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The Lucky One - Für immer der Deine/Film: Roman (German Edition)

The Lucky One - Für immer der Deine/Film: Roman (German Edition)

Titel: The Lucky One - Für immer der Deine/Film: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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Apartmentkomplex in der Stadt und mehrere riesige Farmen. Die Familie war unglaublich wohlhabend und einflussreich, und da Keith den größten Teil seines Geldes aus dem Familienfonds bezog, hätte es ihn sehr gestört, wenn ihn hier in der Stadt ein Fremder in Verruf brachte.
    Zum Glück hatte er in der kurzen Zeit mit Beth einen Sohn gezeugt. Gramps nahm den Familienstammbaum sehr ernst, und da Ben nach ihm benannt worden war – ziemlich clevere Idee, dafür musste er sich selbst loben –, liebte sein Urgroßvater ihn über alles. Meistens hatte Keith Clayton das Gefühl, dass Gramps den kleinen Ben viel lieber mochte als ihn, seinen Enkel.
    Clayton fand natürlich auch, dass Ben ein netter Junge war. Nicht nur Gramps sagte das – alle waren dieser Meinung. Und er hatte ihn durchaus gern, obwohl der Junge manchmal eine schreckliche Nervensäge war.
    Von seinem Platz auf der vorderen Veranda spähte Clayton jetzt durchs Fenster und sah, dass Ben die Küche
aufgeräumt hatte und nun auf dem Sofa saß. Eigentlich hätte er zu ihm gehen müssen, aber dazu hatte er keine Lust. Er wollte nicht wieder ausrasten und etwas sagen, was ihm später leidtat. In letzter Zeit gab er sich da wirklich große Mühe – Gramps hatte ihm nämlich vor zwei Monaten ins Gewissen geredet und gesagt, es sei sehr wichtig, dass man einen stabilisierenden Einfluss auf seine Kinder ausübe. Blöder Besserwisser. Er hätte lieber mit Ben sprechen sollen und ihm sagen, dass ein Kind immer tun musste, was der Vater sagte, und zwar sofort. Das wäre wesentlich sinnvoller gewesen. Heute Abend hatte der Junge ihn schon wieder auf die Palme gebracht, aber er hatte an Gramps gedacht und sich auf die Zunge gebissen, statt zu explodieren. Vorsichtshalber war er dann allerdings auf die Veranda gegangen.
    In letzter Zeit nervte Ben ihn oft gnadenlos. Das war aber nicht Claytons Schuld – er gab sich alle Mühe, mit dem Jungen gut auszukommen. Und zuerst war der Nachmittag auch ganz positiv gelaufen. Sie unterhielten sich über die Schule, aßen Hamburger, schauten sich im Fernsehen eine Sportsendung an. Alles bestens. Aber dann hatte er zu Ben gesagt, er solle die Küche aufräumen. Und das war anscheinend ein unzumutbares Verbrechen. Dabei war es doch wirklich nicht zu viel verlangt, oder? Clayton hatte in den vergangenen Tagen keine Zeit gehabt, Ordnung zu machen, und er wusste, dass sein Sohn so was gut konnte. Ben versprach, er werde es tun, blieb aber sitzen. Absolut stur. Die Zeit verging. Er saß immer noch da und rührte sich nicht. Also wiederholte Clayton seine Aufforderung – immer noch sehr freundlich, fand er. Er konnte es zwar nicht beschwören, aber er war sich
ziemlich sicher, dass Ben die Augen verdrehte, ehe er sich aufraffte und in die Küche trottete. Mehr war als Aufreger nicht nötig. Clayton hasste es, wenn Ben die Augen verdrehte! Und Ben wusste das genau. Wahrscheinlich überlegte er sich die ganze Zeit, was er als Nächstes machen könnte, um seinen Vater zu ärgern. Deshalb saß Clayton jetzt auf der Veranda.
    Dass sich Ben so benahm, lag nur an seiner Mutter, daran gab es nicht den geringsten Zweifel. Beth sah fantastisch aus – aber sie hatte keine Ahnung, wie man einen Jungen zu einem richtigen Mann erzog. Er hatte ja nichts dagegen, dass sein Sohn in der Schule gute Noten bekam, aber anscheinend wollte er dieses Jahr nicht mehr Fußball spielen, weil er Geigenunterricht nahm! Was sollte der Quatsch? Geige spielen! Da konnte er ja gleich ein rosarotes Röckchen anziehen und im Damensitz reiten. Clayton tat, was er konnte, um gegenzusteuern, aber er hatte den Jungen ja nur jedes zweite Wochenende bei sich. Anderthalb Tage! In der kurzen Zeit konnte er nichts daran ändern, dass Ben mit dem Baseballschläger ausholte wie ein Mädchen. Er spielte aber auch die ganze Zeit nur Schach . Und ein Punkt musste ein für alle Mal klargestellt werden: Er, Clayton, würde lieber tot umfallen, als zu einem Geigenvorspiel zu gehen.
    Geigenvorspiel! Du lieber Gott. Was kam als Nächstes?
    Seine Gedanken wanderten wieder zu diesem Thai-bolt, und obwohl er sich am liebsten eingeredet hätte, der Typ sei längst über alle Berge, wusste er doch, dass es nicht stimmte. Der Mann war zu Fuß unterwegs, also schaffte er es vor Einbruch der Dunkelheit nicht bis an die Bezirksgrenze. Und sonst? Etwas nagte schon den
ganzen Tag an ihm, und erst als er auf die Veranda ging, um sich zu beruhigen, war es ihm so richtig bewusst geworden. Wenn

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