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The Road of the Dead

The Road of the Dead

Titel: The Road of the Dead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Brooks
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die Nerven und
er
fängt an,
dir
gegenüber unangenehm zu werden, doch du änderst deine Meinung immer noch nicht. Als daraufhin Quentin vorschlägt, was Neues zu versuchen und dir zum Beispiel ein bisschen Angst einzujagen, sieht Vince keinen anderen Weg, als zuzustimmen.«
    »Sie hätten es sowieso getan«, murmelte Abbie schwach. »Mit oder ohne Vince, getan hätten sie es sowieso.«
    »Ja, aber sie
haben
es nicht ohne ihn getan, oder? Vince hat ihnen gesagt, wann es am besten geht. Er hat ihnen gesagt, dass du seine Mutter besuchen würdest, nachdem Rachel weg war, und er hat ihnen versprochen, er würde so tun, als ob sein Wagen nicht anspringt, sodass du zu Fuß nach Hause müsstest.« Cole hielt Vince die Hand entgegen und zeigte ihm das Öl an den Fingerkuppen. »Ich hab den Vergaser nachgesehen – der ist seit Jahren nicht ausgetauscht worden. Du hast gelogen, stimmt’s?«
    Vince wollte den Mund öffnen, doch dann überlegte er es sich anders und senkte nur einfach den Kopf.
    |217| »Du elendes Stück Scheiße«, sagte Cole zu ihm. »Du hast deine eigene Frau in die Falle gelockt, verdammt. Du hast sie mitten in der Nacht allein nach Hause laufen lassen und wusstest ganz genau, dass Quentin einen von seinen Irren auf sie ansetzen würde.«
    »Es sollte ja nichts passieren«, sagte Abbie. »Niemand sollte verletzt werden. Ich sollte bloß Angst kriegen.«
    »Und das macht es besser, ja?« Cole schüttelte den Kopf. »Scheiße   … er ist dein
Mann
. Er soll auf dich aufpassen.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Vince wusste nicht, dass sie Selden dafür nehmen würden. Sonst hätte er nicht mitgemacht. Selden ist ein Irrer.«
    »Du hast Rachel deinen Regenmantel geliehen, stimmt’s?«
    Abbie nickte und fing an zu weinen.
    Cole starrte sie bloß an. »Selden sah Rachel und dachte, das wärst du. Vince hatte Quentin gesagt, was du anhaben und um welche Zeit du nach Hause gehen würdest. Quentin hat es Selden gesagt, und als Selden Rachel sah, die deinen Regenmantel trug und den Weg zu euch nach Hause lief, dachte er, das wärst du. Doch anstatt sie nur zu erschrecken, hat er sie vergewaltigt, umgebracht und im Moor liegen lassen.« Cole schwieg und stierte die Wahrheit in Abbies hoffnungslose Augen. Und in dem Moment spürte ich, wie der Schmerz über Rachels Tod dem Zimmer die Luft nahm.
    Ich konnte nicht mehr atmen. Ich hatte mich in meinem ganzen Leben noch nie so kalt und taub gefühlt. Es war, als ob ich gerade erst mitbekommen hätte, dass Rachel tot war.
    Sie war
tot
.
    Meine Schwester war tot.
    Sie kam nie mehr zurück.
    |218| Sie blieb für immer tot, für immer gequält, kalt, betrogen und tot tot tot tot tot tot tot   …
    Ich weinte jetzt stumm.
    Cole war bei mir und weinte selbst tief im Innern, aber niemand sonst wusste das – nicht mal er. Er starrte noch immer Abbie und Vince an und sprach leise in die Stille der Nacht.
    »Was ist dann passiert, Abbie? Wie hat Quentin herausgefunden, was Selden getan hat? Hat Vince es ihm erzählt? Er muss doch überrascht gewesen sein, als du in der Nacht nach Hause kamst und alles war ganz normal.«
    »Er war betrunken«, sagte Abbie tonlos. »Ich weiß nicht, was passiert ist. Ich hab ihn einfach auf dem Sofa liegen lassen und bin ins Bett.«
    Cole sah Vince an. »Hast
du
Quentin angerufen?«
    Vince schüttelte den Kopf –
nein
.
    »Wie hat er es dann rausgekriegt?«
    Vince zuckte die Schultern –
keine Ahnung
.
    Cole betrachtete ihn eine Weile, dann sagte er: »Weißt du, wo Seldens Leiche liegt?«
    Nein.
    »
War Red das?«
    Keine Ahnung.
    »
Quentin?«
    Keine Ahnung.
    »
Aber Quentin hat es in Auftrag gegeben?«
    Vielleicht   …
    »
Ja oder nein?«
    Ja.
    »
Wann – noch in der Nacht?«
    |219|
Keine Ahnung.
    »
Ja oder nein?«
    Keine Ahnung.
    Das Zimmer war jetzt angefüllt mit nichts – kein Laut, keine Luft, kein Licht, keine Dunkelheit. Keine Empfindungen. Es gab zu viel Leere, um irgendetwas zu empfinden. Cole war nirgends, die schwarzen Augen seelenlos, das tote Herz still. Vince und Abbie waren nur Fleischklumpen. Und ich war Ruben Ford. Ich saß hinten in einem Mercedes-Wrack auf einem Autofriedhof im Londoner Osten. Ich betrachtete den Regen vor den kristallweißen Lichtern über der Toreinfahrt, besah meine Reichtümer, die im Dunkeln lagen. Meine Berge. Meine Wachttürme. Ich war allein mit Rachel, wir gingen mitten in der Nacht auf einem sturmgepeitschten Weg. Wir froren, waren durchnässt und müde, wir hatten Angst, die Welt war

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