The Homelanders, Band 3: The Homelanders - Tödliche Wahrheit (Bd. 3) (German Edition)
Hand. Sie war eine meiner Lieblingslehrerinnen, eine junge Frau mit einer fröhlichen, spritzigen Art, die immer lächelte und mit den Schülern scherzte und lachte. Sie war ein wenig rundlich, aber ich fand sie trotzdem hübsch mit ihren langen blonden Haaren und ihrem offenen Gesicht, das immer angenehm überrascht aussah.
Sie las mit ihrer sanften Stimme aus dem Buch vor – ein Stück von William Shakespeare. »Bis zur Vollführung einer furchtbarn Tat / Vom ersten Antrieb ist die Zwischenzeit / Wie ein Phantom, ein grauenvoller Traum ...«
Die Schüler, einschließlich meiner Freunde Josh und Miler, saßen an ihren Pulten und hörten ihr ziemlich gelangweilt zu.
Mein Pult stand in der Nähe des Fensters und ich sahhinaus auf das Schulgelände. Da war ein offenes, quadratisches Grasfeld, das von flachen Gebäuden umgeben war. Die jüngeren Schüler hatten jetzt Mittagspause. Einige von ihnen vertrieben sich die Zeit auf dem Softball-Feld, andere lernten draußen an den Picknicktischen und manche saßen einfach nur zusammen, unterhielten sich und alberten herum. Traurig schaute ich ihnen zu.
Wer je einen Tag hinter sich gebracht hat, an dem er die Leute anlächeln und mit ihnen reden musste, als sei alles normal, obwohl er vor lauter Unglück ein bleischweres Gewicht mit sich herumschleppte, der weiß, wie ich mich fühlte. Ich war inzwischen schon seit drei Jahren an dieser Schule. Davor hatte ich zwei Jahre lang die Mittelschule besucht und überwiegend dieselben Mitschüler gehabt. Und davor waren die meisten von uns zusammen in die Grundschule gegangen. Wenn ich den Campus überquerte, traf ich ständig auf vertraute Gesichter.
Diese Schule, diese Menschen, diese Stadt – das war mein Leben. Natürlich war mir immer klar gewesen, dass ich eines Tages von hier fortgehen würde. Ich würde aufs College gehen und hatte die heimliche Hoffnung, vielleicht Kampfpilot bei der Air Force zu werden. Irgendwann würde die Zeit kommen und das Leben würde mich an andere Orte führen.
Aber was jetzt passierte, war anders. Erschreckend und unglaublich traurig.
Ich möchte, dass du das ganze Ausmaß dessen verstehst, was ich von dir verlange, bevor du antwortest. Du wirst von deiner Familie, deiner Schule, deinen Freunden und deiner Freundin getrennt sein. Sie alle werden dich für einen Mörder halten, für einen entflohenen Häftling. Sie werden vielleichtsogar erfahren, dass du dich einer Gruppe von Terroristen angeschlossen hast ... Sollte es schiefgehen, werden wir niemals zugeben, dass wir dich kennen, wir werden niemals irgendjemandem sagen, wie es wirklich ist ... Alle, die dich lieben, werden in dem Glauben zu Grabe getragen, dass du dein Land verraten hast.
Das hatte Waterman an diesem ersten Abend zu mir gesagt, als wir in seiner Limousine durch die Berge gefahren waren.
Danach hatte es weitere Abende gegeben, an denen Waterman und ich uns beim Stausee trafen. Er und sein Fahrer, der Mann, den ich später als Dodger-Jim kennenlernen sollte, hatten mich zu einem geheimen Unterschlupf gebracht, eine im Wald versteckte Hütte. Dort hatte Waterman mir auf einem Laptop Videos der Homelanders gezeigt und mir erklärt, wer sie waren und was sie taten.
Er hatte mir ihren Anführer gezeigt, einen saudi-arabischen Terroristen, der sich selbst Prince nannte und Gebäude in Großbritannien und Israel in die Luft gesprengt hatte. In Tel Aviv hatte er eine Bombe in einer Schule gezündet und siebenundzwanzig kleine Kinder getötet. Jetzt war er hier und rekrutierte Amerikaner, die in seinem Krieg gegen den Westen und die westliche Freiheit als seine Handlanger fungieren sollten.
Außerdem war da noch einer der wichtigsten Helfer von Prince, ein Iraner namens Waylon, der mitverantwortlich war für den Tod von amerikanischen und britischen Soldaten im Irak. Als er seine Arbeit dort erledigt hatte, hatte er zivile Ziele in Angriff genommen und in Afghanistan Journalisten und Entwicklungshelfer aus dem Westen gekidnappt und umgebracht.Es machte ihm Spaß, Menschen zu foltern und qualvoll zu töten und dann die Videos an deren Familien zu schicken. Waterman hatte mir einige von diesen Filmen gezeigt. Und er zeigte mir anderes Material, darunter Schnappschüsse von Waylon, wie er sich mit Mr Sherman traf, und abgefangene Botschaften, in denen Sherman Waylon berichtete, dass er meinen Freund Alex dafür gewinnen würde, sich den Homelanders anzuschließen ...
Das waren die Leute, die nach Amerika gekommen waren, um uns zu
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