Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
The Immortals 6: Rivalin des Schicksals (German Edition)

The Immortals 6: Rivalin des Schicksals (German Edition)

Titel: The Immortals 6: Rivalin des Schicksals (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa de la Cruz
Vom Netzwerk:
nicht. Als man sie endlich allein ließ, lief sie zum Spiegel und war entsetzt von ihrem Anblick. Sie sah aus wie das perverse Abbild einer Braut. Sie trug ein unanständiges Kleid mit einem Schlitz am Bein, der bis zum Oberschenkel reichte. Der Stoff war fast durchsichtig. Sie hatte noch nie in ihrem Leben etwas Freizügigeres getragen, nicht einmal am Strand.
    Sie fragte sich, wie es Demin und Dehua ergangen war, und hoffte, sie würden selbst auf sich aufpassen können.
    Skyler dachte an das, was ihr bevorstand, und unterdrückte die aufsteigende Panik. Sie würde einen Ausweg finden, redete sie sich ein und legte eine Hand auf den Bauch. Sie würde überleben, wie schwer ihre Verletzungen auch wären.
    Sie versuchte, Danels kalten, grausamen Blick zu vergessen und auch die Bilder, die er in ihren Kopf gepflanzt hatte. Was auch immer passierte, sie würde sich gegen ihn wehren. Und wenn sie es nicht konnte, dann würde sie sich darauf konzentrieren, das Ganze zu überleben. Sie würde sich nicht von ihrer Angst und Verzweiflung kleinkriegen lassen.
    Die Tür öffnete sich und Skyler atmete tief durch, während sie sich fragte, ob ihre Zeit schon abgelaufen war. Sie flüsterte ein Gebet zu ihrer Mutter, die ihr helfen sollte, stark zu bleiben.
    Eine weißhaarige Frau, die ein hauchdünnes Seidengewand und klimpernde Armbänder trug, betrat das Zimmer. Sie war jedoch nicht gekommen, um Skylers Haar zu richten oder zu prüfen, ob sie angemessen duftete.
    »Komm schnell!«, sagte sie. »Wir haben nicht mehr viel Zeit, bevor der Croatan eintrifft. Wir müssen die anderen befreien.«
    Skyler folgte ihrer Retterin durch das Labyrinth der Gänge. »Wer bist du?«, fragte sie.
    Die Frau lächelte. Sie strahlte eine Ruhe und Anmut aus, die Skyler irgendwie bekannt vorkamen. »Ich denke, das weißt du bereits.«
    »Du bist Katharina von Siena«, flüsterte Skyler ehrfurchtsvoll, weil ihr Plan letztendlich doch aufgegangen war. »Die Torhüterin.«
    Katharina erinnerte Skyler an ihre Mutter. Allegra strahlte dieselbe Zielstrebigkeit aus und sie vermittelte auch den Eindruck, dass sie weit über allen weltlichen Problemen stand.
    »Es tut mir leid, dass ich nicht eher kommen konnte«, entschuldigte sich Katharina. »Aber nachdem sie dir dein Schwert abgenommen hatten, wusste ich, dass ich warten musste, bis sie dich den Kammerdienerinnen übergeben. Nur so hatte ich eine Chance, dich rauszuholen.«
    »Ich bin mit zwei Freundinnen hergebracht worden …«
    »Ja, sie werden auch hier gefangen gehalten«, fiel ihr Katharina ins Wort und lief ein paar Stufen hinauf, die zu einem weiteren langen Gang führten. Sie öffnete ein paar nebeneinanderliegende Türen, bis sie schließlich auf die richtige stieß.
    Sie stürmten in den Raum und fanden Dehua, die genauso gekleidet war wie Skyler. Ihr Brautkleid war sogar noch anstößiger. Es bestand aus einem edelsteinbesetzten Bikinioberteil und einem tief sitzenden Rock.
    Als Dehua ihre Retterinnen erblickte, riss sie sich den glitzernden Schleier vom Kopf und sprang auf.
    »Bist du verletzt?«, fragte Katharina.
    »Nein. Die sollen es nur wagen, mich anzufassen«, sagte Dehua voller Verachtung. »Aber wir brauchen unsere Schwerter zurück.«
    »Die habe ich«, erwiderte Katharina. »Sie waren in der Waffenkammer. Ich habe sie herausgeholt, bevor die gierigen Dämonen sie in die Finger bekommen konnten.« Sie übergab den Mädchen ihre Waffen.
    Dehua steckte das Schwert in ihr Strumpfband und nickte Skyler zu. »Haben sie herausgefunden, dass du ein Halbblut bist?«
    »Ja.«
    »Und wo ist meine Schwester?«
    »Ich dachte, sie ist bei dir«, mischte sich Katharina ein. »Sie haben euch doch zusammen eingesperrt, oder? Ich habe gehört, dass sie euch als ›Paket‹ verkauft haben.«
    »Nein, sie haben uns getrennt, als sie uns den Kammerdienerinnen des Teufels übergaben. Sie sagten etwas darüber, dass Demin zur ›Burg Styx‹ gebracht werden solle. Ich glaube, sie hatte sich zuvor gewehrt – ich habe jedenfalls so etwas wie eine Rauferei gehört –, und das sollte ihre Strafe sein. Sie kann nie abwarten. Ich wünschte, sie hätte nicht so früh zugeschlagen.«
    Katharina schüttelte den Kopf. »Das ist zu weit weg. Das Schloss liegt außerhalb des Limbus, direkt an der Grenze zum Königreich des Todes. Wir schaffen es nicht dorthin und rechtzeitig wieder zurück zum Tor.«
    »Wir lassen sie auf keinen Fall zurück!«, rief Dehua.
    Skyler stimmte ihr zu. »Ich habe die beiden

Weitere Kostenlose Bücher