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The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit

The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit

Titel: The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Karr
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dämliches Sex-Teen! Ich hasse es!« Noch einmal verpasste ich ihm einen Stoß. »Ich will diesen Körper nicht mehr. Ich will nicht, dass es sich so gut anfühlt, wenn du mich küsst, wenn du mich berührst. Das ist nicht fair.«
    Er packte meine Arme und hielt mich fest. »Nina, hör auf! Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt. Wir müssen uns überlegen, was zu tun ist, in Ordnung?«
    Ich blickte zu ihm auf und aus seinem Blick sprachen all seine Gefühle. Ich wusste, dass es auch bei mir so war. Ein Schauer durchfuhr mich. Er hatte recht – jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt. Wir mussten Dee finden, herauskriegen, was geschehen war.
    »Wir gehen besser hoch«, meinte er.
    Im Liftport heckten Sal und ich schnell noch einen Plan aus. Er würde seinen Bruder anrufen, während ich versuchte, Wei zu erreichen. Und zu viert wollten wir uns dann überlegen, wie wir weiter vorgehen sollten. Als die Kapsel drei Stockwerke unter dem unseren stehen blieb, verstummten Sal und ich. Auch wenn es nur ein paar alte Leute waren, die für ein Kartenspiel mit Freunden nach oben wollten, durften wir kein Risiko eingehen.
    Als die Tür sich öffnete, stand dort Dee.
    Ich zerrte sie nach drinnen. »Wo hast du gesteckt? Wir haben uns zu Tode geängstigt! Du solltest doch in der Wohnung bleiben.« Und während diese Worte aus mir heraussprudelten, hielt ich sie abwechselnd auf Armeslänge von mir und umarmte sie dann wieder ganz fest. Endlich schaffte sie es, sich meiner Umklammerung zu entwinden.
    Rasch versteckte sie sich hinter Sal und sah mich an, als wäre ich komplett durchgedreht. »Was ist denn mit dir los? Ich war doch nur bei Harriet. Sie kam rüber, um sich Zucker zu borgen, und weil ich allein war, hat sie mich auf ein paar Kekse zu sich eingeladen. Grandma meint doch immer, bei Harriet wären wir in Sicherheit.«
    »Schon gut, Nina.« Der Liftport hatte in unserem Stockwerk angehalten und Sal hielt die Tür auf. »Ihr geht es gut. Alles in Ordnung.«
    Ich fühlte mich, als wäre ich in ein schwarzes Loch hineingesaugt und auf der anderen Seite wieder ausgespuckt worden. Sämtliche Möglichkeiten des Universums schossen mir gleichzeitig durch den Kopf – allem voran die Frage, was gewesen wäre, wenn Ed Dee tatsächlich in die Finger gekriegt hätte? Ich wusste nicht, wie viel mehr ich noch aushalten könnte. Ich war zwar nicht Dees Mutter, ja, ich hasste es geradezu, mich in dieser Rolle zu sehen. Grandma war ihr Vormund. Doch ich war ihre Schwester. Und Ginnie hatte mich gebeten, auf sie aufzupassen. Auch wenn da niemand war, der auf mich aufpasste.
    Macht ja nichts, redete ich mir ein. Ich bin ja schon fast erwachsen. Ich komm schon mit allem klar. Ich zwang mich zur Ruhe.
    Mein Inneres war in Aufruhr, doch als ich jetzt sprach, klang ich einigermaßen gefasst. »Dee, du bist fast zwölf. Eigentlich müsstest du doch schon so schlau sein. Geh bitte nie wieder raus, ohne eine Nachricht zu hinterlassen.«
    »Okay, tut mir leid. Du bist doch nicht mehr böse auf mich, oder?«
    »Nein, ich hab mir nur schreckliche Sorgen gemacht, das ist alles.« Lügnerin, dachte ich. Ich war wütend, aber nicht auf sie. Sondern auf mich selbst. Ich hatte so sehnlich mit Sal allein sein wollen, dass ich Dee in Gefahr gebracht hatte. Ich hatte es zugelassen, dass meine Gefühle für ihn mich kontrollierten, und dabei hatte ich völlig aus den Augen verloren, was wirklich wichtig war. Ich konnte nicht zulassen, dass das noch einmal geschah.
    Dee stürmte in die Wohnung. Ich konnte noch hören, wie sie sich bei Grandma entschuldigte, bevor die Tür hinter ihr zufiel. Ich wandte mich Sal zu. »Ich hätte nicht …«
    »Wir hätten nicht«, verbesserte er mich. »Wir waren beide dumm. Das wird nicht wieder vorkommen. Mach dir keine Gedanken.« Er küsste mich, und auch wenn es diesmal nicht in den Zehen kribbelte, war es schon nah dran.
    ***
    Nach dem Abendessen rief Sandy an. »Ich hab ja schon ewig nicht mehr mit dir geplaudert! Du müsstest mein Tattoo sehen, Nina! Und Mike funkt mich fast jeden Abend an.« Selbst durch den PAV entging mir nicht, dass sie irgendetwas aß. »Er hat mich zu meinem Geburtstag sogar angerufen; und der war übrigens ganz schön lahm, weil du nicht dabei warst. Wie sieht dein Gesicht inzwischen aus?«
    »Sieh selbst.« Ich machte ein Digi und schickte es ihr. Ihren Kommentar zur Tätowierung überging ich geflissentlich. Das war wirklich das Letzte, worüber ich nachdenken wollte. »Weißt du, du und Mike, ihr

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