The Immortals 6: Rivalin des Schicksals (German Edition)
sie.
»Ich liebe dich«, sagte er immer und immer wieder, während er ihr Gesicht, ihre Augen, ihre Nase, ihren Mund, ihren Hals und ihre Schultern küsste. »Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich.«
Mimi sprach es ebenfalls aus und ihre Stimmen vermengten sich zu einem Chor. »Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich.« Als wollten sie die Zeit aufholen, in der es ungesagt geblieben war, in der sie ihre wahren Gefühle für sich behalten hatten.
Sie küssten sich immer noch, als seine Hände unter ihr Shirt glitten. Sie lächelte bei dem Gedanken, dass er jetzt zwar so verletzlich, aber dennoch Kingsley war.
»Kann ich dir helfen?«, fragte sie. Sie bewegte sich, damit er das Shirt über ihren Kopf streifen konnte. Dann riss sie ihm fieberhaft die Jacke von den Schultern und knöpfte sein Hemd auf. Sie wollte ihn spüren – seine Haut auf ihrer – und zwar so sehr, dass sie fast durchdrehte.
Kingsley trug sie zum Bett hinüber, legte sie auf die weiche Decke und sie zogen sich gegenseitig die restlichen Sachen aus. Dann lag er auf ihr und küsste sie erneut.
»Du bist so wunderschön«, sagte er.
»Auch unter all den Jungfrauen und Sirenen, die du hier um dich hast? Erzähl mir nicht, dass du treu gewesen bist. Nicht Kingsley Martin«, scherzte sie und knabberte an seinem Hals.
»Es war leicht, keine von ihnen ist wie du.«
Sie legte die Hände auf seinen flachen Bauch, fuhr die Bauchmuskeln nach und schauderte beim Anblick seiner Narben. Er sah aus, als wäre er ausgepeitscht worden. Es waren lange Furchen, vernarbte Wunden, die sich kreuz und quer über seine starke Brust und seinen Rücken zogen.
»Wie ist das passiert?« Mimi spürte, wie ihr die Tränen in die Augen stiegen, bei dem Gedanken an die Schmerzen, die er hatte ertragen müssen.
»Das kann passieren, wenn du einer Subvertio zu nahe kommst.«
»Wie von Glasscherben«, sagte sie und fuhr die Narben sanft nach. »Tun sie weh?«
»Ja.«
Jetzt konnte sie die Tränen nicht mehr zurückhalten und sie weinte um ihn und um alles, was er ausgehalten hatte. Sie küsste jede Narbe und wollte jede davon mit ihrer Liebe heilen.
»Nicht«, sagte er. »Ich kann es nicht ausstehen, dich traurig zu sehen.«
Sie schloss die Augen und nickte. »Es ist nur … ich liebe dich so sehr.«
Er weinte, als er in sie eindrang, und Mimi stöhnte und hielt ihn noch fester. Ihre Körper stießen gegeneinander und seine Tränen fielen auf ihr Gesicht. Als sie sich küssten, schmeckte er nach Salz und Hingabe und sie verlor sich in der Lust, die ihr sein Körper und seine Liebe brachten – gesteigert zu einer Ekstase, die jenseits von allem war, was sie bisher erlebt hatte.
Sie lagen zusammen im Bett. Mimis Kopf ruhte an seiner Schulter und sie fühlte einen inneren Frieden. Kingsley schlief geräuschvoll neben ihr. Jungs. Sie streichelte über seinen Nacken.
Danke Hasenpfote, dachte Mimi. Sie konnte sich nicht erinnern, jemals so glücklich gewesen zu sein. Das Glücksgefühl saß tief und gab ihr Kraft. Die Liebe zu Kingsley war wie ein kostbares Geschenk – eine zarte, wunderbare Seifenblase, die immer größer wurde, bis sie sich über die ganze Welt und das gesamte Universum ausbreitete, über das Königreich des Todes und den Garten Eden hinaus, jeden und alles um sie und Kingsley herum umfasste.
Sie liebte und sie wurde geliebt, das war das Einzige, was zählte. Wie einfach das war. Aber war das nicht der Grund, warum sie überhaupt erst in die Unterwelt gereist war? Ihre Seele war im Reinen. Alles würde gut ausgehen. Sie hatte, was sie wollte.
Aber es war noch etwas Unerwartetes passiert: Die dunkle Seite ihrer Seele, der zerstörerische Hass und Zorn, die Verbitterung und Demütigung, mit denen sie den größten Teil des Jahres gelebt hatte, waren verschwunden.
Mimi spukte noch ein weiterer Gedanke durch den Kopf, der so neu und überraschend war, dass sie gar nicht glauben konnte, dass sie ihn dachte. Doch er war trotzdem da.
Sie würde Jack am Leben lassen.
Sie liebte Kingsley so sehr, dass sie sogar ihrem eigensinnigen Zwillingsbruder verzeihen konnte. Es gab keinen Grund mehr, ihre Energie damit zu verschwenden, nach Jack zu suchen und ihn zu töten. Sie würde ihn loslassen. Es würde kein Blutgericht geben. Das war nicht nötig.
Kingsley regte sich neben ihr. »Woran denkst du, Force? Du wirkst so ernst.«
Sie drehte sich wieder zu ihm und gab ihm noch einen Kuss – einen von vielen, die sie in ihrem unsterblichen Leben
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