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The Immortals 6: Rivalin des Schicksals (German Edition)

The Immortals 6: Rivalin des Schicksals (German Edition)

Titel: The Immortals 6: Rivalin des Schicksals (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa de la Cruz
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befolgen nur Befehle.«
    Allegra musterte die ungerührten Gesichter. Kingsley Martin, das geläuterte Silver Blood, und Forsyth Lewellyn, der sich natürlich in diese Schweinerei hatte hineinziehen lassen. Forsyth schien das ganze Schauspiel sichtlich zu genießen. Unter ihnen war auch Nan Cutler, die Allegra seit Florenz nicht mehr ausstehen konnte. Na ja, dieses Gefühl beruhte auf Gegenseitigkeit. Sie hatten Allegra mit ihren Schwertern umstellt und sprachen kein Wort mit ihr. Sie hörten weder ihrer Verteidigung zu noch zeigten sie auch nur das geringste Verständnis.
    »Nach euch«, sagte Kingsley und deutete zur Treppe, die zum Weinkeller hinabführte.
    Sie brachten Allegra in einen kleinen Raum, wo der Syrah und der Spätburgunder gelagert wurden, und fesselten sie mit den Handschellen an einen Stuhl. Sie arbeiteten schnell und systematisch, errichteten Schutzmauern um den gesamten Raum und sorgten auf diese Weise dafür, dass niemand ihn betreten konnte.
    Allegra bemerkte, dass die Venatoren über die Räumlichkeiten bestens informiert waren, also hatten sie sie schon eine Zeit lang beobachtet. Sie wussten, wann Ben zum Einkaufen in die Stadt fuhr. Dass das Weingut dienstags nicht geöffnet war und sie Allegra um diese Zeit allein antreffen würden.
    »Was passiert mit Ben?«, fragte sie.
    Kingsley schüttelte den Kopf. »Du weißt, dass ich nicht über unseren Einsatz sprechen darf.«
    »Bitte!« Allegra spürte, wie ihr die Panik den Hals zuschnürte. Einst hatte sie selbst Missionen wie diese befehligt. Und obwohl sie wusste, dass das Venatoren-Training weder Mitgefühl noch ein Versagen erlaubte, versuchte sie, um ihrer Liebe willen an Kingsleys gute Seite zu appellieren. Ihr war klar, dass es hier um Bestrafung und um Vergeltung ging. Sie hatte ihre eigene Hochzeit platzen lassen, um mit ihrem menschlichen Vertrauten zusammen zu sein, und jetzt musste sie den Preis dafür zahlen. Niemand durfte sich dem Kodex der Vampire widersetzen.
    Kingsley prüfte ihre Fesseln und nickte zufrieden. Dann verließen die Venatoren den Kellerraum, schlossen die Tür hinter sich und Allegra wartete in der einsamen Finsternis auf ihren Bruder.
    Die Nacht brach herein, doch Charles erschien nicht und auch die Venatoren belästigten sie nicht noch einmal. Um sich selbst machte sie sich keine Sorgen – aber sie konnte nicht aufhören, an Ben zu denken. Wo war er? Befand er sich in Sicherheit? Sie würden ihm doch nichts antun, oder? Er war in die Stadt gefahren – suchte er jetzt nach ihr? Warum hielten sie sie im Keller gefangen? Hatten sie ihn schon irgendwo anders hingebracht?
    Was habe ich nur getan?, dachte Allegra.
    Am nächsten Morgen – Allegra vermutete zumindest, dass die Sonne schon aufgegangen war – kam Kingsley mit einem Becher Wasser und Brot zurück. Wortlos stellte er beides neben ihren Stuhl. Zu dem Brot gab es Olivenöl und Allegra dachte bitter an das letzte Mal, als sie so etwas gegessen hatte: auf der Veranda mit Ben. Sie hätte ihn da nie mit reinziehen dürfen, in die Welt der Geheimnisse und des Blutes, der Finsternis und der Unsterblichkeit. Er war wie die Sonne, während sie nur ein Meteor war, ein gefallener Stern.
    Sie wollte Kingsley gerade bitten, ihr die Handschellen abzunehmen, damit sie etwas essen konnte, als die Tür lautstark aufgestoßen wurde und Charles den Raum betrat. Sein schwarzes Haar hatte bereits ein paar graue Strähnen, dabei war er noch nicht einmal ein viertel Jahrhundert alt, und er wirkte, als würde er den ganzen Raum einnehmen.
    Allegra war überrascht, wie gebieterisch sein Auftreten geworden war. Er war im Vollbesitz seiner Kräfte und er schien Gefallen daran zu finden. Er genoss es, ihr zu zeigen, wie leicht er sie aufgespürt hatte. Wie hatten sie sie trotz ihrer sorgfältigen Vorkehrungen gefunden? Welchen Fehler hatte sie gemacht? Oder lag der Fehler darin, überhaupt anzunehmen, dass sie sich jemals von ihm befreien könnte? Dass er sie jemals freigeben würde? Sie waren aneinander gebunden. Ihr himmlischer Bund konnte zwar schwächer, aber niemals gebrochen werden, das wurde ihr jetzt klar. Vor ihrem Zwillingsbruder gab es kein Entrinnen.
    »Nimm ihr die Fesseln ab«, befahl er Kingsley, der schnell die Handschellen löste.
    Allegra rieb sich verärgert die Handgelenke.
    »Ich werde es dir leicht machen«, begann Charles.
    »Wie?«
    »Ich habe deinen Vertrauten.«
    Allegra spürte einen Stich in ihrem Herzen. Also hatten sie Ben in ihrer Gewalt. Ben war ein

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