The Old Republic 01 - Eine unheilvolle Allianz
bereit zu springen.«
»Auf das Ding da runter?«, fragte einer und zeigte auf das Objekt, das sich zu ihnen hinaufschob.
»Ich glaube, es ist ein Raumlift«, vermutete sie und machte sich bereit, »es wird also nicht lange nach unten gehen.«
KAPITEL 39
SHIGAR SCHLÜPFTE aus seinem Jet-Schirm-Geschirr und starrte entsetzt auf den brodelnden roten See, an dem sich seine geplante Landestelle befunden hatte. Er hatte den rasanten Absturz des Transporters in Richtung Äquator mit angesehen, während er selbst in dessen Spur hinuntergefahren war. Der Einschlag hatte eine Druckwelle durch das komplexe Labyrinth gejagt, das durchgerüttelt wurde, bis es schließlich in der zähen Flüssigkeit darunter versank. Alle auf dem Labyrinth waren verschluckt worden. Nur wenige Spätankömmlinge hatten überlebt. Sie standen wie er am Rande des Kraters und starrten in das Grab all ihrer Hoffnungen.
Meisterin Satele hatte sich in dem Labyrinth aufgehalten, irgendwo, zusammen mit Eldon Ax. Shigar hatte versucht Kontakt mit seiner Meisterin aufzunehmen, sowohl per Comm als auch durch die Macht, hatte aber auf beiden Wegen keine Antwort erhalten. Er schaute über die rot glühende Flut, und das Einzige, das sich darin bewegte, waren Hexen, die scheinbar unversehrt darin dümpelten oder schwammen. Drei übrig gebliebene Geschützstellungen feuerten auf alles in ihrer Reichweite, ohne jedoch große Wirkung zu erzielen.
Darth Chratis war mit ihm zusammen hinabgestiegen und nicht weit entfernt gelandet.
»Ich muss mir nicht nur einen neuen Schüler suchen«, sagte der Sith-Lord, sein rotes Lichtschwert zur Seite haltend wie eine Standarte. »Wie es scheint, brauchst auch du einen neuen Meister.«
Shigars Kummer und Verdrossenheit fanden ein Ziel. »Ihr habt das verursacht«, behauptete er und wandte sich von dem schrecklichen Anblick ab, um dem uralten Feind des Jedi-Ordens ins Gesicht zu sehen.
»Nicht ich, Junge.«
»Dann eben der Imperator, der sich mit seinen Träumen von Mord und Vorherrschaft seinen Weg durch die Galaxis metzelt.«
»Ich kann den Imperator hier nirgends sehen. Du?«
»Ihr verspottet mich.«
»Weil du es verdienst, verspottet zu werden, Junge. Du bist naiv und verzogen, dank des Unsinns, mit dem dich deine Meisterin genährt hat. Das wahre Antlitz des Universums flößt dir Angst ein, und du greifst auf diesen Unsinn zurück, um deine Furcht zu erklären. Nur ein Kind verschließt die Augen, wenn es sich fürchtet. Sieh dich um und wache auf!«
Shigar spürte, wie sich seine Nackenhaare sträubten, obwohl er wusste, dass Darth Chratis genau diese Reaktion von ihm erwartete. »Ihr könnt nicht leugnen, dass die Sith Cinzia ihrer Mutter geraubt haben. Und das hat uns hierher geführt.«
»Lema Xandret war brillant und wahnsinnig. Sie trägt die Schuld, Shigar. Oder Stryver, weil er die Sache nicht auf sich beruhen ließ. Oder du.«
»Ich? Was habe ich getan?«
»Du warst es, der seine Meisterin auf diese Angelegenheit aufmerksam gemacht hat.«
»Tretet zurück!« Shigar aktivierte sein Lichtschwert. Darth Chratis kam ihm entschieden zu nahe. Das Rot seiner Klinge entsprach der Lava und dem Himmel über Ihnen. Shigar kam es vor, als würde sich die ganze Welt in Blut auflösen.
Darth Chratis blieb fünf Schritte vor ihm stehen. Ein verächtlich amüsierter Ausdruck legte sich auf sein welkes Gesicht.
»Gib dem Imperator die Schuld an allen deinen Sorgen, wenn du willst!«, spottete er. »Gib dem ganzen Imperium die Schuld! Hättest du die Chance dazu, würdest du ihnen allen erklären, wie sie sich derart irren konnten? Würdest du vor die Sith treten und vor die Minister und die Truppen und die Spione? Ich fürchte, sie würden dir nicht zuhören, nicht einmal diejenigen, von denen du vielleicht glaubst, sie stünden auf deiner Seite: die Unterdrückten, die Entrechteten, die Dissidenten. Es gibt weniger von ihnen, als du denkst, weißt du? Und für den Rest bist du der Feind - du und deine Jedi und der Senat. Sie verfluchen deinen Namen, so wie du die unseren verfluchst, wegen der Angehörigen, die sie durch eure Hände verloren haben, wegen der Güter, die eure Freibeuter gestohlen haben, wegen der vielen Entbehrungen, die sie ertragen mussten. Ihr werdet sie niemals mit euren Worten für euch gewinnen, mit eurem Irrsinn! Daher seid ihr gezwungen, sie alle zu töten. Wie hört sich das für dich an, Padawan? Kannst du dir vorstellen, der größte Massenmörder in der Geschichte der Galaxis zu
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