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The Immortals 6: Rivalin des Schicksals (German Edition)

The Immortals 6: Rivalin des Schicksals (German Edition)

Titel: The Immortals 6: Rivalin des Schicksals (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa de la Cruz
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Mensch … Gegen die Vampire konnte er sich nicht wehren. Er war für sie kein echter Gegner. Allegra konnte nicht glauben, dass sich Charles dazu herablassen würde, ein Red Blood zu bedrohen. Das war gegen jedes Gesetz, das sie aufgestellt hatten. Das war unter seiner Würde.
    »Nein, hast du nicht«, entgegnete Allegra erregt. »Das würdest du niemals tun.«
    »Es liegt nur an dir, was mit ihm geschieht«, fuhr Charles mit ausdrucksloser Miene fort.
    »Du würdest einem Menschen nie etwas antun. Das ist gegen den Kodex, den du mit deinem eigenen Blut niedergeschrieben hast, Michael.«
    Charles senkte den Kopf. Als er wieder aufsah, hatte er Tränen in den Augen. Genau wie sie es gerade getan hatte, sprach er sie mit dem Namen an, den sie erhalten hatten, als Himmel und Erde erschaffen und sie in der Schönheit des Lichts geboren worden waren.
    »Gabrielle, diese Farce dauert nun schon lange genug. Ich weiß, dass du mich verletzen willst, und das hast du getan. Aber ich bitte dich. Diese Vernarrtheit ist nichts weiter als kindischer Unfug. Hör endlich auf damit!«
    Und dann sah sie, was er vor Augen hatte: die Scherben ihres Hochzeitstages. Cordelia, die an den Stufen des Museums wartete, er selbst mit aschfahlem Gesicht und Haaren, die von einem zum anderen Augenblick grau wurden. Der Schmerz saß unendlich tief, sie hatte ihm einen niederschmetternden Schlag versetzt. Die Gäste waren erschrocken und verwirrt. Allegra war verschwunden. War sie entführt worden? Sie sah die Angst … und dann … die schockierende Erkenntnis darüber, was sie getan hatte. Sie hatte Charles verlassen. Und die Gemeinschaft. Sie hatte dem Rat der Ältesten den Rücken gekehrt.
    »Ich liebe ihn, Michael«, sagte sie. »Ich hätte dich niemals verlassen – das niemals gekonnt –, wenn es nicht so wäre. Ich liebe ihn von ganzem Herzen, mit meiner Seele und meinem Blut.«
    »Das kannst du gar nicht!«, donnerte Charles. »Du weißt nicht, wovon du redest. Er ist unter deiner Würde. Du bist dem Bund und der Gemeinschaft verpflichtet.« Und du bist mir verpflichtet, dachte er, ohne es auszusprechen.
    »Ich liebe ihn«, wiederholte Allegra. »Ich liebe ihn mehr, als ich dich jemals geliebt habe.« Der Bund und die Gemeinschaft waren vergessen. Allegra war es leid, Königin zu sein. Viel lieber wäre sie einfach nur ein Mädchen.
    Doch Charles blieb ungerührt. »Empfinde für ihn, was du willst, Gabrielle. Ich liebe dich immer noch. Ich werde dich immer lieben, und nur das zählt. Ich werde dir alles vergeben, selbst das hier.«
    Allegra drehte sich der Magen um. Sie wusste, dass er es ehrlich meinte, und konnte ihm ansehen, wie weh ihm alles tat.
    Sie legte eine Hand auf seinen Arm. »Wenn du mich wirklich liebst, dann sag mir, was in Florenz tatsächlich passiert ist. Ich weiß, was ich getan habe, doch ein Teil meiner Erinnerung bleibt mir verborgen, und ich habe das Gefühl, dass du damit zu tun hast. Ich spüre deine magischen Kräfte in mir. Du versteckst meine Erinnerungen vor mir. Dazu hast du kein Recht.«
    Charles antwortete nicht. Doch bevor er den Raum verließ und die Tür hinter sich schloss, sagte er leise: »Ich habe jedes Recht.«
    In diesem Moment begriff sie, dass sie die Wahrheit über ihre eigene Vergangenheit niemals erfahren würde. Und obwohl sie noch immer daran glaubte, dass Michael, der Reinherzige und großartigste der Engel, einem hilflosen Menschen nie etwas antun würde, hatte Allegra plötzlich eine unglaubliche Angst.

31
Torhüterin
    S kyler schreckte immer wieder zurück, während die Kammerfrauen ihr lasterhaftes Werk vollbrachten. Sie schminkten ihre Wangen und Lippen rot, glätteten ihr Haar mit Nilpferdöl, dann drehten sie es zu Ringellocken auf und beschmierten ihre Haut mit einer parfümierten Creme.
    Sie zwangen Skyler, sich bis auf die Unterwäsche zu entblößen, und drängten sie, ein weißes Kleid aus Spitze anzuziehen. Dazu gehörte ein Korsett, das ihre Taille einschnürte und einen gefährlich tiefen Ausschnitt hatte. Und wie angedroht, polsterten sie ihren Büstenhalter aus – mit Fleischbrocken.
    »Wir nehmen, was wir kriegen können«, spottete die ältere Frau, während sie das Mieder festzog, bis Skyler kaum noch atmen konnte.
    Die Jüngere brachte hochhackige Sandalen herbei, die Skyler tragen sollte. »Vergiss nicht, es ist besser, sich gar nicht erst zu wehren«, sagte sie freundlich. »Es gibt kein Entkommen, du solltest also versuchen, es zu genießen.«
    Skyler antwortete

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