenen, glücklichen Leben zu sein –, sah ich über seine Schulter hinweg eine neue Nachricht auf dem Monitor.
Beth: Es ist einfach nicht fair, das ist alles.
Ich hämmerte in die Tasten: Warum redest du nicht mit ihr?
Beth: Und was soll ich ihr sagen? ›Hey, ich kann schreiben und habe eine viel bessere Note verdient?‹
Ich tippte meine Antwort: Klar, warum nicht? Soll ich es für dich tun?
Beth: Nein!!!!!!!!
Und ich: Warum so viele!!!!?
Beth: Weil ich weiß, wie du bist, CW. Meine Englischlehrerin kriegt keine Karateschläge verpasst!
Mein jüngeres Selbst und ich lachten gleichzeitig.
Aber dann hörten wir gleichzeitig wieder auf. Gerade, als wir eine Antwort an Beth tippen wollten, wurde der Monitor vollkommen schwarz.
Mein jüngeres Ich blinzelte überrascht. »Oh nein«, sagte es laut und versetzte dem Gehäuse des Monitors einen Schlag. »Mach schon!«
Ich drückte den Ein/Aus-Knopf, als ich plötzlich ein seltsames Knacken hörte und vor dem dunklen Hintergrund in weißen Buchstaben eine Nachricht erschien: Klapp dein Handy auf, Charlie.
Dann leuchtete der Monitor wieder auf und die Benutzeroberfläche von »Schoolyard« mit der letzten Nachricht von Beth erschien wieder.
Verwirrt schaute ich mich um und sah hinter dem Taschenrechner mein Handy auf dem Schreibtisch liegen. Esklingelte nicht mal. Ich zuckte die Schultern und klappte es auf.
Sofort sagte eine männliche Stimme: »Wenn du wissen willst, wer Alex Hauser umgebracht hat, dann komm in einer halben Stunde zum Morgan-Stausee.«
»Was?«, fragte ich. »Wer ist da?«
»Komm allein und
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