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The Hood

The Hood

Titel: The Hood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Knight
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kaufen, früher konnte man sie auch in Läden erstehen, die Kleidung und Ausrüstung der Armee verkauften. Für diesen Tag haben sie gebrauchte kugelsichere Westen gesucht.
    »Wer genau?«, fragt Svensson.
    »Pacman. Keine Ahnung, wie viele Leute er gefragt hat.«
    Pacman ist dafür bekannt, wie Omar Little aus der Fernsehserie The Wire in Kevlarweste zu posieren. Svensson schlägt mit der Faust auf das Dach seines Autos. Könnten sie wirklich so dreist sein und eine Beerdigung überfallen? Das ist nie zuvor passiert. Er erwähnt es auf dem Revier. Jemand antwortet: »Die überfallen keine Beerdigungen.«
    Svensson schüttelt den Kopf. »Man sollte niemals unterschätzen, mit wem man es zu tun hat.«

3:
    Totenwache
    Svensson blinzelt in die tiefstehende Sonne, als er in kugelsicherer Weste und Trainingshose neben dem Trauerzug hergeht. Die harte Kevlar-Beschichtung der Panzerweste lässt keine Luft durch, und seine Haut darunter sticht und ist schweißgebadet. Es ist schwierig, Gang-Beerdigungen zu überwachen. Es sind etwa dreihundert Trauergäste unterwegs, um Antoine Gayle zu Grabe zu tragen. Die Stimmung ist angespannt. Allein in dieser Woche bereits drei Schießereien. Er hält die Augen auf nach plötzlich auftauchenden Motorrädern. Achtet auf jeden, der nicht dort sein sollte. Auf jeden von einer rivalisierenden Gang.
    Svensson bemerkt am Rande seines Blickfelds einen langsam vorbeirollenden Wagen. Irgendwie kommt ihm das nicht ganz koscher vor.
    »Schwarzer Golf. Kennzeichen SJ8912K «, sagt er in sein Funkgerät.
    Die Cops geben es in den Police National Computer ein, der daraufhin mehrere Datenbanken mit den Datensätzen von insgesamt über einhundert Millionen Fahrzeugen durchgeht.
    »Ist sauber. Hat nichts ergeben.«
    Svensson wirft erneut einen Blick hinüber, doch der Wagen ist weg. Früher benutzten Gangmitglieder ihre eigenen Autos. Um den Computer auszutricksen, nehmen sie jetzt Mietwagen. Immer von den gleichen Mietwagenfirmen. Immer die gleichen scheiß getönten Scheiben. Man weiß nie, wer hinter den getönten Scheiben sitzt, sofern man nicht zumindest eine Ahnung hat. Irgendwelche Kids, deren Mum sich Sorgen macht wegen Sonnenbrand, ein jugendlicher Raser, der sein billiges Polster verbirgt, oder ein mehrfacher Mörder mit einer automatischen Waffe. Die Scheiben surren elektrisch herunter. Bamm.
    Svensson bleibt bei dem Trauerzug. Er bewegt sich langsam von der Kirche in Longsight zum Manchester Cemetery. Es sind sechs Polizisten aus Svenssons Dienststelle sowie die anderen Uniformierten da.
    »Alles klar, Anders.«
    Er dreht sich um und sieht eine Frau mittleren Alters, deren Haare zu Cornrows geflochten sind. Sie trägt ein schwarzes Kleid.
    »Hallo, Princess. Deine Frisur ist klasse.«
    Viele Trauergäste kennen Svensson und seine Einheit ohnehin. Sie winken, kommen herüber, plaudern. Es gefällt ihnen, dass die Cops da sind, denn es gibt ihnen ein bisschen Sicherheit. Solange sie da sind, bleiben die Raubtiere dem Friedhof fern oder ziehen sich ganz zurück. Er bemerkt eine Informantin. Sie wendet ihren Blick schnell ab. Ein mürrischer Teenager taucht vor ihm auf.
    »Wir brauchen keine Polizeipräsenz. Lasst uns in Frieden trauern, Mann.«
    Es sind alle Altersgruppen da. Ältere Frauen in förmlichen, helleren Farben. Teenager-Mädchen in weißen Schuluniformblusen schneiden Grimassen über schlüpfrige SMS . Sie alle freuen sich schon auf mariniertes, gegrilltes Hühnchen, Reis und Erbsen. Manche lächeln und lachen über Geschichten des toten Mannes. Alte Freunde tauschen sich aus.
    Svensson ist in Gesellschaft eines anderen Cops, Dermot, ein Typ, der in Liverpool arbeitet und andere Leute kennt als er. Dermot nickt einem gutaussehenden Schwarzen Anfang zwanzig mit kurzgeschnittenem Haar, glänzender Stirn und traurigen, schläfrigen Augen zu.
    »Kyle. Darf ich vorstellen, Anders.«
    Svensson ist Kyle nie persönlich begegnet, aber er hat von ihm gehört. Kyle glaubt von sich, in der Longsight Crew Einfluss zu besitzen. Er war in einen Grabenkampf mit den Gooch auf den Gängen des Manchester Royal Infirmary verwickelt. Verängstigte Krankenschwestern verbarrikadierten sich mit ihren Patienten hinter Türen. Gangmitglieder randalierten und benutzten Rollwagen als Rammböcke. Kyle hat dafür zwanzig ­Monate abgesessen. Svensson ist neugierig. Kyle nickt ihm bedächtig zu und lächelt Dermot an.
    »Scheiße, hast du dich immer noch nicht zur Ruhe gesetzt?«, witzelt Dermot. Kyle hat sich

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