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The Old Republic 01 - Eine unheilvolle Allianz

The Old Republic 01 - Eine unheilvolle Allianz

Titel: The Old Republic 01 - Eine unheilvolle Allianz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Williams
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wie sie befürchtet hatte.
    »Erzähle mir von deiner Mission!«, wies ihr Meister sie mit einer dumpf klingenden Stimme aus seiner Meditationskammer an. Ax war es zwar gestattet worden, sich noch vor Beendigung seiner morgendlichen Rituale zu ihm zu begeben, doch sie wusste genau, wie sehr ihn dies verärgern würde.
    Sie verbeugte sich und tat, wie ihr befohlen. Ihr Meister erteilte Befehle in dem unbeugsamen Verlangen, ihre Bereitwilligkeit auf die Probe zu stellen. Sie hütete sich davor, sich ihm unverhohlen zu widersetzen, allerdings gab sie ihr Bestes, um ihr Versagen vor ihm zu verbergen.
    Der Mandalorianer hatte sie während ihrer Mission gefunden. Und eben diese Begegnung wollte sie, so gut es ging, vor ihrem Meister verheimlichen, sofern das überhaupt möglich war.
    »Erzähle mir mehr«, forderte Darth Chratis und erhob sich langsam aus seinem Sarkophag. Um höchste Konzentration zu erreichen, verbrachte er jeden Tag mindestens eine Stunde in einem sargähnlichen Gehäuse, das weder licht- noch luftdurchlässig war, sodass er gezwungen war, sein Überleben allein mit seinen eigenen Energien zu bestreiten. »Du hast die Gründe für dein Versagen nicht ausreichend erläutert.«
    Sie konnte seine Stimmung nicht deuten. Sein Gesicht glich einem Meer aus Falten und Runzeln, aus dem zwei blutrote Augen in die Welt hinausspähten. Seine Lippen, schmal wie Messerschneiden, waren zu einem ständigen Hohnlächeln verzogen. Gelegentlich trat seine blasse Zunge, die beinahe durchsichtig wirkte, hervor, um Luft zu schmecken.
    »Ich werde Euch nicht belügen, Meister«, versprach sie, während sie vor ihm kniete. »Während der Infiltration einer feindlichen Zelle wurde meine Identität enthüllt, und ich war gezwungen, mich zu verteidigen.«
    »Enthüllt?« Die blutleeren Lippen zuckten. »Ich vermag den faulen Gestank der Jedi nicht an dir zu spüren.«
    »Nein, Meister. Ich wurde von jemand anderem bloßgestellt - von jemandem, dessen Volk einst Bündnispartner in unserem Kampf gegen die Republik war.«
    Das war der Schachzug, auf den sie gesetzt hatte: die Schuld für den Vorfall auf denjenigen zu schieben, der ihn verursacht hatte.
    »So.« Darth Chratis trat aus seinem engen Sarkophag. Das Geräusch seiner Fußsohlen auf dem Boden hörte sich an wie trockenes Laub, das zerdrückt wird. »Ein Mandalorianer.«
    »Ja, Meister.«
    »Du hast mit ihm gekämpft?«
    »Ja, Meister.«
    »Und er hat dich geschlagen.«
    Seine Worte bestanden nicht aus einer Frage, dennoch verlangten sie nach einer Erwiderung. »So ist es, Meister.«
    »Und doch bist du hier. Wie kommt das?«
    Darth Chratis stand jetzt direkt vor ihr. Eine vertrocknete Klaue reichte herab, um ihr Kinn zu berühren. Seine Fingernägel glichen uralten Kristallen, die sich auf ihrer Haut kalt und scharf anfühlten. Er roch nach Tod.
    Sie blickte auf in sein abstoßendes Gesicht und sah darin nichts als die unerbittliche Forderung nach der Wahrheit. »Er kam nicht, um gegen mich zu kämpfen«, begann sie erneut. »Dies glaube ich, obwohl es keinen Sinn ergibt. Er fragte mich nach Namen. Er wusste, was ich bin. Er stellte mir Fragen, deren Antwort ich nicht kannte.«
    »Er hat dich verhört?« Ein finsterer Blick war geweckt. »Der Imperator wird ungehalten sein, wenn du etwas von seinen Geheimnissen preisgegeben hast.«
    »Lieber würde ich einen langsamen Tod durch Eure Hand sterben, Meister.« Sie sprach die Wahrheit. Ihr ganzes Leben lang war sie eine Sith in Ausbildung gewesen. Das Imperium war ebenso ein Teil von ihr wie ihr Lichtschwert. Sie würde es nicht an eine Bande hartnäckiger Söldner verraten, die mit dem Imperium zusammenarbeiteten, wenn es ihnen behagte.
    Doch wie sollte sie die Wahrheit dessen vor ihrem Meister verbergen, wenn ihre Geschichte genau an diesem entscheidenden Punkt auseinanderfiel?
    »Er fragte mich nichts über das Imperium«, erklärte Ax ihrem Meister, und ihr stand die Szene in zermürbender Deutlichkeit vor Augen. Ihr Angreifer hatte sie entwaffnet und mit einem Netz festgehalten, das all ihren Versuchen widerstand, sich zu befreien. Ein Pfeil hatte sie betäubt und ihr einzig die Fähigkeit zu sprechen gelassen. »Er hat mich nicht gefoltert Ich wurde allein in Selbstverteidigung verletzt.«
    Sie streckte ihre Arme aus, um Darth Chratis die Wunden zu zeigen, die sie sich zugezogen hatte.
    Er betrachtete sie ohne jegliche Anerkennung.
    »Du lügst«, stellte er verächtlich fest. »Erwartest du, dass ich glaube, ein

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