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The Lost

Titel: The Lost Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Ketchum
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war etwas weiter als Lizzie, im achten Monat, glaub ich. Ich weiß nicht mehr genau. Ist ja auch egal. Jetzt ist sie tot.«
    Der Mann blickte ihn mit weit aufgerissenen Augen an, dann starrte er hinab auf seine Hände.
    »Ich warte, Kenny.«
    »Mr. Wellman?« Das war Katherine. »Ich weiß nicht, was die anderen denken. Ich kann nur für mich sprechen. Aber ich glaube, fürs Erste tun Sie lieber, was Ray sagt. Ich denke, das ist für Sie momentan das Beste.«
    Ihm gefiel das momentan nicht, aber scheiß drauf. Kath klang ja ganz vernünftig. Was für ein Mädchen. Wahrscheinlich dachte Ken das Gleiche.
    »In Ordnung.«
    »Lizzie?«
    Sie räusperte sich. »Ja«, sagte sie. »In Ordnung.«
    »Gut. Dann lasst uns anfangen. Und ihr habt wirklich nichts von Sharon Tate gehört? Nicht zu fassen. Auf welchem Planeten lebt ihr denn? Los, macht euch an die Arbeit, dann erzähl ich euch die ganze Geschichte.«

43
Anderson
    Ed hatte gelogen. Er fand durchaus, dass Charlie eine gewisse Schuld traf. Ihn selbst aber auch, denn so was hatte er nicht kommen sehen. Wenn man jemanden unter Druck setzte, musste man ihn rund um die Uhr im Auge behalten, und das hatte keiner von ihnen getan. Zugegeben, er selbst hatte keinerlei Druck auf Pye ausgeübt, aber er hatte Charlie den Tipp mit Pyes Party gegeben. Sein Fehler war, dass er nichts unternommen hatte – er hatte Charlie nicht zur Räson gerufen. Aber man konnte die Verantwortung nicht in kleinen Portionen auf verschiedene Personen verteilen, ein bisschen für Charlie, ein bisschen für ihn. Charlie konnte man wenigstens zugutehalten, dass er einen Job zu Ende bringen musste. Für ihn selbst galt diese Entschuldigung nicht.
    Diesem Jungen hingegen, der ihnen auf der anderen Seite des Schreibtischs gegenübersaß, dem gab er viel mehr Schuld als sich oder Charlie.
    Tim Bess hätte dafür sorgen können, dass Ray gleich nach Steiner/Hanlon ins Gefängnis gewandert wäre. Dasselbe galt für Jennifer Fitch. Stattdessen hatten sie für ihn gelogen. Hatten ihn geschützt. Das Mädchen bezahlte jetzt dafür, aber der Junge würde ungeschoren davonkommen. Er war damals nicht strafmündig.
    Ihm würde nichts passieren. Ein Klaps auf die Finger, das war alles.
    Aber der Bursche wirkte völlig verängstigt. Gut so, fand Ed. Immerhin hatte er Angst. Der Junge drehte die halbleere, warme Pepsi-Dose in den Händen und starrte sie stirnrunzelnd an, als fände er dort irgendeine Antwort.
    »Mann, ich kann’s immer noch nicht fassen. Ich kann nicht glauben, dass er so was getan hat.«
    »Hat er aber, Timmy.«
    »Ich meine, das mit den beiden anderen Mädchen kann ich ja noch irgendwie nachvollziehen, von Rays Standpunkt aus. Das war vielleicht zu erwarten gewesen. Aber Jennifer? Er war mit ihr seit einer Ewigkeit zusammen.«
    Schilling und Ed wechselten Blicke. Leere Blicke. Blicke, die sagten: Es wäre schön, dem Burschen eine Tracht Prügel zu verpassen.
    »Denk nach, Tim«, sagte Schilling. »Wo könnte Ray stecken?«
    »Weiß nicht, Mann. Es gibt da diesen Schlagzeuger, Roger, mit dem ist er befreundet. Aber Roger macht viel mit Drogen herum. Darum kann ich mir nicht vorstellen, dass er Ray mit den Waffen und drei entführten Mädchen in seine Bude lässt. Das wäre ihm viel zu riskant. Der andere Typ, der mir einfällt, ist Sammy Nardonne. Von ihm beziehen wir das Hasch. Soll ein harter Bursche sein, sagt Ray. Aus Newark. Mehr weiß ich auch nicht. Ich hab ihn nie getroffen.«
    »Kennst du die Adressen der beiden?«
    »Sie meinen Straßennamen? Sammy wohnt irgendwo in Irvington. Ich weiß, in welcher Gegend Roger wohnt, ich könnte sie hinbringen. Die genaue Adresse kenne ich aber nicht. Aber beide Anschriften stehen in meinem Adressbuch. Das liegt bei mir zu Hause.«
    Die Miene des Jungen hellte sich auf; er glaubte, sie würden ihn nach Hause bringen, um dort einen Blick in sein Adressbuch zu werfen. Ed wusste, dass der Junge sich irrte. Schilling schob das Telefon über den Tisch, zusammen mit einem gelben Schreibblock und einem Bleistift.
    »Okay. Ruf deine Eltern an. Sag ihnen, sie sollen die Adressen und Telefonnummern raussuchen, und du schreibst sie für uns auf. Lieutenant Anderson und ich warten draußen. Wir sind gleich zurück.«
    Jackowitz hatte die Eltern des Jungen vor einer halben Stunde nach Hause geschickt. Bill und June Richmond zum Glück auch. Die Vorstellung, den beiden demnächst über den Weg zu laufen, erfüllte ihn nicht gerade mit Freude, ganz gleich, wie diese

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