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The Lost

Titel: The Lost Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Ketchum
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erfüllte Ed sie mit Unbehagen. Es war das erste Mal, dass er dieses Gefühl in ihr hervorrief, und er tat es bestimmt nicht mit Absicht. Sie brauchte die blöde Stelle einfach. So spät in den Sommerferien gab es kaum noch freie Schülerjobs. Den letzten bei Dairy Queen hatte sie geschmissen, weil ihr Boss sie beschuldigt hatte, sich aus der Ladenkasse bedient zu haben. Und selbst nachdem sie alle Bons nochmal durchgegangen waren und alles gestimmt hatte, und obwohl er sich bei ihr sogar halbherzig entschuldigt hatte, hatte sie – sie, die nie im Leben auch nur einen Cent geklaut hatte – keine Lust mehr gehabt, für jemanden zu arbeiten, der sie für eine Diebin hielt. Außerdem war der Job bei Dairy Queen sowieso beschissen gewesen. Man war den ganzen Abend auf den Beinen, von fünf bis Mitternacht. Allerdings glaubte sie nicht, dass Betten zu beziehen und anderer Leute Schmutzwäsche zu waschen viel besser war.
    Aber es war immerhin etwas. Denn ihr Vater hatte ihr klipp und klar erklärt, dass sie, wenn sie nächstes Jahr aufs College wolle, ihren Teil dazu beitragen musste. Und sie wollte unbedingt aufs College. Also würde sie ein bisschen Geld zusammensparen. Das hatte sie sowieso vorgehabt, selbst wenn die Boston University sie nicht genommen hätte; Hauptsache, sie hatte genug Geld, um Sparta zu verlassen, so wie ihre Schwester Ruthie. Außer Ed hielt sie nichts mehr in dieser Stadt, und sie wollte so schnell wie möglich unabhängig werden von ihrem Vater und seiner tollen Immobilienfirma und den ganzen wichtigtuerischen Verbindungen ihrer Eltern.
    »Ich habe fest zugesagt, Ed. Ich habe versprochen, morgen früh zu erscheinen. Glaub mir, mit diesem Ray komme ich schon klar.«
    »Die beste Möglichkeit, mit Ray Pye klarzukommen, ist, ihm aus dem Weg zu gehen.«
    »Kein Problem. Mann, das ist ein Motel, und um diese Jahreszeit wimmelt es dort von Gästen. Was soll er denn machen, mich mitten am Tag in der Wäschekammer überfallen? Du bist ein süßer kleiner Dummkopf, und du bist verrückt nach mir, stimmt’s?«
    Sie küsste ihn und drückte ihn an sich.
    »Ich liebe dich«, sagte sie. »Ich hab dich zum Fressen gern.«
    Sie griff unter die Bettdecke und spürte Eds Erektion, oder zumindest, dass er dabei war, eine zu bekommen. Ed war kein Fünfzehn-Minuten-Mann, sondern er war ein Halbe-Stunde-Mann, und sie nahm an, dass das für einen Burschen seines Alters ziemlich gut war.
    Sie bearbeitete ihn sanft. Seine Lippen glitten seitlich über ihre Brust.
    »Weißt du noch, wie wir uns kennengelernt haben, Eddie?«
    »Mhmmmmmm. Der Erdbeershake.«
    »Du hast mich gebeten, noch drei Löffel Ananas in den Mixer zu werfen, und ich dachte, du hättest sie nicht mehr alle. Dann hast du mich probieren lassen, und es war köstlich. Anschließend hast du mich angelächelt und gesagt: Ich würde dich doch nicht anlügen. Warum sollte ich das tun? Und seitdem hast du mich tatsächlich nie angelogen, stimmt’s?«
    »Stimmt.«
    »Dann sag mir die Wahrheit: Wirst du traurig sein, wenn ich abhaue?«
    »Heute Abend?«
    »Nein. Wenn ich aus Sparta fortgehe. Wirst du traurig sein?«
    »Ja.«
    »Wirst du damit zurechtkommen?«
    »Sally, mit jemandem wie dir hatte ich gar nicht mehr gerechnet. Darum habe ich auch nie erwartet, dass du für immer bei mir bleibst. Du bist jung und klug und viel zu schlau für dieses Kaff. Du kannst überallhin. Ich genieße einfach jeden gemeinsamen Tag mit dir.«
    »Dann habe ich etwas für dich.«
    Sie rutschte ein Stück von ihm fort.
    »Was?«
    Sie setzte sich auf ihn, nahm ihn behutsam in sich auf und begann, sich sanft auf und ab zu bewegen.
    »Das hier«, sagte sie.

7
Montag, 4. August • Tim
    Tim überquerte den Parkplatz vor dem Postamt in Andover, öffnete die Tür, trat in die klimatisierte Luft und schob den Schlüssel ins Schließfach. Wie verabredet lag dort das Paket von Sammy, dazu eine Handvoll Werbepost. Er nahm alles heraus, schloss wieder ab und trat hinaus in die Sonne. So einfach war das. Sammy arbeitete in der Poststelle der First National Bank in Irvington, darum war das Haschisch in einem Scheckkarton verpackt; für ein halbes Kilo hatte er die perfekte Größe.
    Er warf die Werbung in den Mülleimer am Bordstein und stieg in den Wagen, den er von seinem Boss bei Center Hardware geliehen hatte, wo sein Vater die Werkstatt führte. Gene war ein netter Kerl. Gab ihm eine ganze Stunde Mittagspause, was mehr als genug war für die Fahrt nach Andover und zurück und für

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