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The Innovator's Dilemma

The Innovator's Dilemma

Titel: The Innovator's Dilemma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clayton M. Christensen
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Anwendung von richtigem und gutem Management Fehler machen, wenn ihre Märkte durch disruptive Technologien aufgemischt werden. Von Interesse können die Fragen sein, ob . (a) die eigene Branche Raum für Disruption schafft – oder bereits Ziel eines konkreten Angriffs ist, . (b) wie man sich verteidigt bevor es zu spät ist oder . (c) wie man unternehmerische Chancen mittels disruptiver Technologien gezielt entdecken und nutzen kann.

Wo disruptive Innovationen stattfinden

    Seit dem ersten Erscheinen dieses Buches im Jahre 1997 zeigen sich mehr und mehr Bereiche, in denen disruptive Kräfte wirken. Einige davon fassen wir in Tabelle 0.1 zusammen. Eine treibende Kraft sind dabei das Internet, die Digitalisierung und die Web 2.0-Technologie, die an vielen Stellen disruptive Umbrüche und schließlich ganz neue Geschäftslogiken überhaupt erst ermöglichen.

    Jede Innovation auf der rechten Seite der Tabelle – in Form einer neuen Technologie oder einer neuen Geschäftslogik – greift etablierte Technologien oder traditionelle Geschäftsmodelle an. Werden die bislang führenden Unternehmen diese Angriffe überleben? Unsere Hoffnung ist, dass die Zukunft anders sein wird als die Vergangenheit es war. Und wir glauben, dass die Zukunft anders sein kann, wenn auch Führungskräfte etablierter Unternehmen disruptive Innovationen also solche erkennen und sich mit Hilfe der vorgestellten Prinzipien zu Nutze machen.
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    Tabelle 0.1: ‍ Beispiele von disruptiven Innovationen

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Teil 1
Zum Scheitern führender Unternehmen – ein Erklärungsansatz

Kapitel 1 ‍
Wie es zum Scheitern kommt – ein Blick in die Computerbranche und die Kameraindustrie

    Genforscher wählen nicht gerne den Menschen als Forschungsobjekt. Viel lieber sind ihnen schwarzbäuchige Taufliegen . (Drosophila melanogaster). Und das hat einen einfachen Grund: Beim Menschen entsteht nur etwa alle 30 Jahre eine neue Generation. So dauert es ewig, bis man Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge untersuchen und schließlich verstehen kann. Bei schwarzbäuchigen Taufliegen geht das schneller. Viel schneller. Ihr Lebenszyklus umschließt nur wenige Tage. Um Zusammenhänge in der Wirtschaft zu verstehen, ist es daher äußerst hilfreich, Branchen mit kurzen Lebenszyklen zu beobachten. Eine solche Branche ist die der Hersteller von Computerlaufwerken. Nicht ganz so schnelllebig wie die Lebenszyklen der schwarzbäuchigen Taufliegen, kommt diese Branche nach allem, was die Wirtschaft zu bieten hat, dem doch sehr nahe.

    Die Wirtschaftsgeschichte kennt kaum eine Branche, in der sich Technologien, Marktstrukturen, Globalisierung und vertikale Integration so schnell entwickeln und verändern. Während die Geschwindigkeit und Komplexität für die betroffenen Manager oftmals einem Alptraum gleichkommt, bietet kaum eine andere Branche ähnlich gute Möglichkeiten, um Theorien zu entwickeln und empirisch zu beobachten – auch und insbesondere solche über den Erfolg und das Scheitern von Unternehmen. Zunächst fassen wir in diesem Kapitel die Geschichte dieser Branche kurz zusammen. Das mag an sich schon faszinieren ‍ ‍ ‍ 11 . Der wahre Wert der Betrachtung liegt aber darin, ein paar vergleichsweise einfache und konsistente Faktoren zu identifizieren, die den Erfolg oder das Scheitern der Besten dieser Branche erklären. Kurz zusammengefasst waren die besten Unternehmen der Branche so erfolgreich, weil sie . (a) sehr genau und gewissenhaft die Kundenwünsche analysierten und weil sie . (b) recht aggressiv in jene Technologien, Produkte und Kompetenzen investierten, die erforderlich waren, um die Anforderungen an die nächste Produktgeneration befriedigen zu können. Das Paradoxe daran ist aber, dass genau diese Faktoren auch das Scheitern der Unternehmen nach sich ziehen: Die Gescheiterten analysierten sehr genau und gewissenhaft die Wünsche ihrer Kunden, sie investierten aggressiv in die Technologien, Produkte und Kompetenzen, die notwendig waren, um die Bedürfnisse der Kunden an die nächste Generation von

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